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QUELLEN

zur

Geschichte der Stadt Köln.

ERSTER BAND.

Her»usgf»fb«i

von

ftfcHlH itt Stadl Kill, und

ißr. Gottfriett EcHertz,

Ofcritfof im Uffethfca IHrfreHBM« Bjnihw in Uh.

Mit vier TalWn.

1

K0LV, ISCt.

Verlag der M. DuMont-Sehauberg'schen Buchhandlung.

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Vorbericht,

Auf dem Gebiete der kölnischen Geschichte stehen die Resultate der historischen Forschung nicht in dem richtigen Verhältnisse zu dem Einflüsse, den die Stadt Köln auf die staatlichen, bürgerlichen und socialen Verhältnisse des deutschen Volkes in den meisten Stadien der Entwicklung desselben ausgeübt hat. Von der Römerzeit bis in unsere Tage hinein reicht die kölner Geschichte. Diese ganze Reihe von Jahrhunderten hindurch hat Köln bei allen grossen Zeitfragen, bei allen weltgeschichtlichen Wendepunkten mehr oder weniger seine Bedeutung bewährt. In Köln zeigt sich von Augustus bis zum Zu- sammenbrechen des gewaltigen Römerreiches der Glanz, aber auch die Schwäche und Hohlheit des Römerthums. In Köln feierte der Glaubenskampf des jungen Christenthnms glorreiche Triumphe. In engster Beziehung zu Köln steht die Geschichte des nach den Rö- mern auf die Weltbühne tretenden fränkischen Volkes; Köln erzählt uns von der Schlaffheit des Merowingischen Königsstammes, von den brudermörderischen Zwistigkeiten in den fränkischen Fürstenfamilien, von der Schlauheit der fränkischen Hausraeier und von den schänd- lichen Intriguen in dem neuaufgesprossenen Herrscherhause. Von Köln aus wurde der Hauptanstoss zur Entwicklung und Pflege jenes be- wundern8werthen christlichen Geistes gegeben, der dem ganzen deutschen Leben im Mittelalter einen so frommen, mystischen Cha- rakter aufdrückte, der sich in Wissenschaft, Poesie, Malerei, Sculptur und Baukunst die herrlichsten Denkmale gesetzt und der in so vielen Instituten des Gewerbfleisseg, der Cultur, der Frömmigkeit und der Wohlthätigkeit die erfreulichsten Früchte hervorgebracht hat. Was

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Rom für die Wissenschaften in Italien, was Paris für Frankreich, das war Köln für das mittlere und niedere Deutschland. Die kölner Bisehöfe legten den Grund zu jener grossartigen Macht, mit der die deutsche Geistlichkeit im Mittelalter die Geschicke des deutschen Reiches leitete. Von Köln gingen die weitverzweigten Handelsver- bindungen aus, die der deutschen Hanse so viel Macht, Einfluss und Reichthum errungen haben. Die gewaltigen Kämpfe, die in jener Zeit Hand und Kopf in Bewegung setzten, haben in Köln ihren Vor- gang, ihren Typus, ihre Triebfeder: der Kampf des zu Macht ge- langenden Bllrgcrthums gegen die hochmüthigen Geschlechter, 'die Erhebung der Städte gegen ihre Fürsten, die Opposition der neu- entstehenden Territorialhohcit gegen die kaiserliche Macht. In Stadt und Kurstaat Köln verschlingen sich diese Rivalitäten zu einem fort- dauernden Kampfe, der manche Jahrhunderte hindurch die Aufmerk- samkeit der Welt beschäftigte. Wir erinnern nur an die Wirren, in denen das kölner Btirgertkum sich eine selbstständigc politische Lauf- bahn und eine gesicherte Verfassung erkämpfte, an die Streitigkeiten, in denen die Erzbischöfe fortwährend mit der auf ihre Macht, ihren Reichtbum, ihren Umfang und ihre Volkszahl stolzen Stadt verwickelt waren. Auch als Stadt und Erzbischof ihre gesonderten Bahnen gingen, blieb unsere Geschichte bedeutungsvoll; so zu den Zeiten des grossen Schisma's, der Reformation, des dreissigjährigen Krieges, der französischen Raubzüge, der verschiedenen Erbfolgekriege. Un- sere Gegend behielt ihre hervorragende Stellung, bis die Reichsstadt wie das Kurfürsteuthum unter der Wucht der französischen Revolu- tion und der neuen Ideen zusammenbrach.

Von den Quellen, woraus eine Geschichte Kölns zu schöpfen hat, sind viele bereits veröffentlicht, namentlich Annalen und Chroniken. Weniger sind die Urkunden ans Licht gezogen. Wir geben hier eine Zusammenstellung der hauptsächlichsten bereits veröffentlichten Quellen; es wird daraus ihr Verhältnis zu den ungedruckten, deren Zusam- menstellung ebenfalls unten erfolgen wird, sich ergeben. Für manche Partieen der kölnischen Geschichte ist das Material noch sehr dürftig ans Licht gezogen, wie für das vierzehnte, fünfzehnte, sechszehnte und siebenzehnte Jahrhundert; für diese Zeit wird auch das vorlie- gende Urkundenbuch von grösserer Bedeutung sein.

Die wichtigeren veröffentlichten Quellen sind:

iSeries episcopomm et archiepincoporum ; eine derselben nach einer werdencr Handschrift publicirt von Eckhart in: Comment. de rebus Franciae orient., II. 918; beide bei Böhmer, III. 340 ff., nach derselben

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werdener und nach einer branweilerer Handschrift abgedruckt. Eine andere Serie«, mit geringen Abweichungen, hat Mooren 1825 in Brewer's vaterl. Chronik, Bd. I. 267, aus einer ehemals gladbacher Handschrift publicirt.

Catalogus episcoporum et archiepiscoporum Coloniensium, reichend bis Philipp von Heinsberg; zuerst abgedruckt in: Hahn, Collect io monum. med., I. 385 ff. Eine zweite Kecension mit spätem Fort- setzungen hat Würdtwein abdrucken lassen in den Nov. snbsid. misc, 12. 327. Eine dritte Recension ist in dem von Caesariiis Heistcrba- censis überarbeiteten und fortgesetzten Catalogus enthalten. Eine Abschrift davon findet sich in den Farrag. Gelenii, tom. 30 f. 955 ff. Böhmer hat diese Copie in seinen Fontes, H. 271 ff., abdrucken lassen. Eine bis jetzt noch unbekannte Handschrift dieses Catalogus findet sich in einem prachtvollen Evangelistarium des kölner St. Georgs-Stiftes, im Kirchen-Archiv von Maria in Lyskirchen zu Köln. Die Handschrift ist aus dem zwölften Jahrhundert, und schliesst mit Philipp von Heinsberg. Sie trägt die Ueberschrift: Catalogus episco porum Coloniensium. Die Hauptabweichungen von dem Abdruck bei Böhmer sind folgende: Die Handschrift hat eine Lücke, wo bei Böhmer S. 271 der Name Euphrates steht; Zeile 6 von unten hat Böhmer: voeaverit, während in der Handschrift steht: vaeave rit; S. 272 Z. 25: Bertheminus, statt: Berterinus; Z. 27: Hildebaldus, statt: Hildeboldus; Z. 29: Attabaldus, statt: Athabaldus; Z. 5 v. u.: archiepiscopi, statt: episcopi ; S. 273 Z. 1: iterum, statt: interim; Z. 10 v. u.: tunc penitens Romam venit, pape que egerat confessus est, statt: tunc ueniens Romam penitentia duetus pape quid egerit confessus est ; S. 274 Z. 2 : construxit, statt : instruxit ; Z. 5: die Worte: sepultus etc. fehlen in der Handschrift; Z. 11: quasi nielin dulcabitur, statt: quasi mel dulcabitur; Z. 26: ecclesiam Colonicn sera, statt: Colouiam; S. 275 Z. 5: Richinza, statt: Richza; obüt etc. fehlt in der Handschrift; S. 276 Z. 10: imperialem, statt: imperato riam; Z. 21: Reinoldus, statt: Reinaldus; Z. 23: Hildensheim, statt: Hildilhcim; Z. 10 v. u.: mysticis muneribus, statt: uariis muneribus; S. 277 Z. 18: Et bis et aliis etc. fehlt in der Handschrift. Die Hand schrift schliesst mit den Worten: quadragesimus tercius Philippus Ein fernerer Catalogus ist: Levoldi a Northof, Catalogus archiepisco porum Coloniensium, reicht bis 1349; zuerst gedruckt bei Meibom, Rerum germanicarum scriptores; wiederum mit einigen Verbesscrun gen abgedruckt bei Böhmer, Fontes, II. 282 ff., zuletzt cd. Tross, 1859 Die letzte und umfangreichste, 1370 entstandene Recension ist die Cronica presulum et archopescoporum Coloniensis ecclesiae. Stückweise

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und zerpflückt wurde sie in das Magnura ehronicon belgicum aufge- nommen, welches in der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderte von einem Mitglicdc des dicht vor Neuss gelegenen Oberklosters verfasst wurde. Eine bis zum Jahre 1508 fortgeführte, der Biblio- thek des katholischen Gymnasiums in Köln zugehörige Handschrift dieser Chronik Hess Dr. G. Eckertz im 1. Hefte des 2. Jahrganges der Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein abdrucken. Mehrere im städtischen Archiv befindliche Copieeu der Croniea prc- sulum werden unten namhaft gemacht.

Chronica regia oder Chronica Godefridi Coloniensis ; von dieser Chronik, die viele für die kölner Geschichte wichtige Nachrichten enthält, wurden lüOO, 1624 uud 1717 die Jahre 1102 bis 1237 im ersten Bande von F reher, Scriptor. rer. german. gedruckt, dann 1723 das vorhergehende Stück, von Erschaffung der Welt bis 1162, in Eccard, Corpus scr., I. C83 ff.; das Stück von 964 bis 11G2 aus- züglich bei Würdtwein, Nova subs., 13. 1 ff.; zuletzt bei Böhmer, Fontes, II. 329 ff. und BEL 408 ff., beide Abschnitte liefern den Go- defridus vollständig.

Annale* Colonienses brevissimi (814—870); zuerst gedruckt bei Eckhart, II. 917, dann bei Pertz, Monum. germ., I. 97.

Annales Colonienses (776— 1028J; theilweise gedruckt in Elan- heim, Cat. cod. masc. bibl. Col., p. 142, dann bei l'ertz, L 97.

Annales Agrippinenses (1092 1384), bei Pertz, XVI. 736.

Annales saneti Petri Coloniensis (798 818), bei Pert/., XVI. 730.

Annales Colonienses breves (814 964), bei Pertz, XVI. 730.

Annales liemenses et Colonienses (961 1196), bei Pertz XVI. 731.

Notae S. Petri Coloniensis, bei Pertz, XVI. 734.

Annales iS. Gereonis Col. (1191—1248); zuerst von S. Boisseree publicirt in den Jahrbüchern der Alterthumsfreunde im Kheiulandc, 12. 154, und von Lersch, 14. 12; dann bei Böhmer, III. 399, zuletzt bei Pertz, XVI. 733.

Chronicon tianeti Martini Coloniensis, bei Pertz, II. 214.

Reimchronik von Gottfried Hagen. Hagen, der erst im Dienste des Doincapitels gestanden hatte, später Syndicus oder „sehriever der 8tcdeu wurde, beschreibt als Augenzeuge die Kämpfe des drei- zehnten Jahrhunderts. Sein Bericht reicht bis zum Jahre 1272. Aus- gabe von Ecerhard v. Groote.

Kalendarium necrol. ecclesiae Coloniensis maioris, auszüglich aus ciuer tricrer Handschrift bei Böhmer, III. 342, dann bei Lacomblet, Archiv, II. 1.

Kalendarium necrol. S. Martini Coloniensis, bei Böhmer, III. 347.

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Memorienbuch des Mariengraden-Stiftes ; auszttglich bei Laeomblet, Archiv, II. 49.

Memorienbuch des Stiftes St. Severin ; niitgetheilt von Mooyer bei Lacomblet, Archiv, III. 144.

Catalogus abbatum S. Martini Coloniensis, bei Böhmer, III. 344.

Brunonis archiepiscopi vita. bei Pertz, VI. 252 ff.

Heriberti archiep. vita attct. Lantberto, bei Pertz, VI. 739 ff.

Heriberti vitae attct. Ruperto fragmenta, bei Pertz, VI. 742 ff.

De translatione S. Evergisli, bei Pertz, VI. 279 ff.

De translatione S. Patrocli, bei Pertz, VI. 280.

Vita Annonis archiepiscopi, bei Pertz, XIII. 465 ff.

Translatio S. Annonis archiep., bei Pertz, XIII. 514 ff.

Caesar ii Heisterbacensis vita sancti Engelberti, bei Böhmer, II. 294 ff.

Von den Quellenschriften secundärer Natur, so wie von den zahlreichen kölner Monographieen und Special-Schriften heben wir, mit Uebergehung der bekannten, in neuerer Zeit erschienenen, hervor :

Die Cronica van der hilliger stat Coellen; gedruckt zu Köln 1499, bei Job. Kölhof. Dieses merkwürdige Buch, welches mehr den Charakter einer gelungenen Compilation, als einer selbständigen Arbeit trügt, fusst nach der Angabc des Verfassers auf der Chronica presulum, der Chronik der Könige von Frankreich, der Chronik von Sachsen, Trier, Mainz, Brabant, Holland, Flandern, Geldern, Cleve, Jülich. Nicht weniger als aus den genannten, hat der Compilator aus einer handschriftlichen kölner Chronik geschöpft, die er anzuführen versäumt hat. Es ist die weiter unten noch zur Sprache kommende sogenannte Kathhaus-Chronik. Ganze Passus die- ser Chronik finden sich wörtlich in dem Kölhof'schen Druckwerk wieder. Der in der Goldschmiede-Zunft eingeschriebene Buchdrucker Johann Kölhof, der Mitglied der hanseatischen Gesellschaft war und sich eben so gut auf den Ochsenhandel verstand wie auf den Bücher- vertrieb, glaubte, dass in der aufgeregten Zeit, in welcher das Ver- hültniss der Stadt zum Erzbischofc mit leidenschaftlichem Eifer im Käthe zu Köln, am kurfürstlichen Hofe zu Bonn und bei der päpst- lichen Curie zu Koni verhandelt wurde, der Verlag einer umfassen- den kölnischen Chronik ein günstiges Geschäft verspreche. An dein kölner Dominicaner HamelmanniiM, oder, wie es in Brewer's vaterl. Chronik heisst, am Schulmeister Jobannes Stump fand er den Mann, der ihm das Manuscript lieferte. Weder der Rath, noch die Geist- lichkeit, noch der Erzbischof, noch der Papst war mit dem Werke

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zufrieden. Der Verfasser wurde gerichtlich verfolgt; er flüchtete nach Frankreich und hielt sich hier in einem Kloster bis zu seinem Tode verborgen. Joh. Kölhof wurde in schwere Fiscalstrafe genommen. Von Seiten des Ofticialates, des Rathes und des römischen Stuhles wurde das Lesen der Kölhof sehen Chronik verboten. Mehrere Hun- dert Exemplare der Chronik wurden auf dem Altenmarkte öffentlich verbrannt. Schon früher war eine ziemliche Anzahl Exemplare auf dem Wege nach der frankfurter Messe gestohlen worden. Hartzheim (Bi- bliotheca Col., p. 59) behauptet, es seien drei Ausgaben erschienen; das beruht aber auf einem Irrthum; die Ausgabe von 1499 ist die einzige.

Petrus Mersaeus, De elect. eccl. archiep. ac ep. Col., CoL 173G. Winheim, Sacrarium Agrippinae, Col. 1736.

Conatus chronologicus ad catalogum episcoporum Col. etc., Col. 1745.

Quinquennalis seditio atque rebellio Ubiorum Status autore F. 2L Trips., Leipzig 1704.

Arnoldus Meshooius, De vita, moribus et obitu Caspari Vlen- bergii, 1638.

M. ab Isselt, De bello Colon, libri, cui praefixa est historia de- fectionis et schismatis Herrn, com. de Weda, Colon, quondam archiep., auet. Meshovio, 1620.

Annales Novesienses, bei Martene et Durand, t. IV.

Gelenius, Aeg.f Supplex Colonia, 1639.

Gelenius, Aeg., Par SS. Swibertus et Plectrudis, 1640.

Gelenius, Aeg., De admiranda magnitudine Col., Col. 1645.

Gelenius, Aeg., Preciosa Hierotheca, Col. 1634.

Croinbach, H., Historia trium regum, Col. 1654.

Cromlach, IL, Vita et martyrium s. Ursulae et soc., 1647.

Crombach, IL, Auctuarium sanetae Ursulae vindicatae, Colon. 1669.

Glasen, M., Das edle Coelln oder Beiträge zu einer Abhandlung von rittermässigen Cölnern, Cöln 1769.

Glasen, M., Erste Grunde der Kölnischen Schreinspraxis, Köln 1782.

aasen, M., Der Kölnische Senat in den mittleren Zeiten, Köln 1786.

Glasen, M., Das Niederich in den Materialien, 1781.

Acta sanetomm der Bollandisten und Surius de sanetorum vitis. In den Werken der Bollandisten und des Surius sind die handschrift liehen Vitae et res gestae sanetomm Col. benutzt.

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Hamm, G. R, Burggraviatus Ubio-Agrippinensis, Col. 1750. Hamm, G. R, Scabinatns Ubio-Agrippinensis, 1751. Hamm, G. R, Advocatia Ubio-Agrippinensis, Col. 1771. Hamm, G. R, Conradus ab Hochstaden, Col. 1771. Hamm, G. R, Engelbertus comes a Falkenburg, Col. 1771. Hartzheim, De initio Mctrop. eccl. Coloniae Agripp., Col. 1731. Hartzheim, Bibliotheca seriptorutn Coloniensium, 1747. Hartzheim, J., Historia rei nummariae Coloniensis, 1754. Concilia Germaniae, qnae Jo. Fr. Schannat magna ex parte primum collegit dein P. Jon. Hartzheim auxit, continnavit etc., Col. 1759 ff. Statuta et Concordata der Stadt Köln.

Heinr. Balth. Edler v. Blum, Gedanken Uber das Herzogthum Lothringen, herausgegeben von G. Fr. v. Blum, Bonn 1786.

G. F. Edler v. Blum, Lage der Cülnischen Kircho bis auf Hilde bold, Bonn 1788.

D. M. u. T., Sätze und Fragen aus der Cöllnischen Kirchen- und Staatshistorie, Coln 1791.

Materialien zur geist- und weltlichen Statistik des niederrk und toestph. Kreises, Erlangen 1780 ff , im Ganzen vier Bände.

Heister, Suffraganei Colonienses, Col. 1641.

K. H. Gundling, Ausf. discours ttber den Zustand der teutschen Churfltrstenstaaten, Frankf. u. Leipz. 1748.

Xettdblati, Nachricht von einigen Klöstern der h. Brigitta, Frank- furt u. Ulm 1764.

Archiv für die Geschichte und Statistik des Vaterlandes, 1. Bd., Bonn 1785.

Subsidia miscellanea hist. Col. illustrantia, Bonn 1778.

Apologie des Erzstiffts Cölln wider Bürgermeister und Kath der Stadt Cölln, Bonn 1657.

Securis ad radicem posita (von Peter Alexander Bossart), Bonn 1687.

Ütangifolius, Annales circuli Wesph., 1656.

An die R. Kais. Majestät vom Capitull des Thumb-Stifts Collen abg. Remonstration, 4°. Die in Bonn 1697 erschienene Gegen-Remon- stration nebst anderen Manifesten und Gegen-Manifesten.

Manifest, aus was Ursachen Max. Heinrich auf der Stadt Collen Eingesessener zuständige Intraden unlängst eine prohibition anzulegen genöthigt worden.

Auf Ihrer Churf. Durchl. etc. ausgegebene Manifest wohlbegrun deter Gegen-Bericht von Bürgermeister u. s. w.

Aclenstücke zum kölnischen Toleranzstreit, 1787—1789.

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Eine Reihe von Manifesten, Gegen- Manifesten, Streitschriften, Pro- memoria'» und Dednctionen in Sachen der Stadt gegen die Erzbischöfe, sich beziehend auf die Rheinmühlen, die Fettwage, Oberherrlichkeit, Gerichtsbarkeit u. s. w.

Judendunck, Arnold, Theatrum Lanieuae Coloniensis sivc blutige Schaubühne etc., Coeln 1694.

Fr. Gramer, De ecclesiae metr. Colon, jure in Bremensem olim suffr., Bonnae 1792.

Aldenbrlick, De Religione antiquorum Ubiorum, Col. 1749.

Mastiaux, De vet. Ripuariorum et praec. corum metr. Col. statu, 1784.

Mastiatuc, Dissertatio exh. hist., exercitium ac suspensionem turni eccl. Colleg. Colon., Bonnae 1786.

Gr. Kolb, Series episc., archiep. et elect. Mog., Trev. et Colo- niensium, 1733.

Broelmann, Epideigma sive spec. hist. vet. civ. Col. Agr., 1G08. Buencmann, De S. Sigewino archiep. Colon., 1750. J. M. Fuchs v. Herrnau, Das Leben der Bischöff etc. zu Cöllen, 1691.

C. J. Kremer, Akademische Beitrage, 2. Bd., Mannheim 1776. Ign. Rnderique, s. Colon, eccl. de suae metr. origine traditio vin- dicata, 1731.

Die Aufschlüsse, welche die kölner Geschichte aus all diesen Druckwerken, Quellen sowohl wie anderweitigen Bearbeitungen, ge- winnen kann, sind nicht im Stande, die kölner Geschichte nach allen Richtungen hin aufzuhellen und namentlich ein klares Bild des Ein- flusses zu vermitteln, welchen die Stadt Köln das ganze Mittelalter hindurch auf die Entwicklung der deutschen Verhältnisse gehabt hat. Es wird erst Licht in die kölner Vergangenheit fallen, wenn die bis jetzt allzu ängstlich verschlossenen Schätze des kölner Stadt-Archivs fllr die historische Wissenschaft verwerthet werden. Die städtischen Archivalien sind im Stande, uns die vergangenen Jahrhunderte zur lebendigen Gegenwart zu gestalten ; sie fussen auf dem Leben der Stadt und des Volkes, und an ihnen haben wir die untrüglichsten Führer zur Beurtheilung der früheren Sitten und Zustände ; sie grei- fen unmittelbar in die Verhältnisse und Bestrebungen ihrer Zeit hinein und sie vermitteln eine objective, wahrheitsgetreue Auffassung der jezeitigen Zustände. Nur an der Hand der Urkunden kann man dazu gelangen, die Verhältnisse aufzufassen, wie sie in der Wirklich keit waren, und jede Einseitigkeit bei der Beurtheilung der histori

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sehen Thatsachen zu vermeiden. Die Urkunden des eigentlichen alten kölner Stadt-Arehivs heginnen erst mit dem Jahre 1 159. Einzelne ältere Urkunden, die jetzt im Stadt-Archiv aufbewahrt werden, rüh ren ans kölner Stiftern und Klöstern her; sie waren bei der allge- meinen Verwirrung am Ende des vorigen Jahrhunderts in den Besitz einzelner Freunde der städtischen Geschichte und städtischer Alter- thllmer gekommen und durch Kauf oder Vermächtniss ist das Stadt- Archiv in ihren Besitz gelangt. Von diesen älteren Schriftstücken reicht aber kein einziges bis in die merowingische Zeit hinauf. Bis in die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts hatte sich ein merowin- gisches Diplom im Archiv des Domstiftes befunden. Nach der An- gabe von Koderique und v. Hillesheim wurde dieses älteste Denkmal der kölnischen Vergangenheit zum Einband eines neuen Cartulars zerschnitten. Im Archiv von St. Cunibert befanden sich bei der Auf- hebung des Stiftes noch zwei Diplome aus der Zeit des Erzbischofs Gunthar. Das eine kam in den Besitz des Herrn v. Hontheim, das andere wurde vom Canonicus v. Hillesheim erworben. Es ist unbe- kannt, ob diese Urkunden jetzt vernichtet sind oder unbeachtet auf irgend einem Speicher liegen. Die meisten der ältesten kölner Ur- kunden werden bei den verderblichen Raubzügen der Normannen zu Grunde gegangen sein.

Nach der normannischen Verwüstung begann die Stadt langsam wieder gedeihlich empor zu wachsen. Das Gemeinwesen erhob sich zu rüstiger Kraft, das bürgerliche und kirchliche Leben entfaltete sich zu voller Blüthe. Die Stadt dehnte ihren Bering nach aussen weiter aus und zog zunächst die um die alte römische Mauer liegen- den Höfe und Klöster in ihren Bezirk. Es dauerte aber noch lange, ehe sich die Leitung sämmtlicher bürgerlichen Verwaltungs- Angclegenheiten in der Hand einer obersten Behörde concentrirte. Es beruht darum in der Natur der damaligen Verhältnisse, dass die Zahl der im Namen und Interesse der Stadt ausgefertigten Urkun- den in jener Zeit nur eine äusserst beschränkte ist1). Diese städti- schen Briefe und Privilegien waren der Obhut des Stadtvogtes an- vertraut. Derselbe hatte seinen Sitz in einem festungsartigen Hofe am Laurenzplatz, dem späteren Hause „zur Stesse". In dem Gewölbe dieser Burg hielt er die städtischen Freibriefe bewahrt.

*) Die meisten dieser Urkunden hat bereits Lacomblet in seinem für die Ge- schichte ih's Nifiderrheines so Qberaus wichtigen Urkundenbuche zum Abdruck

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Andere stellte sich die Sache, als die eigentliche Verwaltung sich immer mehr den Amtleuten und Schöffen der einzelnen Bürgerhäuser entzog und in die Hände des allmählich sich zu einer Centraibehörde gestaltenden Käthes Uberging. Die Stadt schüttelte nun Schritt für Schritt die Abhängigkeit vom Erzbischofe ab, und der Kath über- nahm die selbständige Leitung des ganzen grossen, blühenden Genicindewesens. Die Freiheiten und Privilegien mehrten sich. In einer Zeit, wo die Erzbisehöfe Alles aufboten, um die Stadt wieder in das frühere Abhüngigkeits- Verhältnis» zurückzudrängen, musstc dem Rathe Alles daran liegen, den bestehenden Zustand möglichst durch bündige Urkunden zu legalisiren. Er musste grossen Werth darauf legen, diese Briefe, Privilegien, Vergleiche, Friedschlüsse, Rechtsgebräuche u. s. w. an einem sichern Orte aufzubewahren. Im Rathhause selbst, welches im Anfange des vierzehnten Jahrhunderts erbaut wurde und anfanglich nur aus dem Erdgeschosse, dem sogenann- ten hanseatischen Saale und dem als Kanzlei dienenden Nebenzimmer bestand, war für ein festes Archiv-Local nicht gesorgt. Die Archiva- lien, päpstliche und kaiserliche Briefe, Verträge mit Fürsten, Städten und Herren, Pfandschreiben, Lehn-, Sold- und Geleitbriefe hatten bis dahin wohlverwahrt in dem Archiv-Locale des Hofes „zur Stesse" geruht. Diese Urkunden waren hier geblieben, auch als die Herren von der Stesse diesen Hof im Jahre 1262 durch Kauf an sich brachten.

In dem Thurme, den der Rath am Anfange des fünfzehnten Jahr- hunderts guten Theils ans den Strafgeldern, wozu eine Anzahl von Patriciern verurthcilt worden, „zur Ehre der Stadt und zum gemei nen Besten" auf dem Hofraume hinter dem Rathhause zur Aufbe- wahrung der Stadtweine und für Abhaltung der Raths Versammlungen bauen Hess, wurde auch ein besonderes Gewölbe zur Aufbewahrung der städtischen Urkunden hergerichtet. Das Gewölbe, in welches nur die Original-Urkunden und Privilegien deponirt wurden, war mit mehreren Schlössern versehen. Die Schlüssel dazu wurden von drei Mitgliedern des Rathcs, den sogenannten Gewölbs-Hcrren, aufbewahrt. Die Gewölbs-Herren mussten vor der Uebernahme der Archiv-Schlüssel einen leiblichen Eid schwören, dass sie die Schlüssel getreulich bewah- ren, das Gewölbe nur in Gegenwart von wenigstens zwei Gewölbs- Herren, einem Syndicus und einem Secretarius öffnen und aus den städtischen Documenten, was der Stadt zum Präjudiz oder Nachtheil gereichen könne, nichts verrathen wollten.

Gleich nach der Uebertragung der Urkunden wurde auch mit der Repertorisirung begonnen. Der aus dieser Zeit noch vorhandene Ka-

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talog scheint aus dem Jahre 1415 zu sein. Es ist ein zierlich und sauber geschriebener Pergament Codex in gross Quart. In 48 höl- zernen Laden weis't er etwa 1400 inhaltlich angegebene Urkunden nach; in 8 anderen Laden ist eine unbestimmte Anzahl ¥on Quit- tungen, Mannbriefen, Söldnerbriefen, Schuldbriefen, Copieen u. a. w. summarisch aufgezeichnet. Ausserdem waren noch einige Kisten mit Geleitsbriefen und mannichfacheu Schreiben an den Rath verzeichnet. Der Zuwachs von Urkunden wurde in diesem Kataloge stets nach- getragen. Die Urkunden selbst waren meist aufgerollt bewahrt.

Im Laufe der Zeit schwand die anfänglich so schöne Ordnung. Darum befahl der Rath im Laufe des sechszehnten Jahrhunderts wiederholt, eine gründliche Revision und Visitation des Archivs vor- zunehmen. Die Arbeit konnte aber nie in rechten Fortgang kommen. Die bei solchen Revisionen niedergeschriebenen Protocolle beweisen recht klar, mit -welcher Oberflächlichkeit und mit welchem Wider- willen diese wichtige Arbeit betrieben wurde.

Je mehr man visitirte, desto klarer wurde man sich Uber die eingerissene Unordnung und über die Unzulänglichkeit der bestehen- den Archiv-Verwaltung. Die Stimmen, welche die Anstellung eines eigenen gelehrten Archivarius verlangten, brachen sich an der Aengst- lichkeit, mit der die Gewölbs-Herren an ihren traditionellen Rechten festhielten.

Man glaubte dem so vielfach laut werdenden Wunsche nach einer gründlichen Reorganisation des Archivwesens hinreichend gerecht werden zu können, wenn man für eine leidliche Ordnung in den Original-Urkunden sowohl wie in dem immer massenhafter anwachsen- den Vorrath der anderen Actenstticke sorgte. Dieses Acten-Archiv bestand neben dem Gewölbe als ein besonderes Institut. Es umfasste die Schriftstücke der laufenden städtischen Verwaltung, so wie die von den im Gewölbe aufbewahrten Urkunden, den expedirten städtischen Schreiben und den wichtigsten Process-Acten genommenen Abschriften.

Schon im Jahre 1326 hatte man begonnen, die Stadt-Privilegien in besondere Bücher abschriftlich einzutragen. In gleicher Weise wurden die mannigfachen Statuten, Gesetze, Weisthümer, Plebiscite, Morgensprachen u. s. w. in besondere Pergamentbände zusammenge- schrieben. Im Anfange des siebenzehnten Jahrhunderts sollte dieses Ordnungs-Geschäft zu Ende geführt werden. Niemand schien für diese schwierige Aufgabe tauglicher, als der Syndicus Dr. Michel Kronenberg. Er wurde am 7. December 1609 beauftragt, „neben seinen anderen Arbeiten die ganze städtische Registratur, Briefe,

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Siegel, Register, Abschiede, Protocolle, Registrat ions-BUcher und der Stadt Privilegien in eine richtige Ordnung zu stellen, zu verfassen, zu extrahiren und darüber mit Hülfe des Secretarii und Registrotoris siehere indiees, inventaria und Register aufzurichten und zu verferti- gen. Und damit dies alles desto forderlicher verrichtet und zu Ende gebracht werde, soll er nicht allein aller anderen Rechtssachen hin- füro entschlagen und bemüssiget sein, sondern auch keine weiteren Advocationes annehmen und mit äusserstem Fleiss unablässig daran sein, damit die Registration in sechs Jahren völlig zu Ende gebracht werde. Inmassen er dann solches alles bei geleistetem Eide, sofern er durch Gottes Gewalt daran nicht verhindert, getreulich und ohne Gefährde zu vollziehen gesichert, und daneben gelobet und verspro- chen, alle Geheimnisse und Secrcta, so er hierbei vernehmen und erfahren möchte, geheim und verschwiegen zu behalten. Dagegen hat wohlgedachter Rath dem Dr. Kronenberg neben seinem jetzigen jährlichen Salario alle Vierteljahr einhundert Thaler, thut das ganze Jahr 400 Thaler kölnischer laufender gemeiner Wahrung liefern, und handreichen zu lassen versprochen." Mit dieser Registration konnte Kronenberg aber erst im Jahre 1620 beginnen.

Kronenberg unternahm seine Arbeit mit Fleiss, Liebe und Sach- kenutniss. Vom Feste St. Johannis 1620 bis in das Jahr 1623 war er unausgesetzt mit dieser schwierigen, mühevollen Arbeit beschäf- tigt. Gesundheits-Rücksichten und anderweitige Amtsgeschäfte nöthig- ten ihn, die Arbeit auf einige Jahre zu unterbrechen. Erst am 12. Februar 1627 übergab er dem Rathe Uber seine „expedirten Stücke und Verrichtung ein Verzeichniss und Relation". Kronenberg „wollte dieses Werk, daran einem ehrsamen Rath und gemeiner Statt hoch inmerklich gelegen, gerne continuiren und bis zur Endschaft ausfüh- ren"; aber er beklagte sich, dass „in vergangener Erfahrung und Examination der alten Schriften, Briefe und Privilegien sein Gesicht dermassen abgenommen und blödig geworden, dass ihme, wie gerne er auch wollte, unmöglich geworden, das Werk zu vollenden". Er erklärte dabei, dass, wenn der Rath Jemanden anders dazu verord- nen würde, er alsdann ganz gerne die Hand darüber halten und sein Bestes dabei verwenden wolle.

Der Registrator Adam Weiss Ubernahm nun die Vollendung der Arbeit. Auf diese Weise kam Uber die Documente des Archiv-Ge- wölbes ein Repertorium zu Stande, welches den ganzen Urkunden- schatz inhaltlich kurz zusammenfaßte, aber zum Zwecke einer be- quemen Uebersicht ein alphabetisches Namens-Register sehr vermissen Hess. Mit der Registratur der im Syndicats-Archiv reponirten Schrift-

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XVII

stücke hatte Klünenberg auch begonnen, aber die Arbeit blieb düif tig uud unvollendet. Je mehr die Aetenstüsse hier sieh anhäuften, desto grösser wurde die Unordnung und desto schwieriger die Mög lichkeit einer Orientirung. 1634 wurde durch einige vom Käthe be- sonders hierzu bestellte Commissare der Inhalt des Archivs mit den von Kronenberg und Weiss aufgenommenen Inventarien ver- glichen und die weitere Fortführung der Inventare dem Secretär Schulgen Ubertragen.

Nach .Sehnigen'!» Tode verordnete der Rath aufs Neue, die Repertorien mit dem Inhalte der Archive sorgfältig zu collationi- ren und die Aufzeichnung und Copiruug der hinzugekommenen Do- cumeute fortzusetzen. Diese Arbeiten behielten aber stets lediglich den Charakter von blossen Hegistrationen. Von einer wissenschaft- lichen Benutzung nirgends eine Spur. Praktisch wurde die Benutzung nur dann, wenn irgend ein Process zu führen, eine schwebende Rechts- frage zu erledigen oder eine Forderung abzuweisen war.

Diese praktische Wichtigkeit des Archivs trat während des sie- benzehnten Jahrhunderts in den Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Erzbischofe in klarer Weise zu Tage. Im Archiv allein waren die Docuinente zu finden, durch welche der Rath die Prätensionen der Apologie und der Securis abzuschlagen hoffen konnte.

Je mehr die Urkunden im Thurme nnd die Actenstücke im Syn- dicats-Arehiv sich häuften, desto dringender stellte sich das Üedttrf niss eines eigenen Archivars heraus.

Im Raths-Protocolle vom 17. Juni 1724 heisst es: „Als Gespräch vorgefallen, dass dem Publiko vortheilig, wann zur Einrichtung des Archivs ein Subjectum ausgesehen würde, hat man gesammte Herren Bürgermeister anersueben zu lassen beschlossen, um zu solchem End- zweck auf einen Archivar bedacht zu sein, mit selbigem über die Conditioncu schriftlich zu tractiren und darüber ad senatum die Relation und Gutachten einzuschicken."

Auf Grund dieses Gutachtens wurde der Syndicus Maxim. Ley am 21. Juni auf 6 Jahre zum Archivar ernannt. Er wurde unter An- derem verpflichtet, „alle Briefschaften zu durchlesen und juxta alpha- beta mit dem summarischen Inhalte absonderliche indices zu ver- zeichnen, demnächst von anderen Parteisachen abzusondern und in die vorhandenen Laden einzuregistriren und von den Urkunden des Gewölbes copias vidiraatas anzufertigen". Zu seiner Beihülfe stellte der Rath noch einen Kanzlisten an, welcher dem Archivar zur Hand stehen und von demselben unmittelbar seine Anweisungen zu empfan- gen haben sollte.

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XVIII

Die erste der Hauptarbeiten, welche Ley mit Hülfe des Registra tora Rüdesheim unternahm und vollendete, war eine sorgfaltige Ka talogisirung des Haupt-Archivs. Er ordnete sämmtliche Urkunden in 94 Laden nach den Materien: Pontificalia, Episcopalia, Ordines, Pa- rochialia, Scabinalia, Pollerwerth, Conventus, Abbatiae, Imperialia, Oonfoederationes, Juliacensia, Montensia, Clivensia et Marcana, Gel- rensia, Limburgensia, Aquensia, Tuitiensia, Erbvogtei, Novesiensia, Verbund- und Transfixbriefe, Mann-, Bürger- und Bestallung- und Urpfedebriefe, Moguntina, Trevirensia, Hürther Bachfluss, Hassica, diversae Civitates, Processus Muisgen, Deutsch-Ordenshäuser, Jura Universitatis, Münzsachen, Stapel und Commercia, geistlicher Wein- schank, Kurpfalz, Söhnbriefe, Captivi clerici, Seestädte, Varia gallicana, Judaei, Hermann von Goch, Hilger von der Stessen und andere. An 2000 Urkunden sind in diesem Repertorium speciel verzeichnet. Gegen 500 Urkunden, namentlich Quittun- gen, Mannbriefe, Söhnbriefe u. s. w. sind nur paketweise aufgenom- men. Etwa 10,000 bis 12,000 Stück Quittungen und Mannbriefe, die in dem ersten Pergament-Repertorium summarisch aufgenommen wa- ren, sind hier ganz Ubergangen und wahrscheinlich als werthlos reponirt worden. Einen nicht geringeren Fleiss, als auf das Haupt- Archiv, wandte Ley auch dem kleinen wie dem grossen Syndicats- Archiv zu. Er sorgte dafür, dass die bunt durch einander liegenden Convolute des Syndicats-Archivs ordentlich bezeichnet und registrirt wurden.

Die Archive der Mittwochs- und Freitags-Rentkammer gehörten nicht zu seinem Ressort.

Nach Ley 's Tode 1745 blieb die Stelle eines Archivars wieder unbesetzt bis zum Jahre 1788. Am 18. August des genannten Jahres wurde „auf eingelegte Erinnerung, die Bestellung eines hierortigen Archivarii nöthig zu sein, Herr Syndicus von Bianco ernannt" Als Remuneration wurden ihm zu seinem Syndicats-Gehalte jährlich 400 Gulden zugesetzt, v. Bianco besass Titel und Gehalt; dabei blieb es aber auch. Der Rath hatte es versäumt, ihn auf eine besondere Instruction zu verpflichten; darum begnügte sich v. Bianco damit, das Archiv sorgfältig unter Schloss und Riegel zu halten und die eingehenden Schriftstücke in die Registratur zu reponiren.

Das städtische Archiv gerieth in grosse Gefahr, als im Jahre 1797 in Köln mit der alten Zeit völlig gebrochen und die reichs- städtische Verfassung zu Grabe getragen wurde.

Am 9. September 1797 versiegelten die Bürgermeister v. Hilgers, Klespe und Wittgenstein, in Beisein einiger Deputirten des vormali-

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gen Käthes, die eiserne Eingangsthür zum Gewölbe und deponirten die Schlüssel auf der Mittwochs-Rentkammer.

Einige Tage nachher nahm die neue Verwaltung die Schlüssel an sich, und das Gewölbe ward wieder geöffnet.

Mit dem Sturze der alten Staats- und Rechtsverhältnisse, mit dem Beginne einer neuen Zeit und völlig neuer Zustände verlor das Archiv seinen praktischen Werth und seine rechtliche Wichtigkeit. Der bei Weitem grösste Theil der Urkunden und Schriftstücke wurde plötzlich aus der Gegenwart in die Vergangenheit geschoben. Es ist zu verwundern, dass der gesammte Inhalt des Archivs, wie an so vielen anderen Orten, nicht auch in Köln der Revolution, die so sorgsam jede Erinnerung an die alte Zeit zu vernichten suchte, zum Opfer gefallen ist. Der einzige bedeutende Verlust, den das Archiv zu beklagen hat, sind die früher in der Mittwochs-Rentkammer auf bewahrten Rechnungen und Quittungen über die vom dreizehnten bis zum achtzehnten Jahrhundert ausgeführten städtischen Bauten. Diese Papiere waren beim Sturze der reichsstädtischen Verfassung in die oberen Räume des Rathsthurmes gebracht worden. Hier lagen sie unverschlossen, dem Muthwillen der Jugend und dem Eigennutz der Trödler leicht zugänglich. Es ging ihnen wie dem Rest der alten Rüstkammer; sie waren verschwunden, ehe man daran dachte, sie unter Verschluss zu legen.

Während der französischen Periode und in den ersten Jahren der preussischen Regierung stand das städtische Archiv unter der Aufsicht des Registratore Imhof. Seinem gewissenhaften Amtseifer und seiner Sorge für die Erhaltung aller Reste einer grossen Vergangenheit ist es zu verdanken, dass die in eine neue Zeit herübergeretteten alten städ- tischen Archivalien sorgsam bewahrt und dass ein Theil der noch nicht vernichteten Pergamente und Manuscripte aus den Archiven vernichteter Institute und aufgelöster Gorporationen dem städtischen Archiv einverleibt wurde. Nach dem Abgange Imhof 's (1819) konnte das Archiv keinem fleissigeren und gewissenhafteren Bewahrer an- vertraut werden, als dem Ober-Secretär Peter Fuchs. Er hatte die Freude, das Archiv durch die wichtigsten auf die Stadt Köln bezüg- lichen Handschriften bereichert zu sehen, welche der unvergessüche, hochverdiente Walraff unter schweren persönlichen Opfern gesam- melt hatte und der Stadt zum Geschenke machte. Männer, denen es um historische Studien und Forschungen Ernst war, fanden bei Fuchs die bereitwilligste Unterstützung; so namentlich Sartorius, Lap penberg, Hüllmann, Erdmann, Nettelblatt, Merkel, Ranke, Lacom biet u. s. w.

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Von dem massenhaften Inhalt des städtischen Archivs heben wir hier die wichtigsten handschriftlichen Quellen hervor:

1. Pergament -Urkunden.

An solchen zählt das Archiv gegen 40,000 Stück. Unter diesen befinden sich etwa 5000 Urkunden, welche sich auf die verschieden- sten städtischen Verhältnisse beziehen; dann gegen 2000 aus den Archiven verschiedener Zünfte, der Mühlenerben, der Mtinzer-Haus- genossen, einzelner Klöster, Convente und Spitäler; weiter Uber 2000 hanseatische Pergamente, die aus dem Archiv des Brüggelchen Con- toirs herrühren; 3000 kanzellirte städtische Rentbriefe; gegen 25,000 Quittungen Uber empfangene Rentzahlungen, Manngelder und Kriegs- löhnungen. Sämmtliche Quittungen haben schön erhaltene Siegel; sie sind für die Geschichte der städtischen Finanzwirthschaft, des Kriegs- wesens, des Edelbürgerthums, so wie für die Wappen- und Siegel- kunde von besonderem Interesse.

2. Original-Briefe.

Im Ganzen wohl 150,000 Stück, darunter etwa 1800 Briefe von deut- schen Kaisern, 1200 von kölnischen Erzbischöfen, 2000 von kölnischen Gesandten, 2000 von verschiedenen Fürsten und Grafen, 10,000 han- seatische Briefe u. s. w. Ein grosser Theil der verloren gegangenen Briefe findet sich abschriftlich in den Copieenbüchem; diese Copieen- bücher, 130 Folianten, enthalten etwa 120,000 Copieen von Briefen, die aus der städtischen Kanzlei von 13G7 bis in das siebenzchn e Jahrhundert expedirt worden sind.

3. Acten.

Ihr massenhafter Vorrath umfasst die Zeit vom dreizehnten Jahr- hundert bis zur preußischen Besitznahme. Wir nennen davon: Ver- waltungssachen, Steuern, der zehnte, zwanzigste und hundertste Pfennig, Zölle, Lizente, Stapel, Schifffahrt, Boten- und Postwesen, Kaufhäu- ser, Salzthttrme, Weinhandel, Häringshandel, Kornhäuser, Weinge- wächs, Häuser und Eigentbum des Rathes, öffentliche Bauten, hürther Bach, Bannmeile, Mühlen, Bauerbänkc, Schweidt, Schreinssachen, Geleit, Policei, Münzwesen, Einwohnerzahl, Topographie, Marktsachen, Feste, Cultur, Sitten, öffentliche Spiele und Lustbarkeiten, bürger- liche Unruhen (namentlich 1481, 1511, 1609, 1681 ff., 1775 ff, 1788 ff.), Gttlich'sche Angelegenheiten, St. Peters-Streitigkeiten, Fe- stungsbauten, Ziegelbrennerei, innere und äussere Kämpfe, Fried-

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Schlüsse, städtische Artillerie, Zeughaus, Montirung, Militär-Status, Colonelschaften, truchsessischer Krieg, französische Einquartierungen, kaiserliche Winterquartiere, Truppenverpflegung, englische und preussi- Behe Werber, Gerichtsbarkeit, Gerichte, Freigerichte, Processe, Greve, Stockhaus, Käx, Erbvogtei, Hacht, Klapperhof, LehnbUcher, Ritter- höfe, Höfe auswärtiger Fürsten, Verhältniss zum Kaiser, zu Kur-Köln, Pfalz, Trier, Aachen, Mainz, Jülich u. s. w., verfallene Häuser, ver- haftete Fremde, Immunität der Geistlichen, Orden, Stifter, Klöster, Convente, Pfarreien, Beneficien, geistliche Personen, Eigenthum der Geistlichen, Höfe der Abteien, Nuucieu, Nunciat Ursachen, Religions- sachen, Reformation, Wiedertäufer, Gewaltthaten gegen Protestanten, apostasirte Geistliche, Beisassen, .luden, Hospital h. Geist, Rivilien, Gronewald, J. Baptist, Ipperwald, weite Thür, St. Brigiden, St. Martin, Waisenhaus, Arbeitshaus, Universität, Unterrichts-Acteu von 1449 bis 1814, Universitäts-Eigenthum, Stiftungen, Studeuten, Pro- fessoren, Provisoren, Gesandtschafts-Berichte, Rechnungen der Ge- sandten, Instructionen für die Abgeordneten zu den Hansetagen, han- seatische Acten, Topographie des hanseatischen Bundes, Kriegssachen der Hanse, Rechnungen des brilggischen Conthors, Verlegung des Conthors nach Antorf. Eine Masse von Denkschriften, Gutachten, Deductionen u. s. w. in Bezug auf die Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Erzbischofe, meist von der Feder des G. Hessel - mann; u. s. w. u. s. w.

4. Eingebundene Schriftstücke.

(Sachen von aUgemeinem Interesse, von speciel kölnischem Interesse, Originalien, Copieen, Chroniken, Ausarbeitungen etc.)

Reichstags- Verhandlungen vom Jahre 1497 bis 1680.

Acten verschiedener Reichsdeputationstage, von 1572 bis 1680.

Visitations-Protocolle des Reichskammergerichtes, mit Anlagen und Berichten der kölnischen Subdelegirten.

Verhandlungen und Ahschiede der Städtetage, von 1480 bis 1612.

Berichte und Instructionen der zu den Städtetagen entsandten kölnischen Deputirten.

Verhandlungen und Abschiede der westfälischen Kreistage, von 1533 bis 1794/

Rechnungen der Kreispfennigsmeister.

Praeliminaria et alia acta publica pacem tcestphalicam eoncernen- tia de xinnU 1640-1648.

Protocollum extraordiuarium catholicorum, 1645—1647.

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Protocollum de» fürsü. coüegii zu Minister, 1645—1649. ') Acta bezüglich der jidich'schen Erbfolge. Pacißcations -Verhandlungen, von 1595 bis 1604. Protocolle der Mümprobationstage, von 1556 bis 1718. Hanseatisches Privilegienbuch, 15. Jahrh., nebst 8 Bänden mit Copieen.

Hanseatisches Statutenbuch, 1500. Hanseatisches Zollregister, 1401 ff.

Recesse der Hansetage zu Lübeck, Bremen, Köln, Stralsund. Hamburg, Brügge, London, von 1385 bis 1572, 18 Bände. Diese Acten enthalten höchst interessante Specialia zur Geschichte der Hanse.

Eidbücher, im Ganzen zehn, das älteste von 1321, das jüngste aus dem siebenzehnten Jahrhundert.

Rathsverordnungen aus dem vierzehnten Jahrhundert.

Gesetzcodex, geschrieben im fünfzehnten Jahrhundert; enthält die meisten auf die Verfassung und das Gerichtswesen der Stadt bezüg- lichen Verordnungen, von 1342 bis 1449.

Statutenbuch, geschrieben 1407; enthält alle vom Rathe erlassenen Gesetze, Verordnungen, Ordonnanzen und Morgensprachen. Im Anschlüsse hieran wurden die zahlreichen Statutenbücher, mit den späteren Verordnungen, geschrieben; das Archiv zählt solcher Statu- tenbücher noch 27 Exemplare; einzelne haben interessante Notizen und Zusätze.

Morgensprachen, von 1440 bis 1623, 5 Bände.

Rollenbücher; in ihnen sind enthalten sämmtliche Satzungen für die einzelnen Rathsbeamten und die unter dem Rathe stehenden In- stitute, als: Rolle des Weinschuleugerichts, der Wuchermeister, Eid- herreo, Weinmeister, Thurmmeister, Stimmeister, Klagherren, Fisch- marktwirthe, Payementsherren, Unterkäufer, Käuferherren, Gaffel- herren, Wegemeister, Pfennigsherren, Wallherren, Wollkücheherren, Brandherren, Zuchtmeister, Deputirten zu den Provisoren-Rechnungen der Hospitäler, der Deputirten zur Kellerschreiberstube, der Apotheken- Visitatoren u. s. w.

Eid und Reglement fttr den Umlauf.

•) Die eilf von dem strassburger Kanzler Halvern herrührenden, auf den west- fälischen Frieden bezQgüchen Folianten wurden 1724 vom Rathe für 400 Gulden angekauft.

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Fiscalische Ordnung.

Bauordnung.

Rathskellerordnung.

Raths-Protocolle. Die ältesten Protocolle der Kaths-Sitzangen sind in den Eidbttchern des vierzehnten Jahrhunderts enthalten. Eigene Protocollbttcher wurden mit der neuen Verfassung angelegt 1396 ; sie reichen bis 1798; im Ganzen 248 Bände. Der fünfte Band, 1501 bis 1523, fehlt; in der letzten Zeit ist eine bedeutende Anzahl von Rathsschlüssen aus den Jahren 1501 bis 1512 in verschiedenen Pa- pieren aufgefunden worden, wodurch die fehlenden Protocolle ergänzt werden.

Schickung a- Protocolle; enthält die Protocolle der Raths-Commissio- nen, 1437 bis 1511, 4 Bände.

Stimmeister-Protocolle ; enthält hauptsächlich Zeugenverhöre, in Bezug auf polieeiliche Vergehen, von 1582 bis 1666, 5 Bände.

Copieenbücher und Protocolle der Kanzlei, von 1554 bis 1661.

Liber edictorum senatus, von 1596 bis 1713, 6 Bände.

Uber sententiarum ; enthält die Entscheidungen, die vom Rathe in den vor ihn gebrachten Streitsachen gefallt worden, 1600 bis 1646, 4 Bände.

Liber malefactorum, 1517 bis 1527: „Wer in desem Kalffell nyet en wylt stayn, deh sali van boesen wercken laenn."

Thurmbücher oder Libri captivorum; sie enthalten die Verhöre der zu Thurm gebrachten Gefangenen, von 1555 bis 1752, 67 Bände.

Protocolle der Zunft- Deputirten während der Bürger-Unruhen, 1481 und 1609, 2 Bände.

Inquisitions- Protocolle in der Gülich'schen Sache, 1681 bis 1683, 3 Bände.

Hexen-Protocolle.

Krieg*- Protocolle, 1634 bis 1638 und 1688 bis 1699. Blut- und Extractbuch, 1606 bis 1713.

Protocolle des Amüeute-Gerichtes, von 1411 bis 1594, 83 Bände.

Protocolle in Sachen der Bürgerschaft gegen die Freigerichte.

Einnahme- und Auegabe- Register, von 1370 bis 1380, dann von 1432 bis 1798, von der Freitags-Rentkammer, 47 Bände.

Einnahme- und Ausgabe- Register der Satcrstags-Rentkammer, von 1500 bis 1532.

Control-Register, von 1687 bis 1797, 37 Bände.

i: nt Register, von 1611 bis 1795, 120 Bände.

Copieenbücher von Rentvertchreibungen, 4 Bände.

Register über die Abgabe des hundertsten Pfennigs, 10 Bände.

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Memorialbücher, von 1574 bis 1751, IG Bande. Zapf-Accis-Register, von 1422 bis 1775, 30 Bände. Register Uber das Weingewächs in Köln, 4 Bünde. Empfangs- und Ausgabe- Register der Mittwochs-Rentkammer, von 1500 bis 1707, 31 Bände.

Register Uber ausserordentliche Einnahmen und Ausgaben, 11 Bände. Salarienbücher, 6 Bände.

Empfangs-Register der Kriegscasse, 1615 und 1682.

Register von dem Viehmarkte, Kaufhause Gürzenich, von den Krahnen, den Thoren, den eingeführten Weinen, dem Salpeter, den Reichssteuern, dem Rathskeller, den Rathszeichen, den Brodpfenni- gen, dem Lagergeide, den Strafen der Brauer u. s. w. u. s. w., 70 Bände.

Acten Uber die Betheiligung der Stadt am Kriege gegen die Türken, 1664.

Soldbuch der Soldaten, 1735.

Fortificationsbuch, 1610, 1632, 1670 bis 1680.

Streit mit Jülich in Betreff des Festungsbaues zu Mülheim, 4 Bände.

Streitigkeiten mit Aachen, 2 Bünde.

Winkelmann' & Gesandtschaftsberichte, 15 Bände.

Cäremonien- und Funeralbüchr; darin sind die Beerdigungen der Bürgermeister, Kaiser-Huldigungen, Einritt der Kurfürsten u. s. w. beschrieben, von 1443 bis 1797, 5 Bände.

Matricula Kotariorum, 1611 bis 1791.

Rathsherren-Verzeichniss, von 1396 bis 1798, 10 Bände.

Geleits-Register, 11 Bünde. Absagebuch, Verzeichniss der Bürger, die von 1391 bis 1511 die Bürgerschaft aufgesagt, 2 Bände.

Verzeichniss derjenigen, denen von 1455 bis 1472 die Bürger- schaft aufgesagt worden, 2 Bände.

Bürgtrliste, von 1356 bis 1577.

Qualißcations-Reg ister; enthält die Namen derjenigen, die sich zum Bürgerrecht qualificirt haben, nebst den darauf bezüglichen Proto- collen und den Zahlungen, von 1616 bis 1794, 12 Bände.

Bnrgerbuch; enthält die Bürger, welche von 1613 bis 1655 zum Weinzapf angenommen worden.

Bruderschaftsbuch der Münzer-Hausgenossen, beginnt mit 1351.

Protocolle der Münzgesellschaft, von 1536 bis 1780, 2 Bände.

Münzbuch des Münzwardeins Friedrich Rodorff.

M'>nznotizen, von demselben.

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Münzwaradirungs- Atteste und andere Schriftstücke Uber Müuz- gachen, 16 Bünde.

Amtleutebücher von St. Martin, Airsbach, Alban, Severin, Lorenz, Peter, Columba, Brigiden, Aposteln, Weiheretrassen-Schrein ; sämmt- lich aus dem dreizehnten bis fünfzehnten Jahrhundert.

Sechs Hefte aus verschiedenen Schrtinen, aus dem dreizehnten Jahrhundert.

Copie des Schreinsbuche» de» H acht- Sehr eine»; Schreins- Expedi- tionen, 6 Bände.

Liber religio»orum ; Verzeichnis:* der ClUter und Fahren, die seit dem sechszehnten Jahrhundert in den Besitz von Geistlichen ge- kommen.

Statuten des Domcapitel», des Klosters Weier, der Jacobs-Bruder- schaß, der Agatha- Bruderschaft, der Bruderschaft des h. Nikolaus zu Sülz u. s. w.

Termin- und Zinsbuch des Hospitale» zum h. Geist, 7 Bände.

Privilegien und Statuten der Universität.

Matrikel der Universität, von 1416 bis 1787, 4 Bände.

Facultätsbuch der Mediciner, 1461.

Annales facultatis med., von 1629 bis 1754.

Fundationsbuch des Laurentianer-Gi/mnasiums.

BruderechaftsbUcher der Schaffen- Bruderschaft, vierzehntes Jahr- hundert.

Bruderechaftsbttcher der Gewandschneider, von 1343 bis 1523, 3 Bände.

BruderechaftsbUcher der Schneider, Decklakenmacher, Wollenweber, Steinmetzen, Sartuchweber, Goldschmiede und Goldschläger, Sartvörter, Taschenmacher, Harnischmacher, Schwertfeger, Gürtelmacher, Barbierer ; Zunftbuch vom schwarzen Hause; Kolle der Garnmacher.

Acta et processus; enthält die Processe und Verhandlungen, die sich auf die Streitigkeiten der S'adt mit den Erzbischöfen beziehen, von 1169 bis 1672, 49 Bände. Diese im siebenzehnten Jahrhundert auf Befehl des Käthes zusammengebundenen Collectaneen enthalten Schriftstücke aus dem vierzehnten, fünfzehnten, sechszehnten und sie- benzehnten Jahrhundert und verbreiten sich Uber alle Streitigkeiten, die von 1169 bis 1672 zwischen der Stadt und den Erzbischöfen ge- schwebt haben.

Proceas-Acten Uber die Gruth, fünfzehntes Jahrhundert.

Giiterverzeichnis» des Erzstiftes, dreizehntes Jahrhundert.

Hauptbuch, Journal und sonstige Acten über die kurfürstlichen Pfandvertchreibungen, von 1487 bis 1789, 20 Bände.

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Landesmatrikel, Descriptionsbuch u. 8. w., 3 Bde.

Libri duo in causa Pastorum Coloniensium contra capitula Col. in puncto praebendarum, 1580 nnd 1581.

Liber. magnus privüegiorum. Ein Pergament-Codex von 234 Gross- folio-Blättern, in welchem ohne chronologische Ordnung die Privilegien und Documente der Stadt enthalten sind; es wurde begonnen 1326. Es schrieben daran : der oberste Stadtschreiber Meister Arnold, dann Meister Wichartz und nach und nach sechs andere Schreiber. Es enthält einzelne Urkunden, deren Originale verloren sind. Die letzte eingetragene Urkunde ist von 1475. Es enthält im Ganzen 338 Ur- kunden. Ausser diesem hat das Archiv noch 11 Bände Copieen der städtischen Urkunden von 1169 bis 1792; davon heben wir hervor:

Liber copiarum; enthält 125 diverse kölner Urkunden und Ac- tenstücke, von 1178 bis 1716; ein grosser Theil ist von Hesselmann geschrieben, Aehnlicher Copiarien zählt das Archiv noch fünf.

Liber copiarum, geschrieben von 1501 bis 1512; enthält ausser verschiedenen Zunftsachen die Rathsschlüsse von 1501 bis 1512. Durch diese Copieen ist theilweise Ersatz geboten für den Verlust des achten Bandes der Raths-Protocolle.

Farragines Gelenianae. Von den von Dr. Joh. Gelenius, Dechan- ten des Aposteln-Stiftes, Domherrn und Generaivicar, hinterlassenen 30 Bänden kölner Collectaneen befinden sich noch 28 im städtischen Archiv. Der Rath kaufte diese Handschriften im Jahre 1659 von einem Abnepos des Aegidius Gelenius. Der Inhalt verbreitet sich Uber alles, was sich auf die Geschichte der kölner Diözese bezieht; es sind theils Copieen von Urkunden, theils ausgearbeitete Aufsätze, theils zusammengelesene Nachrichten und Notizen. Nach der Angabe des Aegidius Gelenius hatte Johann schon einen bedeutenden Theil der Annales Colonienses ausgearbeitet; die Handschrift ist aber ver- loren gegangen. In den Farragines findet sich neben dem Wichtigen und Werthvollen auch manches Bedeutungslose. Viele Abschriften sind genau und sorgfältig, viele dagegen incorrect und unzuverlässig. Dem Ganzen fehlt der Geist einer gesunden und scharfen Kritik.

Nomina et actus pontißcum Colon., quae chronica nominatur, in den Farr. Gel., t. 30 f. 955 bis 960; ist eine uncorrecte Abschrift des Catal. episc. von Caesarius Heist. Diese Copie enthält die Be- merkung: „extracta ex libro Msc. qui in bibliotheca mon. veteris montis asservatus Caesario Heist, inscribatur Die Namen der Bi schöfe sind vom Abschreiber fortgeführt bis zu Salentin von Isen bürg. Aeg. Gelenius hat noch die Namen von Ernest, Ferdinand und Max Heinrich zugeschrieben.

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Chronica presulum. Eine Copie, geschrieben von der Haud des Kotarius Heims, findet sich auf 18 Blättern der weiter unten zur Sprache kommenden Chronik „Agrippina"; sie ist fortgeführt bis zum Erzbischofe Wilhelm von Gennep.

Eine andere Abshrift der Chronica presulum befindet sich in einem Bande von Collectaneen, früher im Besitze des Caplans Forst. Diese Chronik gibt den Text der bekannten Chronica presulum, ergänzt ihn aber bei einzelnen Bischöfen durch grossere oder kleinere Aus- züge aus anderen Chroniken ; sie schliesst mit dem Erzbischof Jo- hann Gebhard. Dieselbe Chronik findet sich in der Abschrift der Hist. archiep. Col. von H'ilmius.

Brevis epidicticus ordo, origo et successio et Archi- et Episcopo- rum Coloniensium. Eine kurze Chronik der kölner Erzbischöfe bis Clemens August. Eine andere unter dem Titel:

Synopsis brevissima archiepiscoporttm Coloniensium et imperatoruin Romanorum; sie schliesst mit dem Jahre 1369.

Annale* ecclesiastici Coloniensium, ab anno 1022, 1023 et 1024, dein ab anno 1151 usque ad annum 1177, in den Farr. GeL t 21 p. 247 bis 552.

Chronica Coloniensis, „Agrippina" genannt. Verfasser dieser in- teressanten Chronik ist Heinrich van Beeck. Das Autographum des Verfassers wurde vollendet am 6. Juni 1469. Von späterer Hand wurde eine Fortsetzung bis 1530 beigeschrieben. Der Verfasser be- nutzte französische, englische, trierische, bergische, brabantische und andere Chroniken; in Betreff der Reihenfolge nnd Geschichte der kölner Bischöfe stützte er sich auf den Catalogus episc. Col. und die Chronica presulum ; meist beschränkt er sich auf eine blosse Ueber- setzung dieser Arbeiten. Schon im Jahre 1470 wurde die Hand- schrift als Eigenthum der städtischen Kanzlei registrirt. Am Schlüsse der eigentlichen Chronik, unmittelbar vor den beigeschriebenen Ur- kunden, steht die Bemerkung: „Van der howrediger hylliger Stad Collen Begyn so vil ich dat in alden bewerten Croniken vunden hain vnd dar na wer sy besessen vnd ynnegehat hait na goitz ge burt me dan xuiic Jare, vnd bis vp dye zale der Jare na der ge- burt christi dusent veirhundert vnd nuynvndseszich, dare vz die ghene die zer zyt den Edelen vlecken zu bewaren hayn, erynnert moegen werden, wie hoe in gerechticheit got syne Schatzkamer ver- sorget wil hauen zu synre eren vnd gemeynen besten." Die zur Aus schmückung des Buches bestimmten Wappen und Figuren sind nur in rohen Umrissen angedeutet In den Copieen dieser Chronik, deren das Archiv vier besitzt, sind diese Zeichnungen sorgfaltig und cha

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XXVIII

rakteristisch aasgeführt. Eine dieser Copieen ist bis zum Jahre 1471 fortgesetzt ; sie enthält unter den vielen beigeschriebenen Urkunden den bekannten Schiedspruch von 1169; hiervon hat Gelenius seine Copie genommen; ausserdem enthält sie den schon angegebenen Ca- talogus. Gelenius gibt in Bd. 20 p. 241 ff. der Farragines einige Auszüge aus dieser Chronik. Hillesheim sagt in seinen Vorlesungen über kölnische Geschichte, auf dem Rathhause liege das Manuscript der kolhurt "scheu Chronik ; dieses Manuscript ist aber nichts Anderes, als die „Agrippina" des Heinrich van Beeck.

Eine Abschrift der Kölhoff'tchen Chronik; auf .33 Blättern fort- gesetzt bis zum Jahre 1583. Diese Fortsetzung enthält ausser eini- gen Nachrichten Uber die truchsessischen Wirren wenig Interessantes.

Dal nuwe Boych. Siehe den Abdruck Seite 422 bis 444.

Chronik von Coeln; diese gedrängte Chronik beginnt mit dem Jahre 999 und schliesst mit 1600. Von späterer Hand ist sie fort- gesetzt bij 1G70.

Die Chronik der Stadt Köln; Quartbändchen, geschrieben 1709; ist eine unkritische Compilation aus verschiedenen gedruckten und handschriftlichen Chroniken.

Beschreibung dero Statt Cöllen, authore Petro Bonn, Mitbürgern und Inwohnern selbiger Statt Cöllen; eine historisch-topographische Beschreibung der Stadt aus dem Ende des sechszehnten Jahrhunderts.

Necrologia des Dom-Stiftes, 13. sec., des Cuniberts-Stiftes, 13. sec., des Gereons-Stiftes, 15. sec, des Stiftes Maria in capitolio, 15. sec., des Carthäuser-Klosters, 17. sec, des Klosters der weissen Frauen, 15. sec, des Mauritius-Klosters; Rent- und Memorienbücher des Mi noriten- Klosters, 15., 16. und 17. sec; Memorienbuch des Stiftes Maria in cap., 15. sec.

Carthumae Coloniensis origo et priores, von Job. Lottley; ge schrieben gegen 1680.

Michael Moerkens, Vindiciae Surianae.

Origo ecclesiae s. Caeciliae, aus dem sechszehuten Jahrhundert. Oliv. Legipontius, Fasti ecclesiae et abbatiae S. Martini. Oliverius Legipontius, Vita venerabilis Adami Mayer abbatis S. Martini.

Franc. Cramer, Notae historicae circa aliquos Abbates S. Martini Coloniae.

Canonici Seü Notae criticae ad conatum chronologicum patri« Moerkens. Enthält aus der Feder dieses fleissigen und gelehrten Sammlers manche nicht unerhebliche Berichtigungen und Zusätze zu dem bekannten Buche von Moerkens.

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XXIX

Geschichte der Aebte von S. Martin; geschrieben gegen 1540; fortgesetzt bis zum Anfange des achtzehnten Jahrhunderts.

Vinc. Seyler, Catalogus brevis abbatum S. Martini majoris Colo- niae, ab anno 1454 usque ad annura 1680. Geschrieben 1680; 7 Blätter.

Adam Bürvenich, definitor, Annales ministrorura provincialium ord. fratrnm minorum almae provineiae Coloniae. Enthält die Ge- schichte der Provincialen bis 1040, dann die Geschichte der einzel- nen Minoriten-Klüster. Der Verfasser starb 1676 in Coblenz.

Strphani Brodmann, Civilium rerura memoria dignarum civitatis Ubiorum et Coloniae Claud. Aug. Agrippincnsis commentarii; 2 Folio- Bünde, in 10 lJUchern. War für den Druck bestimmt und im Auf- trage des Käthes abgefasst; der Titel schon 1595 gedruckt. Er Überreichte die ganze Arbeit mit einer passenden Einleitung dem hohen Käthe im Jahre 1607. Ein gelehrtes, aber für eine Local- geschichte zu weit ausholendes Werk; reicht nur bis zum Sturze der Römer-Herrschaft in Köln. Bei Brölmann findet sich zuerst die Nachricht, dass der Verfasser der Kölhoff'schen Chronik Hamclman- nns geheissen habe und Mitglied des Dominicaner-Ordens gewesen sei. Diese Angabe findet sich in der Praefatiuncula. Brölraann selbst aber scheint an der Kichtigkeit dieser Angabe gezweifelt zu haben; er streicht die Worter „Hamelmanni Dominicani" aus und lässt bloss die Wörter „Noti coenobitae" stehen. Brölmann starb am 20. Nov. 1622, und wurde bei den Machabäern begraben. Er hinterliess das handschriftliche Material zur Fortsetzung bis Karl dem Grossen, dann verschiedene Arbeiten Uber die Geschichte des kölner Kirchen- und Unterrichtswesens. Diese Manuscripte befinden sich jetzt zerstreut in verschiedenen Händen.

Ilermannus Crumbach, soc. Jesu, Annales metropolis Agrippinae Coloniensis. Vier Theile. Der erste Theil reicht bis zum Jahre 500, der zweite bis 900, der dritte bis 1400, der vierte bis 1695, in wel- chem Jahre das Werk vollendet wurde. Die Arbeit fusst auf Urkun- den und handschriftlichen Chroniken, die dem Verfasser von Freun- deshand zur Benutzung Überlassen wurden. Crombach selbst macht namhaft : 1) Genealogische Handschriften des Bürgermeisters Johannes von Lyskirchen; 2) die Handschriften des Stephan Broelmann ; 3) Handschriften von Wilmius, Garncfeld, Rolewinck, Gelenius. Von be- sonderem Interesse sind die Specialia aus der Zeit der Reformation, des dreissigjahrigen Krieges und der niederländischen Wirren.

Coloniensinm rerum libri quinque, anetore Joanne Wilmio, seren. electoris Coloniensis in spiritualibus commissario et eccl. Kempensis

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XXX

sacerdote. Eine sorgfältig bearbeitete, chronologisch angelegte Gc schichte der Stadt und des Kurstaates Köln bis zum Jahre 1650; 4 Folio-Bände.

Archiepiscoporum Coloniensium gesta, auetore J. Wilmio.

Historia Coloniensis ab initio urbis conditae usque in hunc diem, auetore J. Wilmio. Behandelt in vier Büchern die Geschichte der Stadt und der Erzbischöfe bis zu Ferdinand von Baiern. Die Schriften von Wilraius zeugen von grosser Belesenheit und ausdauern- dem Fleisse; es mangelt ihnen aber die kritische Schärfe.

Antisecuris, 4 Folio-Bände. In der Streitsache zwischen dem Erzbischofe und der Stadt Köln erschienen zur Vertretung der erz- bischöflichen Rechte und Ansprüche die bekannte Securis ad radicem posita und die apologia. Gegen die Apologie beschloss der Rath, eine gründliche und umfangreiche Gegenschrift erscheinen zu lassen. Zuerst 1659 wurde Hesselmann beauftragt, diese Aufgabe zu über- nehmen; er machte umfangreiche Vorarbeiten. Bis zum Jahre 1667 konnte Hesselmann noch nichts Druckfertiges abliefern. Da beschloss der Rath, sich an den Professor Conrig in Helmstädt zu wenden. Conrig ging auf das Anerbieten ein. Hesselmann schloss am 14. Februar mit demselben den Vertrag. Conrig sollte 2000 Thlr. er- halten. Anfangs 1669 schickte er einen Theil des Werkes an das Syndicat ab. Die Vollendung des Ganzen verschleppte sich bis 1671. Unter Zugrundelegung dieser Arbeit wurde nach dem Erscheinen der Securis die Widerlegung der Apologie sowohl wie der Securis, die Antisecuris, im Auftrage des Rathes angefertigt. Weder diese Arbeit, noch die von Conrig kam zum Druck. Eine andere Gegenschrift ge- gen die Securis Ubernahm 1715 auf Ansuchen des Rathes der han- noverische Geheimerath van Schraedcr. Das Manuscript ist aber nicht abgeliefert worden.

In enger Beziehung zu der Antisecuris stehen die von Gereon Hesselmann hinterlassenen Handschriften:

a) Imploration des Kaiserlichen Schutzarms gegen einige kölnische Rechtsgelehrte, 1672. Enthält die Gründe, warum sich Hesselmann in die Sülzen'sche Angelegenheit eingelassen. Mit derselben Sache befasst sich:

b) Emergens pendente causa citationis cameraiis eines freien Reichsbürgere gegen die Stadt Köln und Consorten.

c) Schedion delibatorum iuris liberi et immediati Status imperiale civitatis Coloniensis de annis 1600 et quod excedit ultra, 1676; war für den Druck bestimmt. Eine gelehrte und umfangreiche histo

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rische Entwicklung des Rechtsverhältnisses zwischen der Stadt und dem Kurfürsten.

d) Jurista Colonia victrix, oder kurze Beschreibung und Vorstel- lung der H. Reichs-Stadt Köln streitig hergebrachter edler Reichs- Stand- und LtfbL Regiments- Verfassung.

Hesselmann, Quaestio symposiaca vom köllnischen Bauer und dessen Flegel; annexa est castigatio apologetica etc., 1662.

J. G. von Eckhart, Promemoria gegen die Securis. Eckhart, der im Jahre 1756 bei den kölner Jesuiten zum katholischen Glauben Uber- trat, schrieb dieses Promemoria auf Ansuchen des Rathes; nament- lich sucht er darin zu beweisen, dass Bruno nicht die Landeshoheit Uber Köln besessen. Eine andere Handschrift von Eckhart enthält: Gründliche Widerlegung des capitis secundi der securis.

Das Buch Weinsberg, 1517 bis 1598. Vier dicke Folio-Bände mit vielen Handzeichnungen. Ist eine Familien- und Stadt-Chronik des fünfzehnten und sechszehnten Jahrhunderts. Vermittelt die interessan- testen Einblicke in das Leben und Treiben des kölner Volkes zu jener Zeit. Der Schreiber, Hermann von Weinsberg, war Advocat beim erzbischöflichen hohen Gerichte; wurde geboren 1517 und starb 1598.

von Bollingen, Canonicus, Materialien zur Geschichte der kölni- schen Buchdrucker. Enthält historische Nachrichten Uber sämmtliche kölnische Buchdrucker von 1466 bis 1745, dann ein genaues Ver- zeichniss ihrer Drucke nebst verschiedenen Druckproben; 5 Bände. Im letzten Bande sind die Drucke der Sckauberg'schen, später DuMont-Schauberg'schen Officin von P. Fuchs beigeschrieben.

Chronik des achtzehnten Jahrhunderts ; enthält eine kurze Angabe der Ereignisse des achtzehnten Jahrhunderts mit besonderer Rück- sicht auf Köln.

Christian Philipp Augustin Forst, früher Vicar der Abtei, später Caplan der Pfarre St. Martin, Nachträge und Ergänzungen zur Bi- bliotheca Coloniensis von Hartzheim.

Forst, Zusätze zu seinem Aufsatze Uber die Abtei St. Pantaleon.

Forst, Zusätze zu seiner Geschichte der Pfarrei von St. Brigiden.

Forst, Bemerkungen und Ergänzungen zu Meier's Geschichte von Werden und Helmstädt

Forst, Zusätze und Bemerkungen zu den Büchern von Moerkens, Winheim und Heister.

Forst, Zerstreute Nachrichten über die Benedictiner- Abteien in der Erzdiözese Köln.

Schmitz, früher Geheimer Justizrath und Senats- Präsident, Collec-

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taneen und Ausarbeitungen zur Geschichte und Statistik der Stadt Köln, der Knrfllrstenthums Köln und der früheren Fürstentümer am Niederrhein.

Peter Fuchs, städtischer Ober-Secretär, Beiträge zur Topographie der Stadt Köln; enthält in 4 Bänden in alphabetischer Ordnung die Strassen der Stadt mit kurzen Nachrichten über die darin liegenden Klöster, Kirchen, Häuser u. s. w.

P. Fuchs, Das Rathhaus zu Köln; Beschreibung des Rathhauses und historische Notizen.

P. Fuchs, Topographie der Stadt Köln ; enthält die Beschreibung der Stadt in den Hauptperioden.

P. Fuchs, Materialien zur Chronik der Stadt Köln, von 1816 bis 1857; in diesen Convoluten hat Fuchs alles zusammengetragen, was sich in der angegebenen Zeit Merkwürdiges in der Stadt zugetra- gen hat.

Das hiesige Landgericht besitzt einen grossen Reichthum an so- genannten Schrein8-Urkunden, welche den Wechsel des Eigenthums an städtischen Häusern und städtischem Grund und Boden documen- tiren; ihre Zahl wird auf 4- bis 500,000 angegeben. Aus diesen werden später zusammenhängende Mittheilungen gemacht werden.

Die hiesige Armen- und die hiesige Schul Verwaltung besitzen schätzbare auf Armen- und Stiftungswesen bezügliche Urkunden ; auch diese werden, so wie die hiesigen Kirchen-Archive, die verdiente Beachtung finden.

Aus den aufgeführten reichen Quellen hatte die vorliegende Samm- lung, deren ersten Band wir hiermit dem Publicum Ubergeben, zu schöpfen. Die Auswahl hatte sich nach dem Ziele zn richten, das sich die Sammlung vorsteckt. Dieses Ziel kann aber kein anderes sein, als diejenigen Urkunden und Actenstückc ans Licht zu bringen, aus welchen das Leben der Stadt nach seinen wichtigsten Seiten erkannt werden kann. Die Quellen-Sammlung hat alles aufzunehmen, was dazu dienen kann, die politischen Verhältnisse der Stadt nach innen und aussen, das religiöse, sociale, künstlerische Leben dersel- ben, ihren Handel und Verkehr, ihre Sitten und Gebräuche zu doen- mentiren und zu veranschaulichen. Wie es in der Natur der Sache liegt, sind die kölnischen Urkunden in den früheren Sammlungen berücksichtigt worden; das gilt namentlich von den wichtigeren Ur- kunden, welche vor der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts liegen. Ks trat nun die Frage an uns heran, in wie weit die bereits ver-

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XXXIII

öffentlichten Urkunden wiederholt werden dürften. Diese Frage bezog sich namentlich auf eine sehr umfassende, die früheren Quellen-Werke so ziemlich in sich aufnehmende Urkunden-Sammlung, nämlich auf Lacombiet's jetzt in vier Bänden vorliegendes „Urkundenbucu für die Geschichte des Niederrheines % worin die wichtigsten, auf. den Niederrhein bezüglichen Urkunden zusammengestellt sind. Das La comblet'sche Urkunden buch hat verdienter Massen eine solche Ver breitung gefunden, dass wir die zur Stadt Köln in entfernterer Be- ziehung stehenden Urkunden, z. B. die zahlreichen Urkunden, welche auswärtige Güter kölnischer Klöster betreffen, glaubten weglassen zu dürfen. Nur diejenigen Urkunden, welche sich speciel auf die Stadt, und im Besonderen diejenigen, welche den Bau kölnischer Kirchen betreffen, glaubten wir aufnehmen zu müssen, um auch von dieser Seite der Stadt, welche sich durch ihren Reichthum an roma- nischen Bauten vor allen Städten der Welt auszeichnet, gerecht zu werden.

Die Anordnung des Stoffes war schwierig, weil sich zufällig er- haltene Stücke nicht zu einem Ganzen zusammenschliesscn. Wir haben die chronologische Ordnung in dem ersten Theile dieses Ban- des nicht festgehalten. Durch dieselbe würde nämlich manches, was seiner Natur nach zusammengehört und sich nicht füglich trennen lässt, zerrissen worden sein. Dahin gehören grössere Bestimmungen über Verfassung, Gewerbe, Handel etc. Für diese Anordnung trat noch eine andere Rücksicht ein. Die kölnische Verfassung ist es, deren Veröffentlichung zunächst erwartet wird; wir haben daher die Eidbttcher etc. in diesem Bande mitgetheilt, während sie bei einer chronologischen Ordnung erst im dritten Bande, also erst nach einer Reihe von Jahren, hätten erscheinen können. Wir haben für die auf diese Weise nach Materien aufgeführten Quellen das Jahr 1396 als Gränze festgehalten, ohne uns in einzelnen Fällen streng daran zu binden; dieses Jahr bildet nämlich einen entschiedenen Abschnitt in der Geschichte der Stadt Köln, indem an die Stelle der alten bevor- rechteten Geschlechter die Gewerbe einrückten und die Herrschaft übernahmen, um sie nie mehr zu verlieren.

Zn dem Einzelneu bemerken wir: Zu I. p. 1: Die Eidbücher.

Die Eidbücher enthalten die Verfassung der Stadt und ausserdem alles, was eine ausserordentliche Unverbrüchlichkeit haben sollte. Sie haben ihren Namen davon, dass der Rath einen Eid ablegen musste, alle darin enthaltenen Puncte stet und fest zu halten. Der

XXXIV

Verfassungsbrief, welcher den EidbUchern vorausging nnd auf welchen das Eidbuch vom Jahre 1321 (p. 1) Bezug nimmt, ist nicht mehr vorhanden.

Die EidbHchcr galten von zehn zu zehn Jahren. Die Artikel ent- standen im Laufe dieses Zeitraumes und wurden nach und nacb; wie das häufig beigegebene Datum zeigt, eingetragen. In dem Eidbuche vom Jahre 1321 ist ein Artikel 7. (26) Anfangs unverän- dert aus dem vorhergehenden Jahre 1320 herübergenommen worden; er erhielt später 9 (34) einen kleinen Zusatz.

Das Eidbuch vom Jahre 1341 haben wir ganz, die Eidbücher von den Jahren 1321, 1372, 1382, 1395 auszugsweise mitgetheilt. Verschiedene Artikel, welche sich in den EidbUchern, meist aber mit kleinen Modifikationen, wiederholen, haben wir doppelt gegeben, weil durch das viele Verweisen leicht Verwirrung entstehen konnte. Einige Artikel finden sich in doppelter, in lateinischer und deutscher Fassung; wir haben beide aufgenommen. Im Laufe des dreizehnten Jahrhunderts gingen in Folge der inneren Kämpfe mit der Verfassung bedeutende Veränderungen vor, namentlich trat nach dem verun- glückten, gegen die Herrschaft der Geschlechter gerichteten Weber- Aufstande eine Reaction ein, die in dem Eidbuche von 1372 ihren Ausdruck findet. Die Eidbücher von den Jahren 1341 und 1372 ha- ben noch ihre ursprünglichen interessanten Einbände; sie waren durch drei Schlösser verschliessbar.

Zu p. 57 bemerken wir noch, dass nach Absatz 7 ein Strich ge- hört, weil Absatz 8 und 9 nicht zur Weinpräsenz gehören. Zu IL p. 77.

Die Verzeichnisse des engen Käthes sind nicht alle vollständig. Bei den Verzeichnissen zu den Jahren 1384 und 1387 fehlt je ein Mitglied. Auch ist das Verzeichnis des weiten Käthes p. 79 nicht vollständig. Wenn wir Johann von Raitputze, dessen Name in der Handschrift durchstrichen ist und der später beim Niederich wieder- zukehren scheint, weglassen, so kommt die Zahl von 75 heraus, so dass also sieben fehlen. p. 84 ist van vaital. eine Abkürzung für: van vaitalmershoucn.

Zu III p. 85.

p. 89, 90 heisst es in der Ucberschrift 4. in drei handschriftlichen Exemplaren bitseiren und bitseirsroyden, während es in der Ucber- schrift Nr. 6 vytziersroydent heisst; p. 218 steht ähnlich in der Hand- schrift vulge, dem das lateinische bulga entspricht. p. 129 kom- men unter der Ordinancie von den Fassbendern verschiedene andere Handwerke vor; wir haben die Aufschrift gelassen, wie sie in der

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XXXV

Quelle vorliegt. Dasselbe kehrt wieder p. 127 bei den Zimmerlentcn and Steinmetzen.

Zu IV. p. 139.

Zu der räthselhaften, viel erörterten Richerzeche liefern die vor- liegenden Quellen recht viel neues Material (s. Register). Wir beziehen das p. 139 mitgetheilte Bruchstück auf die Richerzeche. Es lässt sich wohl schwerlich ein anderes Amt annehmen, dessen Vorsteher die beiden Bürgermeister sind. Die Bürgermeister müssen ihre Geschenke thun auf dem Bürgerhaus, wo das Amt der Richerzeche war (das ampt genant die Rijchertzech vp der Burgerhuys, p. 144 etc.), an die ver- dienten und unverdienten Amtleute, wie sie die Richerzeche hatte. Dass die Bürgermeister die Meister der Richerzeche waren, wie sie auch in unserem Bruchstücke erscheinen, lässt sich aus verschiedenen Stellen entnehmen, p. 48 (32.), 49 (34.), 330, 430.

Die Richerzeche hatte namentlich die Bestimmungen über die Nahrungsmittel, Uber Brod (p. 430), Fische (p. 112) in Hän- den; auch später, als die Richerzeche längst gesprengt war, blieb den Bürgermeistern speciell die Aufsicht Uber das Gewicht des Brodes, die Kornmarkts-Rechnuug etc. Wir finden die Richerzeche in einer ganz hervorragenden Stellung, auch durch ihre Tracht vor den übrigen Bürgern ausgezeichnet, indem sie als privilegirt erschei- nen, Gold und Pelzwerk zu tragen, p. 49 (34): ind wilch unser heirren uan der Rijcherzecheit ire heirlicheit inde Rente hauen wilt, de sal golt ind bunt dragin. Die Richerzeche war betheiligt bei der Verleihung des Bürgerrechtes, p. 57 (9.). Sie gab das Recht, Wein zu zappen, die sogenannte Weinbruderschaft, p. 57 (9.), 155 etc. Sie gab ferner das weittragende Recht, Bruderschaften und Aemter in Köln zu bilden, p. 330, 335, 386: want leuinge alre brüderschaf ampt binnen kolne van guder alder gewoinden inde van rechte an vns gehoirt inde wir alle zijt dat behalden hain inde de geleint. Die Richerzeche verhängte auch Strafen Uber die mit ihrer Bewilli- gung gebildeten Aemter, und stellte ihnen einen „Overmeister41. Ihre Rechte griffen noch weiter. Wir sehen p. 382, dass sie die Bürgermeister ermächtigt, von Bäckern, Brauern, Juden u. s. w. das Garn oder die Seide ohne Entgelt zurückzufordern, welche diese von Mitgliedern des Wollen- Amtes als Pfand übernommen haben. Auf die Entstehung und das Wesen der Richerzeche lassen wir uns hier nicht ein, in- dem wir zunächst nur die Aufgabe haben, neues Material zu liefern.

Die p. 146 aufgeführten Bürgermeister finden sich theilweise in einem Rathöherren- Verzeichnisse in Folio, welches im siebenzclmten Jahrhundert zusammengestellt worden ist; viele derselben werden in

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den später abzudruckenden Urkunden ihren Beleg finden. p. 147 ist statt 1204 und 1321 zu lesen: 1304 und 1371. Wir fügen noch Theod. de Mülingazzen und Const de Ringazzen, Bürgerin. 1225 (p. 330), so wie Richwin Wichterich, Bürgerin. 1372 und 1376, hinzu. Zu IV \ p. 148.

p. 150 Z. 7 muss stehen: Bernhart, statt Gernhart Seite 151 steht in der zweiten Abtheilung im Original Uber dem Namen El- uerich: utraque, statt utrumque, während sonst das letztere zu stehen pflegt, um die Verbindung von Burschaft und Weinbruder- schaft zu bezeichnen. In der vierten Abtheilung, p. 151 und 152, kommt im Original der Name Harpern doppelt vor, aber das zweite Mal in der Form: hartpern. p. 154 unter „Burerchaf gehört der Zusatz pinguis zu einem Namen werbolt, der Name wolbero steht jedoch dem Zusätze pinguis gleich nahe; Z. 10 von unten muss ste- hen: flerdingen, statt Herdingen. Das Wort vormatia, Z. 2 p. 155, steht im Original dicht neben dem Namen Regenerus über einem Namen Theodericus, so dass man nicht mit Bestimmtheit angeben kann, zu welchem von beiden der Zusatz gehört.

p. 155 ist zu Nr. 13 hinter dem ersten Absätze noch zuzufügen: Item der sturmclockin na zo voilgin ind eyn harnasch zo haven in vrber des Raitz ind der Stede van Collen.

Die p. 163 und 164 vorkommenden Hermannus de lenna und Hermannus de Unna, so wie Gerardus de lunna und Gerardus de linna bezeichnen dieselben Personen; wir haben die Namen jedoch nach Massgabe der Handschrift in beiden Formen gegeben. Dasselbe gilt von Sibertus de holindeyr und Sibertus de heylindeyr. Auf p. 163 und an einigen anderen Stellen steht Sinardus, statt: Siuar- dus. p. 164 Z. 11 von unten ist Cristianus de Caster zu streichen. Die p. 172 vorkommende Ueberechrift muss lauten: reeepti noui ciues, vendentibus pannum de anno domini mccclxx tercio. Züp. 177.

Das Verzeichniss der neu aufgenommenen Bürger setzt sich in der Handschrift noch weiter fort. Wir heben vorläufig aus demselben noch folgende für die Kunstgeschichte hervor:

a. 1413 ciuis reeeptus est: M cyster claes van buren, der bekannte 1445 gestorbene Dombaumeister; es finden sich im Stadt-Archiv noch andere Nachrichten Uber ihn.

a. 1420 in uigilia assumpeionis marie: Johan Meelre van Munster eyffelcn.

a. 1433: Peter van distelroido meelre. a. 1446: wilhem van Brcenich Meelre.

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XXXVII

a. 1447: Stcffan lochner Meylre, wahrscheinlich der grosse Meister des berühmten Dombildes.

a. 1457: johan yan Stochheym, wahrscheinlich der Maler gleichen Namens, welcher 1460 Rathsherr war.

Meister Stephan Lochner und Johann von Stockum kommen schon vor dem genannten Jahre ihrer Aufnahme in Schreinsbüchern vor, so dass sie also eine Zeit lang in Köm gelebt zu haben scheinen, ohne förmlich als Bürger aufgenommen zu sein. Siehe über mehrere der obigen Künstler: J. J. Merlo, Die Meister der altkölnischen Malerochule. Zu V. p. 178.

Gerichte und Schreine. Die Ueberschrift ist im weitesten Sinne zu nehmen. Wir haben dazu auch rechtliche Bestimmungen, das Mi niBterialenrecht, einzelne Bestimmungen aus dem Kaiserrechte, gezo- gen. Einzelnes haben wir in derselben Ordnung gelassen, wie es in dem Original vorlag, so p. 184 192, so p. 200, wo Bich die Bestim- mungen unter Nr. 11 erst in ihren letzten Theilen auf die Gerichte beziehen. Das p. 227 vorkommende Voltkassel heisst jetzt Feld- kassel, so dass im Original ein Schreibfehler vorzuliegen scheint. Kintwylre muss heissen Lintwylre.

p. 211. Kindlinger setzt das Ministerialenrecht in das zwölfte Jahrhundert; die Zeit stellt sich noch genauer heraus, weil dieses Recht erst nach der Erbauung des durch Erzbischof Philipp erbau- ten Palatiums (p. 214) abgefasst sein kann.

Das p. 289 vorkommende Wort flevyn ist undeutlich geschrieben: flevyn, fleryn, floryn. Die Person ist identisch mit Joh. floryn p. 339. Zu VUL p. 329.

p. 339. Mit Lufart von Troyen der Juncghe fangt, wie es scheint, eine neue Hand an, so dass es unsicher ist, ob dieser, so wie die folgenden Namen, zu dem Ubergeschriebenen Datum gehören. Eben so fangt p. 340 bei Mathys, henrich rost etc. eine neue Hand an, so dass die folgenden Namen vielleicht nicht zum Jahre 1345 gehören, p. 367 Z. 4 von unten ist in dem Worte „wegen" das w als ein doppeltes v zu lesen, so dass das Wort „vaegen" herauskommt. Zur zweiten Abtheüung. p. 447.

Zu Nr. 15, p. 469. Das hier abgedruckte Privilegium des Kai- sers Otto II. warde von Otto HI. im Jahre 985 de dato Duisburg* bestätigt Diese Bestätigungs-Urkunde wurde in der Apologie, Bei- lage Nr. 4, und in der Securis, Beilage Nr. 7, abgedruckt, wo man sie nebst dem Signum Ottonis ansehen möge. In den Gegenschriften gegen die Apologie und Securis wird die Aechtheit dieser Urkunde weder von Coming noch von Hcsselmann in Zweifel gezogen. Eck

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hart dagegen ist in seiner „Widerlegung des Capitis secundi der so- genannten Seeuris" geneigt, die Aechtheit zu bestreiten. Er schreibt unter Anderm: „Die Notatio signi, als Signum gloriosissimi Domini Ottonis ist gewiss fehlerhaft, und muss das Wort regis dabei stehen, wenn es recht sein soll. Das Signum oder Monogramma selbst ist auch falsch exprimirt; es muss aus dem Zug OTTO herauskommen, hier aber sind die Querstriche der Buchstaben TT ausgelassen. . . . Hauptsächlich ist zu notiren, dass im streitigen diplomate das Signum oder Monogramma nothwendig zwischen den Wörtern recognovi nnd data stehen muss. Dieser Fehler ist ein unfehlbares Zeichen, dass man das diploma aus keinem originali genommen, oder wenn dergleichen prätendiret würde, müsste selbiges zweifelsohne erdichtet und falsch sein, weil kein einziges Autographum das Monogramma nach dem dato setzet." Es fragt sich dabei, ob in der Apologie etc. das Signum und seine Stellung dem Original, wovon keine Spur vorhanden ist, entsprechend nachgebildet worden.

Zu Nr. 26. p, 483 Z. 12 muss statt accuratoribus, das sich bei Zudendorf im Texte findet, accuratioribus stehen, p. 484 Z. 6 steht statt tarnen bei Zudendorf im Text: tamdiu, wofür er tandem emen- dirt; tarnen scheint dem Sinne angemessener.

Zu Kr, 36 p. 498. Der Zusatz: Accusatio fit Coloniae etc., ist aus den Aunales brunwilarenses entnommen ; Schannat schrieb ihn, wie Hartzheim's Anmerkung besagt, im Vatican ab. Wir haben den Bericht des Clerus von Utrecht, so wie den Zusatz gegeben, wie sie sich bei Hartzheim finden; auch die Jahreszahlen, worüber sich bei Hartzheim eine längere Anmerkung findet, haben wir gelassen. Zwei Wörter nur, die nicht füglich gestanden haben können (confisi, ver- tcrunt), haben wir nach Böhmer durch andere ersetzt. Böhmer (Fontes III. p. LVII und p. 386) schrieb 1849 die genannten Anna- len sorgfältig ab und veröffentlichte einen ganz anderen Text, auch mit abweichender Jahreszahl, obgleich er nicht verhehlt, dass die Ermittlung der Jahreszahlen erheblichen Schwierigkeiten unterworfen sei. Der Text lantet bei Böhmer: M. c. XL. Ii. Hie accusatio Colonie in ecclesia beati Petri presente Arnoldo archiepiscopo contra hereti- cos facta est, pluresque capti et vineulati iudicio aquo se expurga- verunt; ceteri autem reatu suo confusi fugam inicrunt. Apud Veronam presidente Ottone comite igne consumpti sunt tres, malentes mori quam cedere sacrosanete catholice fidei.

Zu Nr. 47. p. 510 Z. 16 ist ut überflüssig; Z. 18 ist nach de- cunus fortzufahren: Arnoldus archidiaconus. Henricus decanus con fluentinus et reliqui.

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Zu Nr. 49. p. 513 nach nequcat einzuschieben: et donum semel collatum inmutabile permaneat. Possessor quippe bona sua quietc teneat.

Zu Nr. 52. p. 517. Die Formen gruzenich (gurzenich?) und Hcr- rardus finden sich genau bei Gelenius.

Zu Nr. 90 p. 577. Z. 5 von unten ist der Zusatz zu Karolus un- deutlich geschrieben. Wir lasen Anfangs mit Lacomblet: sairo; eine genauere Untersuchung ergibt aber die Lesung: scuro.

Die aus Lacomblet's Urkundenbuch aufgenommenen Urkunden beruhen auf dem Originale, mit Ausnahme von Nr. 6, 9, 23 und 58.

Mitunter sind in der Handschrift Wörter zerrissen, so dass erst die Theile ein Ganzes bilden, z. B. steet geit, p. 59 (16.); an ande- ren Stellen sind Wörter in eine Form zusammengenommen wie dais für: da is, vanden für: van den, versoicheyt statt: versoich heyt, p. 411, cf. 368.

Die abbreviirten s., sch., schill., d., den., m., mr., mrk. bedeuten: Schilling, denarii, mark.

Die in den Handschriften häufig vorkommende Abkürzung dess für deser ist im Drucke mehrere Male beibehalten worden, z. B. in dem nuwen Boych, dann p. 91, 128 etc.

Wir haben die Orthographie, wo sie nicht etwa auf einem Schreibfehler beruht, beibehalten, wie sie in der Handschrift vorliegt, z. B. p. 262 vulgaliter, p. 284 pemerium, p. 287 contingerit statt: contigerit; dagegen ist proderit p. 417, so wie dapnare, p. 224, statt: dampnare, wahrscheinlich als Schreibfehler anzusehen.

Was die Interpunction angeht, so haben wir das Punctum, welches im Allgemeinen das einzige Scheidungszeichen bis zum dreizehnten Jahrundert bildete, nicht aufgenommen. Wenn es die Aechtheit oder Unächtheit, oder die diplomatisch treue Darstellung einer Urkunde gilt, so ist das Punctum ein so vereinzeltes Moment, dass wir uns nicht entschliesscn konnten, ihm die aus der neueren Interpunction entspringende Deutlichkeit aufzuopfern.

Bei dem Umfange, den der Band hat, konnte das Einzelne auf keine Erläuterungen Anspruch raachen; ein Commentar, der gar tief in die Geschichte der Stadt Köln eingreifen möchte, konnte jetzt um so weniger gegeben werden, weil die Thatsachen, die er zu umfassen und an die er sich anzulehnen hat, noch nicht vollständig aufge- führt sind.

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URKUNDEN

inneren Geschichte der Stadt bis zum Jahre 1396,

ohne chronologische Ordnung

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I. Eidbttcher.

a. Eidbuch vom Jahre 1321.

1. In Goitz Namen Jhesu christi amen. Dit is des Eydis Boich, dat begriffin is na Goidz gebnrdin Dusint Jair Druhundert Jair in deine Eyn inde znenzichteme Jare des neisten Saters daig na deme Kirsten Sundage in der vasten, as man sincgit Inuocauit.

Id si knnt, dat wir, de nu sitzint in deme Engme Rade der Steede van kolne, mit namen her Hilger beirre van der Stessen, her Gerard Ouerstolz, her Rutger Raize Riddere inde Sceffene, her Godart Joide Ridder, her Gerard van benesis in Lintgasscn, her Johan van gurze- nich, her Dederich der Gijr Seeffcne, her Godart der heirre van vaidz almers huys, her Mathias ouerstolz, her heynrich vanme Spiegele, her Goitscalc onerstolz, her Johans sun an der bach, her Robin grijn, her Johan van beyen, her Gerard Scerfgin van strnndin inde Gerard quattermart vmbe gemeyn beste der Steede van kolne ouerdragin han: so wat man Scrijfft, gesereuin is of noch gescrevin werdin sal in dit Boich, dat man heyst des Eydz Boich, dat dat mallich haldin sal geliche deme breive, den der Rait, de vur vns neiste sas, machde, mid namen her johan ouerstolz van der bach, her philips quatter- mart, her werneir van der schüren Ridder, Sceffin, Rutger van lisin- kirgen, her Gobil hardewst in Ringasseu, her koyne der gijr Sceffen, her heynrich grin Sceffen, her Dederich vanme hirze SGhcffen, her heynrich Joyde, her Goitscalc ouerstolz herrin Goitscalc svn, her Theilmann cleyngedanc, her hilgeir hirzelin, her heynrich van me Spiegele vp me Scazauele, waltelm menncgin inde heynrich van me hörne inde de burgermeystere mid namen her franco der gijr van kouilzhouen Sceffin inde her johan quattermart, der Ridder, des herzügin hus, mallich vp den Eyt in al der formen, as der breif leit, de zijt, de hey duren sal. Euer sal man oych haldin deme selvin

1

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2

geliche, des wir Rait, de nu sitzt inde hey vur genant is, ouerdragin inde besegilt hain mid vnsin Ingescgelin, dat oych den selyin breif al de Reede, de na vns sitzint, haldin inde besegelin sfilin vp irrin cyt in al der wijs, as hey leit. Dis is ouerdragin midz al de Enge Reede, de vur inde na gesessin haint, inde mid den zuen inde Echtzi- gen heirrin van demejwidin Raide.

2. Euer in sal man de Lambardar, der dat huys is bi sent ma rien Malzbuchil ze kolne, in bescirmenisse der Steede Ir Lijf inde Ir goit neit nemyn, si In havin der Steede gnoich gedain alre Jairlijs van anderhalf hundert marken Reuten kolz pagamentz1) inde as ma- nich jair as si geainnent, dat solin si half gevurrins gevin, e man In eynge breve geyue, inde den cinz, den si vursehuldich sint.

3. Euer deme seluin geliche sal man doin den Lanibardin, der dat huys is deme bücke, de da hundert marc solin gevin in der formen al hei vurgeschrevin steyt

4. Euer si id kvnt, want in me groissin breiue gescrevin steyt, weilg gast vp me Rine wine gilt, dat der wirt of der vnderkoyffer, de dar helpint of dat brengint, geldin solin boissin zein marc, so hain wir ouerdragin, dat man dar bi schickin sal eyuin van Engme Raide inde zuene vanme widin raide, dit ze bewarrin, inde van descr boisRin sal eruallen dit dirdevl der Steede, dat ander dir- deyl den vorderin inde dat leste dirdevl deme, de dit melt. Dit i* gescheit as here inbouin.

5. Notum sit quod domiui de consilio arto, qui sederunt ante et post, statuerunt sub juramento, quod quicumque de Ciuibus colonien- sibus renunciat conciuilitati suc et ipsam resignat propter aliquem de- fectum seu maliciam, quam fecit vel facere intendit, exeundo propter hoc Ciuitatem coloniensem, quod ille reintrare coloniam non debebit, nisi prius propter predictam resignacionem soluat Ciuitati quinqua- ginta inarcas paganicnti coloniensis et emendet defectum, si quem fecit. Et si contra premissa veniendo coloniam reintrauerit, tenebitur et in turrim deponetur, quousque de premissis omnibus satisfaciat.

6. Item statuerunt dicti Consules, quod nullus de ciuibus colo- niensibus aliquem suum conciuem colonie commorantem vel eciam extraneum qnemquam aliqualiter difhdabit et si secus fecerit, soluet pro pena decem marcas pagamenti coloniensis et quociens fecerit, nisi hoc procedat de voluntate consilii arti pro tempore existentis seu eius liceneia speeiali, et hanc penam dicti consules ȟb eorum juramento requirere teuebuntur.

') Hinter dem Worte »pagamentz« steht in der Handschrift noch das Wort : »Rentin«.

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3

7. Itein uotuin sit, quod domini de consilio arto, qui sederunt ante et post vna cum octoginta et duobus in generali consilio exi- stentibus concorditer sub suis Juramentis prestitis statuerunt, quod si alicui de Ciuibus colonieusibus forefactnm fuerit modo quoeumque, quod ille, si vult et si sibi Visum fuerit expedire, potest de hoc iu- dicium acciperc et quod nec ipse nec eciam ille, qui forcfeeit, con- gregacionem faciet, que hoyflinge dieitur, cum armatis vel sine arma tia, sed potest mittere pro quatuor personis de proximis suis vel amicis ad habendum ') consilium eorum de premissis, qui sine gladiis et annis ad ipsum venient et quicumque contra hoc faceret vel atteuip- tare presumeret, illi vel Ulis poterunt et debebunt vnus vel plures de arto consilio vel amplo precipere pacem sub eorum juramentis, i'a quod dictum pacem teneant et obseruent sub pcna corporum suorum et bonorum et cuicnmque talis pax precepta fuerit super vitam atque bona et eam infrigerit, soluet pro pena Ciuitati coloniensi Centum marcas pagamenti coloniensis et insuper iacebit per vnum annum in- tegrum in ttirri seu clausura ciuitatis coloniensis et si predictam pe- nam Centum marcarum soluere non posset vel nou vellet, extunc Jacebit iterato in clausura Ciuitatis coloniensis per vnum annum et pro Centum marcis predictis coloniam exibit nunquam reuersurus, quousque satisfeccrit de eisdem, et si contra premissa venerit et Co- loniam contumaciter reintrauerit, extunc iterum ponetur in Clausuram ciuitatis coloniensis et dabitur sibi nisi paniset aqua ad commedeudum et bibendum et sie procedetur cum talibus, qui se opposuerint premissis et non seruanerint pacem eis preeeptam. Item si aliquis de ainicis vel proximis ipsius, cui furefactum existit vel eciam ille, qui forefacit, ad ipsum peruenerit in tali casu et pro eo non est missum, si vide- rit apud aliquem istorum quatuor de suis proximis vel amicis in con- silio ipsius, extunc recedet ab eodem, nisi placeat illi, cui forefuetum est, vel eciam, qui forefecit, talem habere in consilio suo, extunc re- linquet alium, ita quod non habeat apud se plures quam quatuor de suis proximis et amicis. qui contra premissa fecerit vel eciam si plures ad eum venerint quam quatuor anuati vel non armati, domi- nus ex talibus soluet decem markas et famulus quinque marcas pro pena et nichilominus ille vel illi, si iuramentum super istis preatite- runt, non minus videbuntur contra suumvenisse iuramentum.

8. Item notum sit, quod pena predicta minorari non poterit, sed sub Juramento requiri debet et per partein aliquam iufringi non po- terit nec debebit.

') In der Handschrift: hnbura; h scheint irrthümlich statt d zu stehen.

1*

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4

9. Item notnm sit, quod domini consules nunc sedentes cum oranibiis consulibus, qui sederunt ante et post et cum octuaginta duo- bus de generali consilio statuerunt, quod domini wernerus ouerstolz in platea Reni et hermannus vicecotnes coloniensis propter congrega- ciouem, quam fecerunt, que boyfbinge dicitur, quilibet eorum soluet et soluerc debebit Ciuitati coloniensi sexaginta marcas pagamenti coloniensis infra fest um pcntbecostes proxime venturum. quod si non fecerint, soluet quilibet eorum, quot diebus protraxerit solucionem, totiens qualibet die vnaui marcam et de hoc nichil sibi remittetur.

10. Item dominus franco de eornu soluet viginti quinque marcas termino et sub pena predictis.

11. Item hermanuus de hunone soluet viginti marcas sub modo et forma predictis et requirent Consules dictam pecuniam sub jura- mentis eorum. datum feria quinta post dominicam inuocauit anno do- mini millesimo trecentesimo vicesimo quarto.

12. In nomine domini amen. Notnm sit, quod domini de con- silio arto CSuitatis Coloniensis, qui sederunt ante et post vna cum octoginta duobus de consilio generali sub jurainenti» eorum statue- runt, quod si contingit, aliquos dominos terrarum eomm Consilium vel amico8 contra ciuitatem et ciues colonienses super aliquibus con- trouersigiis tractare, quod nullus de predictis ciuibus coloniensibus tempore dicti tractatus erit apud tales dominos eorum consilium vel ainicos stando aut sedendo in consilio eorum, nisi ex spcciali licencia Consilii arti ciuitatis pro tempore existentis illud sibi committatur vel ad tales dominos eorum consilium vel amicos mittatur. Et qui- cumque contra hoc fecerit, soluet pro pena viginti marcas et quociens fecerit viginti marcas et de hoc nichil sibi remittetur. Datum feria sexta post Epiphaniam domini anno eiusdem M. ccc. xxn.

13. Item notum sit, quod dominus Johannes quattermart miles de Tribus cquitatubus, hilgerus birkelyn similiter de Tribus et walra- mus de abbatis curia de Totidem quilibet eorum soluet Ciuitati co- loniensi nomine penc Statute Centum et Quinquaginta marcas tenninis infrascriptis, videlicet a festo pasche proxime venturo ad annum sub- sequentem Quinquaginta marcas et sie deineeps duobus annis snb- sequentibus quolibet anno Quinquaginta marcas, quousque Ciuitati coloniensi per quemlibet ipsorum de Centum et quinquaginta marcis predictis fuerit integre satisfactum. Item daniel ouerstolz et Constan- tinus de lisinkirgen quilibet eorum Centum marcas terminis superius expressia videlicet quolibet anno Quilibet eorum quinquaginta marcas »). Quam pecuniam quicumque ex eis soluerc omittet, ineurrere debebit

') In der Handschrift dambrr ppschrioben : XX XIII marcas rt IIII solidos.

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penara doininis wernero ouerstolz in Ryngassen et hennanno scherf- gin vicecomiti superius institutam. Datum et actum crastino Remi- niscere anno domini millesimo cccmo. XX quinto. Et1) soluet quilibet eorum, si solucioneni facere neglexuerit, qualibet die unam marcani.

14. In nomine domini amen, notum sit, quod quia dominus Jo- hannes quattermart, miles, hilgerus Birclin et walramus de Curia Abbatis contra edictum in domo Ciuium confirmatum cum dominis ad obsidi- ones et Rcsas tribus viribus equitabant, quilibet eorum soluet Ciui- tati coloniensi Centum et Quinquaginta marcas terminis iufrascriptis videlicet a festo pasche proximc venturo ad annum L marcas. Item secundo anno L marcas. Item tcrcio anno in eodem festo pasche quilibet eorum L marcas. Siniili modo daniel ouerstolz, scabinus et Constantinus de lisinkirchin quilibet eorum Centum marcas tribus terminis, prout prescriptum est, persoluent Ciuitati. Et quicumque ex ipsis non satisfaecret de parte sua terminis antedictis illc nomine pene soluerc tenebitur Ciuitati coloniensi qualibet die vnam marcam, de quo sibi nichil remittetur et hanc penam Consnles pro tempore sedentes sub eorum iurameutis requircre tenebuntur. Datum et ac- tum crastino Reminiscerc anno d. M. cccxx quinto.

15. Sciendura est eciam, quod domini nostri Consnles in arto consilio existentes, quia dominus daniel Ouerstolz, miles, scabinus coloniensis, penam superius expressam suo certo termino superius ex- presso non persoluit videlicet septem diebus post terminum suum, quando dictam penam soluerc debebat, non persoluit, extunc ipsi domini Consules VII marcas nomine pene videlicet qualibet die vnam marcani, vt superius est expressum, sub eorum iuramentis requirent.

10. In nomine domini amen. Notum sit, quod dominus mathias de speculo miles, scabinus coloniensis soluet nomine pene ex parte domini philippi patris sui de baldekinis et candelis xx marcas infra festum pentecostes, quia venit contra statutum Ciuitatis coloniensis, et si idem dominus mathias ipsas XX marcas dicta die pentecostes non solnerit, extunc qualibet die soluet nomine pene m solidos. Quandocumque dicta pena trium solidorum ascenderit ad decem mar- cas, extunc domini Consules pro tempore existentes impignorabunt prefatum mathiain pro prima pena et nichilominus pro secunda et consules premissa adimplebunt sub eorum iuramentis et dictas penas non dimittent datum anno domini mcuc vicesimo septimo feria scxla post inuocauit.

17. Item domina de kusino soluet nomine pene de bnldekino vx

') Zusatz von einer anderen UAttd.

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parte qnondam domini henrici de kusino mariti sui x marcas infra terminum suprndictum snb capcione modo forma et pena predictis.

Item gerardus quattennart soluet nomine pene xx marcas pro puella blanza nxore sua de baldckinis et candelis infra terminum predictum sub capcione modo forma et pena predictis.

18. Item dominus Godefridns hardenüst vice Comes solnet v marcas pro domiuu Johanne ouerstolz canonico sancti kuniberti colo- niensis nomine pene pro eo, quia quidam Scolaris ipsius domini Jo- hannis fecit contra edictnm publicatnm snb palacio coloniensi infra terminum predictum sub modo forma pena et capcione predictis.

19. Item johannes filius domini Johannis de Ceruo soluet X mar- cas nomine pene, quia diffidauit dominum amoldum de baghem mi- litem infra terminum predictum sub pena capcione forma et modo predictis. premissa domini Consules requirent nec dimittent sub eorum Juramentis. datum ut supra.

20. In nomine domini amen. Notnm sit, quod domini Consules nunc in priuato Consilio sedentes de fleschis vini habendis sie ordi- nauerunt raediantibus omnibus Consulibus, qui ante et post sederunt, quod quilibet prothoconsul, quando sedet in consilio, ac magistri Red- dituum Ciuitatis coloniensis quilibet eorum septimanatim duas flescas vini Ciuitatis, qnarum quelibet continebit dimidium sextarium et plus aeeipere non debebit. Et quando magistri Consilii eliguntur, illi dare poterunt Cuilibet Consuli residenti vnam flescam vini in introitu suo et nichil magis et quod Consules pro tempore in arto Consilio exi- stentes nullas species habebunt vel ferri facient qnouismodo.

21. Item quidcumqne acciderit dictis Consulibus vel aliis post eos residentibus in pecunia seu aliis curialitatibus a Cristianis vel judeis, de hoc habebunt Consules residentes deeimum denarinm et nichil magis et aliud erit Ciuitatis et magistri Redditunro in hoc nullam habebunt diuisionem nisi sedeant in Consilio priuato.

22. Item quilibet magistrorum Kedditnum Ciuitatis habebit qno- libet anno Centum marcas pagamenti coloniensis de Redditibus Ciui- tatis coloniensis et non plus et iurabnnt tactis sacrosanetis singulis annis coram Consulibus Ciuitatis coloniensis, quod neque a lapicidig, carpentariis, domornm Tectoribus, fabris, factoribns vitrornm, Carni- fieibus, piscatoribu8, porcenariis, Telonariis, vsufruetuariis neque ab aliquo alio, in qnantum tangit Ciuitatem, aliquas donaciones, mnnera seu emolumenta ipsi nec aliquis nomine eorum quauis arte colore seu subtilitatc reeipient, non tenebunt eciam deineeps aliquos Equos ex parte Ciuitatis coloniensis nec dabunt alieni de familia Ciuitatis coloniensis sine speciali consensu Consilium aliquas carnes in festis vel

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denarios sacrificales de Redditibus Ciuitatis coloniensis, sed golum vestes et sallariuni eorum. Insuper habebant vnum famulum discre- tum, qai Consulibus et ipsis magistris Reddituum vinum suum mini- strabit et iurabit idcm famulus dictis magistris Reddituum tactis sa- crosanctis, quod nulli homini manifeste vcl occulte aliquas flescas vini Ciuitatis vel etiam anforas donabit scu mittet. Sed potcrit vnum vel duos pottos personis ydoneis propinare, quando sibi hoc videtur oportunum et habcbit dominus Johannes hardeuüst in subsidium ex- pense ipsius fainuli quolibet anno1) XV marcas pagamenti coloniensis, vasa vero et lagene, de quibns vinum sie ebibitur cum sitibus vini erunt Ciuitatis et poterunt magistri Reddituum pro tempore residen- tes illa connertere in vsus Ciuitatis, et sciendum, quod puneti sub juramentis debent inuiolabiliter obseruari tanto tempore, quanto da« rat littera de decem annis confecta.

23. Item Theolenarii multri et qui vadunt pro denariis ceruisie quiiibet eorum non plus habebit de Redditibus Ciuitatis quam septi- manatim tres solidos pagamenti et in propriis personis suis dictum Thelonium exspectabunt et nnlla munera sen donaciones ab aliquo homine occasione predicti Thelonii reeipient, quum hoc tactis sacrosan- ctis iurauerunt.

24. Item quandocumque aliqui litigant vel causam habent coram consulibus pro tempore sedentibus, ad consilium illorum nullus de ipsis Consulibus ire poterit vel debebit nec eciam quisquam de pre- dictis consulibus pro aliquo causam habenti coram ipsis aliqualiter fideiubebit.

25. Item quando quindeeim, qui sederunt in Consilio, eligere debent alios quindeeim ad priuatum Consilium, si pater alieuius filii eligitur, tune tilius eliget et exibit, si vero alieuius patris filius eli- gitur, tune pater eliget et exibit, et si alieuius frater eligitur, tunc frater eliget et exibit contra et si alieuius soceri gener eligitur, tunc socer eliget et exibit et contra si alieuius generi socer eligitur, tunc gener eliget et exibit.

26. Item pro quocumque rogatur vel qui rogat, quod intret Con- silium Ciuitatis coloniensis intus vel extra ille nullo modo eligi debet ad Congilium Ciuitatis priuatum hoc anno et hec omnia predicta sub iuramento seruabuntur sine dolo. datum anno MCCCmo vicesimo.

27. Item domini Consules statuerunt, quod quindeeim domiui Consules, qui pro tempore et annuatim ad consilium priuatum clecti fuerint, quod infra quindenam primam postquam electi fuerint libruni iuramentorum et literam audire debent de verbo ad verbum.

') Die Zahi XV steht iu der Handschrift über einem ausgestrichenen Worte decem.

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8

28. In nomine domini amen. Notura sit, quod doinini in priuato Consilio nunc sedentes statuerunt, quod Magistri viarum pro tempore existentes nulla muuera, donaciones seu Emolumenta ab hiis, quibos vie parantur, occasione haiusmodi paracionis recipient seu requirent per se vel per alium nomine suo quoquomodo nec a famulis facto- ribus Warum aliqua seruicia, cuiuseumque generis hec sint, aliqualiter petcrc vel accipere debebunt, et hoc quolibet anno predicti magistri viarum coram Consilio Ciuitatis colonicnsis priuato supra domum Ciuium tactis sacrosanctis iurabunt, et si inueutum fuerit, quod con- tra prcmissa fecerint aliqua subtilitate vel arte, extunc quicumque eorum hoc fccerit sub iuramento deponi debet et amplius ad illud Officium resumi non debet, eciam aliquas vias parare nec facere pa- rari nisi mediautibus duobus, qui adiuncti sunt.

29. Xon debet eciam aliquis faraulorum solencium facere vias morari in hereditate alicuius Magistri viarum nec de cetero aliquas vias parari facient a festo omnium sanctorum vsque ad festum beat gertrudis.

30. Item si alicui dominorum de Consilio pro tempore cxisten- cium tempore exitus sui aliquod vinum sibi competens remaneret su- perfluum, hoc infra festum beate Walburgis proximum tunc affuturum ferri faciet et post ipsam diem beate Walburgis non.

31. Notum sit, quod domini de Consilio statuerunt, quod quatuor erunt magistri siue prouisores domus sancti spiritus in Curia colo- niensi vidclicet domiui Tilmannns gyr, magister Keddituum, Johannes quattermart in fovea arene, milcs, scabini, Johannes de Ceruo et Kmundus de kusiuo, qui promittent bona fide, quod bona sancti Spi- ritus et pauperum fideliter custodire et quod nullum emolumentum de hoc reeipere debebunt, et quando vnus ex ipsis decesserit vel re- signauerit, quod extunc domini de Consilio pro tempore existentes alium loco sui constituent, qui promissum faciet antedictum.

32. Item statuerunt, quod scriptor Ciuitatis coloniensis habebit quolibet anno sexaginta marcas, item petrus et alexander nuncii Ciui- tatis coloniensis quilibet ipsorum habebit quolibet anno Triginta marcas, nullus ipsorum habebit plus de aliqua pecunia nisi mediam prebendam, prout cousuetum est de accideneiis quibuscumque.

Sequuntur articuli, quo« domini Consules pro tempore residentes sub eorum Juramentis tenebuntur conseniare et committent obseruari.

33 In goitz namen amen. Id sij künt, dat vnse heirren, de in engme. rade sitzent, mit den heirren, de vür inde na in rade gesessen haint, haint gesät inde willenr, dat it malligh halde vp «inen eit,

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dat so wanne dat die füntzin beirren, de in rade dat jair gegessen haint, kesen sülen die funfzine, de in engme rade sitzen sülen. Oue dan ein vader enighs süns gekoren wirt in den engen rait, so sali der sün kesen inde sal vs gain. Weir oich oue enig sün enigs vaders gekoren wirt, so sal der vader kesen inde sal vs gain. weir oich oue enig bruder gekoren wirt, so sal der brüder kesen inde sal vs gain. 1b oich enig eiddem enigs heirren gekoren wirt, so sal der heirre kesen inde sal vs gain. wirt oich entgh heirre enighs eiddems, so sal der eiddem kesen inde sal vs gain.

34. Euer haint vnse heirren ouerdragen inde willent, dat mant halde, dat so vür weilgen man dat gebeden wirt, oue de deit bidden, sigh in den enghen rait dat jair ze kesen, dat man den in den engen rait dat jair niet kesen en sal eingerhande wijs. Want nieman den anderen kesen en sal vinbe enighe leiue, also in sal nieman bidden vur den anderen ze hasse, vp dat he niet in den rait in küme, dan sunderlingen vrabe der stede beste.

35. Euer hant vnse heirren ouerdragen inde willent, dat malligh halde vp sinen eit, dat so wanne dat man enen engen rait kesen sal, dat vnse heirren vnder in egenen vür rait hauen en sülen he- meliggen nogh offenbair nogh egein vnser heirren, de in rade sitzent, sal deme anderme egein geloffenisse dün mit eingerhande behendig- heide: küs mir den, igh kese dir deBen, dan malligh sal kesen vp den kürdagh enen beiruen mau vp sinen eit, de nutze sij dat iair der stede van kolne.

36. Euer haint vnse heirren gesät inde willent, dat mant halde, weir dat saghe, oue enighe Kentemeisterschaf, porcenere, tholnere, wegemeistere oue enighe rente los were, also dat si besät solden werden oue gekoren van deme engme rade, de zu der zijt seisse, dat dan ein eicligh heirre, de in engme rade sitz, prüuen sal vmbe enen, zwene oue drie beiruer lüde, vnser burger van kolne, die sal man vort brengen inde sij nümep vp einen dagh, alse man kesen sal. Inde vsser den, de van vnsen heirren genoimt werdent, sal man prüuen einen beiruen man, malligh vp sinen eit, inde sal mailig dün scriven des namen, den he keesen wilt, inde de in dunck, dat alre nützte sij der steede van kolne, in enen breif inde de breuc sal man werpen in ene boisse, inde we dan dat meiste part heit, de sal dat ampt vndin hain, alse lange als id eme der rait gan, de der zijt sitz, vsbescheden alrehande argelust. weir oich dat saghe oue enigh persoin vur sigh bede oue eiman van sinre wegen mit enigerhande behendigheide bidden dede oue gebeden wrde, den persoin in sal nieman bi sime eide kesen alrehande argelust vsbescheden.

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37. Euer so haint vnse heirren ouerdragen inde willent, dat it malligh halde bi sime ei de, dat die meistere de» Kaitz, so wanne dat sij gekoren werdent, bi irme eide begriffen sulen, dat si van den Kentmeisteren nogh van den boden heischen nogh nemen nogh lenen en sülen van der steede güde enigerhande matschaf, id in sij dan, dat der rait semecliggen inde gemeinliggen vmbe sünderliggc noit der stede van kolne bi ein bliuen wolden inde samen essen, inde dat sulen oich die boden begriffen bi irme eide, dat sij egeinr- hande gelt der stede van kolne in geuen nogh lenen en sülen. Oich en sülen die meistere des raitz niemanne egene flesche der stede wijns geuen, id in sij mit willen des raitz.

38. Euer haint vnse heirren ouerdragen, dat egein rait, de zer zijt sijtz mit den iüden dedingen sal, in ire iairzale ze lengen, id in sij ein half iair vur der zijt, dat ir iairzalen vs gain sulen, inde dat sülen sij dün ouermitz alle rede bi irme eide.

39. Euer haint vnse heirrin ouerdragin, dat man den porzenerin noch den, de vp den Turnen sitzint, egcinre hande gelt noch geltz wert geuin in sal bi deme eyde inbouin irre gesatte ieirlichge rente.

40. Euer haint vnse heirren ouerdragen, dat egein heirre, de vür inde na in engme rade gesessen haint, egeinre persoinen, man oue vrouwen, vp der burger hüs dag leisten en sal vur egeinme gerigthe, dat den rait der stede van kollen am gait. dit sal man halden maliig vp sinen eit. euer so in sal man egene brieue besegeln mit deme groissen segele, id in sy ouermitz alle reden1).

41. Wir der enge rait, de sitz, hain ouerdragen inde gcbeden, dat man dat halde vp den eit, dat egein rait, de na uns kümen sal, sal setzen oue dün setzen in dit eidbügh enich pünt, ida) in sij ouer- mitz alle rede, de vur inde na gesessen haint.

42. In goitz namcn amen. Id sij kunt, dat vnse heirren, de sitzent in engme rade, ouerdragen haint inde gcbcdent, dat mal- ligh halde bi sirne eide, dat nieman, de in8) engme rade sitz, alse man der stede penningh verpcigthen sal, den seluen penningh verpeig- then sal hemeliggen nog offenbair nog ncman van sinre wegen mit egeinrehande behendigheide oue argelüst alse sime nutze wert.

43. In goitz namen amen. Id sij kunt, dat vnse heirren van me engme rade, de sitzent, mit allen reden ouerdragen haint, dat so wanne man den engen rait küst, dat de, de in den engen rait dat iair gekoren wirt, na volgen me anderme gebode, in

') euer— reden ist späterer Zusatz. ') Die Handschritt hat: inde. s) in fehlt in der Handschrift.

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volght he deme anderme gebode, so in sal he dat jair neit in rade sitzen.

44. In goitz namen amen. Id sij kunt, dat vnse heirreu, de in engme rade sitzent mit vnsen beirren, de vür inde na in engme rade gesesscnt ha int , ouerdragen haint inde setzent, dat so weilg heirre, de gekoren wirt in den engen rait, de sal na volgen zn me anderme gebode. So we neit na in volgth zn me anderme gebode, de in sal dat iair in der steede rade niet sitzent, id en were dan, dat der gein, de gekoren wirt, binnen kolne neit in were, oue dat id eme lijftz noit dede, dit sal duren de zein jair. ouch sy ze wissen, dat der bode sal gebeden dit eirste gebot inde die meistere des raitz dit andere.

45. Id sij kunt, dat want her hcnrigh scherfgin, ein ridder, Ge- rart van me knsine, petms van me lepardc, Emnnt birkelin, waltelm roitstoc, hildegere birkelin cragh1) weder der stede gebot, dat vp der bnrgcrhus gemcinre morgen spraichen gestedichit wart, reisen gereden sijnt, her vmbe so sal irre eweligh geldcn ze bussen L marc zu den ziden, de herna gescreuen steint, van paischen kümen sal vuer ein jair ir ewelig seuenzein marc veir sehillinge mün, in vort vmer zu paischen ir eweligh senenzein marc veir Schillinge mün, alse lange bis ir eweligh sijn vunfeigh marc bezailt hait. inde so weilger van desen vursprochenen personen niet in bezailde sime tirmpte, de sal gelden ze büssen vmer des dais2) ene marc alse lange alse hee sinen tirmpt versitz der stede van kolne. der pinen in sal man eme neit laissen inde man sal die vorderen vp den eit. datum anno M. CCC. vicesimo octauo feria sexta post dominicam : Inuocauit. Dit sal der rait vorderen, de zer zijt sitz vp eren eit.

46. Id sij kunt, dat want ansem van oissenbraggen, de zu moinstere woneigtheigh is, jude, vürmailz gehenkenisse dede, dat die stat van kolne iren lifbalke, da die rame van der burgerhus vp rest, vmbe sünderlinge line des raitz van kolne leis in sine müre legen inde ime geloift wart, dat man in gütlighen her umbe versein sohle, so haint vnse heirren ane gesein die vrüntschaf, de hee der stede van kolne vürmailz gekeirt hait, inde gunnen eme des, dat hee sinen geuel vpvüren magh alse ho, alse hee wilt, inde mag dit dirdeil der straissen beslain, also dat he sijn gezumber hehalde, also dat man gain inde stain möge, bis hee sijn were volvoirt heit, inde mach zu der straissen doiren, veinstren vs maghen alse verre, alse eme

') Ist ein Beiname der Birkelin. *) In der Handschrift steht: stais.

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dat eveu koimpt inde nutze ig inde gewoinligh is, inde haiut dar vnse heirren geschickt die zuene rentemeistere, dat sijt be- waren, dat deme jüden egein vngeuügh en geschey, bis hee sineu velvürt heit.

47. Unse heirren de haint gewijst, dat heirre her johan quatter- mart vp santkulen, riddere inde scheffen inde de mit erae waren ein hoiffinge gedain haint, da he sine büsse inde de mit eme da ane waren aue gelden sal.

48. Euer so haint vnse heirren gewijst, dat bruno inde lodewigh buntoge inde de mit in waren ein hoiffinge gedain haint, dat sij her vinbe die büsse gelden solen inde de mid waren.

49. Euer haint sij gewijst, dat sander van der baitstouen inde wilhem sin bruder inde de mid in waren ene hoiffinge gedain hauen, dat sij herumbe ire büsse gelden sülen inde de mid in waren, inde beuelent vnsen heirren vp iren eit, dat sij die busse vorderen, de dar vp gesät is.

50. In goitz namen amen. Id sij kunt, dat vnse heirren van me engme Rade haint geboideu heren Hermanne scherfgine riddere inde scheffene deme Greuen, dat hee nogh sine gewalt nogh nieman van sineu wegen egeinrac juden nogh jüdinne egeine vnregehte ge- walt dün en sal nog sij in des kemerers hüs nog in sijn slos nog in egein slos setzen in sal nogh dün setzen, de enighen erfeigthiggen jüden oue jüdinnen bürge setzen magh, oue de selue erfeigthigt is, vmbe enighe die vorderünghe, de hee zütz deme jüden oue jüdinne hauen magh. Inde van deme juden oue jüdinne, den he gebortzoicht heit, sal hee clagen vur deme bischoffc inde deme Capittele der joitzschaf inde sal da nemen sunder weder rede joitz reigth, wat in dit meiste part van deme Capittele der joitzschaf wijst. inde alse de jüde dat gedeit, so sal hee quijt sijn der ainspraighen. Weir dat saghe, dat hee her weder dede enigherhande wijs, so sal man sigh halden an sijn lijf inde an sijn güt. Inde weilgb sinre bode den iüden oue die jüdinnen hey enbouen in enigh slos leigthe, de sal leigen veir weggen in der Steide turne be sin eit van koluc inde wasser inde broit essen inde danne neit ze kürnen, de veir weggen in sin umbe. datum anno domini MCCCXXVII feria secunda post jubilate.

51. Notum sit quod, quia hildegers prins pilgeriuum de tuicio et Elgerin alias diffidauit, domini nostri de eonsilio statuerunt, quod idem hildegerns ob hoc nomine pene soluerc debebit viginti marcas et mandaucrunt domini Gobel hardeuust in ringassen et Johannes de ceruo ex iussu Consilii ciuitatis eidem hildegero, quod decem marcas dicte pecunie soluat in festo purificacionis beate virginis proxirae

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futuro et residuas decem marcas in earnispriuio subsequenti sub hae condicione, quod si aliquem terminorum predictorum soluere neglexe- rit, extunc quolibet die post lapsum cuiuslibet terniini soluet vnam raarcam nomine pene vsque ad solucionem pecunie pro termino non soluto, quam pecuniam et penam domini de consilio requirent sub eorum iuramentis. datum anno domini Mcccm0 vicesimo nono feria quarta ante festum epiph. domini. Notum sit, quod Bruno büntoyge et lüdewicus soluent Ciuitati pro pena racione congregacionis pro se et vno famulo xxv marcas, mediam partem Remigii et residuam partem in festo purificaeionis beate marie virginis subsequenti, et si aliquem tenninomm neglexerit, quod extunc quolibet die ascendit vna marca nomine pene vsque ad solucionem et de hoc sub iuramento eis nichil dimittetur. datum anno domini Mcccm0xxviii in vigilia pentecostes. Satisfecerunt de primo termino.

52. Item soluent allexander de stirpa et wilhclmus eius frater xxv marcas terminis predictis et sub pena supradicta racione con- gregacionis per ipsos facte, actum in vigilia penthecostes anno domini MCCCmoxx octauo. Satisfecerunt de primo termino.

53. Item dominus johannes quattermart de fovea arene soluet x marcas pro pena de congregacione. Item X marcas pro duobus suis famulis. Item x marcas pro domino Th. de schiderich. Item x marcas pro Emundo birkelin. Item X marcas pro francone laurencii stilkekin, mediam infra epiphaniam et residuam medietatem in puri- ficacionc et si aliquem terminum soluere neglexerit, soluet penam pre- dictam. Item soluet X marcas pro mathia quattermart infra dictum terminum, si mathias se non expurgauerit sno iuramento. actum feria sexta ante lucie,

54. Notum, quod dominus hildegerus de Stesse miles, scabinus, soluet ciuitati coloniensi XV marcas pagamenti coloniensis pro blanza nepte sua de candclis et baldckino infra festum beati remigii octo diebus post sine capeione et si soluere neglexerit eandem pecuniam extunc qualibet die ascendet vna marca nomine pene vsque ad solu- cionem et de hoc sub juramento nichil dimittetur. actum ut supra.

Item dominus Theodericus de ceruo scabinus soluet pro dicta blanza de baldekino V marcas ad terminum predictum sub pena predicta. actum ut supra.

55. In goitz namen amen. Id sij kunt, dat vnse heirren vanme engme rade gesät haint eindreigtliggen, dat de porcenere vp den offenen porcen ze veldewert inde van den zwein turnen ze beiene inde zu sente küniberte vp den porcen inde vp den turnen, so wanne dat id in vnse heirren vanme rade benelent, degelis bliuen snlen

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inde neit dau aue gain, dan zu missen, mailig zu der kirghen, die sinre porcen alre neist gelegeu ig. inde alse balde, alse gij die misse gehoirt haint, so sülen sy weder gain vp ir porce inde da vppe oue da vnden der bi bliuen, bis alse lange, dat id vnse heirren dat we- der beiddent. Inde sulen bereit sijn eme cicligme bürgere inde gaste vs inde in ze laissen inde ir güt, so wanne dat sijs gesünnent inde cidigh is, sunder enigherbande gcneis. och in sulen sij neit ze arne oue ir gesinde nogh neman van iren wegen mit egeinre hande be- hendigheide egene garuen nogh egeinrehande gaue nogh geneis einger zijt van deme jare nemen.

56. Oich so in sulen sij nog egene porcenere der stede van kolne nog neman anders egeinre hande vey in der stede grauen dün nog laissen dun inde sulen dese punte alle halden bi irme eide, inde weilg ir her weder dede an deme p&nte, dat he vey in den grauen dede oue leis dün, de sal gelden büssen vmer des dais ene marc inde alse ducke alse heit deit. Inde vort so weilger van der anderre punte enigh brigth, den sal man van der porcen setzen inde enen anderen weder dar vp in sine stat inde sulen dese eide ernuwen alle Jairs vur deme rade van kolne. datum anno domini mccC^xxvhi in die beati albani.

57. In goitz namen amen. Wir der enge rait, de nu sitz, hain des vuerdragen, dat nog wir nog egein rait egene mysse hören in sülen vp der Capellen der marporcen, alse lange alse her Kiggolf der kirghere van sente albane die kirghe besitzen sal, inde dis in sal nog wir nog egein rait, de na vns sitzen sulen, wandelen mit enighme parte vp den eit. Inde dit sal man halden vp den eit. dit is gescheit na goitz geburde dusent druhundert in deme nun inde zwencistme jare dis vridais, de auent is sente marien magdalenen.

58. In goitz namen amen. Id si kunt, dat wir de joidin van kolne mit irme liue inde irme goide in vnse bescirmenisge genomin hauen inde in vnse hoide inde vnsin samen burgerin zein jair, de ain bestoindin ze loyffin vnser vrouwin missen, der leeter de neiste vurledin is, mid al den vurwordin, as in irme breue gescreuin steyt, den si van vns haint besegilt mit deme groissin ingesegil der Steede van kolne. inde hain gekundegit gemeinre morgin spragchin, dat si neman ain in sal sprechen vur egeyme Reichtere vmbe eyngin scade. we dar weeder deyt, de sal der Steede half as veil zu boissin geldin, as van in vordert of heyscht. Dit is geseeit na goitz gebur- din dusint druhundert in deme eyn inde zuentzichtem jare.

59. Euer si id kunt, dat wir schuldich sin Salnian van basil inde josep van arwilre, Joiden, burgerin zu kolne, Salmanne Ousiut

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marc nuyn inde vunf/ich raarc inde zuein Schillinge inde Joseppe van arwilre Dusint marc sevinhundert marc inde sei« inde veirzich marc kolz pagamenz, des mallich sunderlichen hait der steede breve be- segilt mit deme meistin ingesegiL vur dit gelt hain wir si sat in den Toi beyen in dri turnose vp ze hevin van ewerlichme voider wins ir ewerlich anderin halnen tornois inde van anderre koymenschaf na geburre, da inne solin wir si haldin gerestlichin inde gervlichen na al der vurworden, as ir breve sprechint, bis si ir schult genslichin vp geburrint- inde gchevint. dit is gegevin as heynbovin.

b. Eidbuch vom Jahre 1341.

1. In name der heyiger driueldigeit amen.

Id si kunt allin ludin, dat der Stede Ilait is gelengt zein jair, die ane geint des Maindais in der vastin na deme sündage, as man singt Reminiscere, int Jair vns heren druzeinhündert in deme eyn inde veirzichstime jarc duren vp die boysse der punte, die herna ge- schreuen steint, die eyn eclich Raitheirre vur sich binnen deser zijt na sinre maicht vnuerbruchlieh haldin sal.

2. In den eirsten dat die vunfzene heirrin van me engrae Rade inde die zwene burgermeystere, as der zweyer zijt is, zeirst sichgerin solin inde na swerin vp den heilgin: Truweligin in Rade ze sitzen.

Haie ze haldene, dat hailbere is, inde oych, ast die meystere ge- bedint, dat mintste part deme meystme volgene, so dat deme Meystin parte die maicht bline inde man si gewerdin laisse.

Den briet" inde dat Eydboich, as verre ast den Rait anegeyt, ze haldene inde binnen den eirstin veirzenaichtin den hrief inde dat Eydboich zu hüerin inde allin Reedin, die man havin mach, vp dat hüis doin gebedin, inde dit boich doin zelesin.

Inde den hrief besegelin, die is neit gedain in haint. Inde we Raitzmeister is, de sal die punte halden, die die meystere schuldich sint ze haldene.

3. Inde solin die vünfzene heirrin in der wechgin dri dage vp ire boisse sitzen, as man vp der Marporzin Capellin gesungin hait, der Rait he in wille id wandelin anders war.

Inde vort, wanne dat in gebodin wirt.

Inde wilch irre reichter zijt küympt inde sitzt vp dat ende,

Euer so wilch irre is binnen Colne, küympt he neit in den Rait, so gilt he ze boissen vp die dri dage Maindach Godisdach inde vri-

presencien.

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dach, de küympt as der meyster versoit hait, eynen küyningsturnois, inde küynipt he neit, e der meister vrloff geit, so gilt he zwene küynings Türnose ze boissen, inde man aal ime geyne presencie gevin.

4. Euer wanne dat in gebodin wirt zu anderin ziden, so soliii sij navolgin vp ire boisse inde we neit in küympt, e der meyster versoit haue, de gilt Eycht penninghe, inde we neit inkuympt, e der meyster vrlof geit, de gilt Seiszein penninghe zu boissin. In der wis dis geboitz solin die vünfzene heirrin, die vür in gesessin haint, as sy beboit werdint, navolgin vp dese vürsprochen boisse, inde man sal in geuen vünf Schillinge presencien.

5. We van me Rade geit büissin die düre, he gilt ze boissin zwene penninghe, we vp dat hüis geit, he gilt zc boissin vcire pen- ninghe.

We in die straisse geit of van me hüis, he gilt ze boissin eycht penningc, in kuympt he neit weder vp, e der meyster vrlof geue, he gilt Seiszein penninghe boissin, werit euer vp der drier dagc eyngin, so gilt he zwene küyningsturnose boissin inde ime inwirt geyne presencie, behaldin des Raitzmeysterin, dat sy vs mogin gain sünder boisse, behaldin oych den die geschickt sint of in vrbere der Steede sint, dat die neit in verlesint.

6. Euer insolin der vünfzein heirrin engein navolgin eynchme graue na dcme dagc des begengnisse Noch den Seuendin, drissich- stin, jairgeziden, id inwere eyns vader of moder, wif of kint, broder

. of suster, of de eyns mans wiüe as na sint, we her weder deit, de gilt ze boissin deme Rade eyne marck vnder sich ze deylin.

7. Euer wanne allin Redin gebodin wirt vp die hoboisse, so so- lin sy navolgin vp den eyt inde solin dan bliuen alda, bis man vrlof geit inde sagiu vp alle punte eclich man, da man in vmbe vraicht, so wes he sich dan versteh na sime bestme sinne vp den Eyt.

Inde ir eclich sal hale haildin dat hailbere is inde oych as id die meystere gebedint geliger wis, of he in me Rade dat Jair saisse, vp den eyt, inde so we dan küympt, e der meister versoit haue inde vs sitzt, de in verlüist neit, we euer kuympt, as der meyster versoit hait, de gilt eynen haluen küyningsturnois. Euer we neit inküympt, e man vrlof geit, de verlüist eynen küyningsturnois, die boisse sal eyn eclich Raitherre geuen vp den Eyt inde vrien sich da mede sins eydz, so weme id der Rait beueilt in vTber der Stede.

Dit is van der kucrp des Raitz.

8. Euer as dat jair vmbe komcn is, so solin die vünfzene heren kesin andere vünfzene vp den Reichten kuredarh van gesleiehten,

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irre eclich eynen van sirne gesleiehte, of he in hauen mach, de Nutze si, in Bade zu sitzen. Inde mach he den neit hain, so sal he eynen anderin beiruen man kesin. Inde as man kfiist, go wanne as eyn genüympt hait eynen beiruen man vam sime gesleiehte, da he inne af sitzt, of man den hauen mach, so sal he vsgain, vp dat die an- deren den of eynen anderin beiruen man van sime gesleiehte in sine Stat kesin mit deme meystin parte. Inde of man des neit hain mach, so sali man eynen beiruen man kesin in des Stat van gesleiehte.

9. Euer so we gekorin wirt in den rait, de sal neit weder in komen dan des veirdin Jairs, also dat he zwey Jaire sin sal dar inbüissen. Inde he sal neit dat jair na sime vsgange in den widen Rait komen.

10. Ener so we gekoren wirt in den Rait, as ime eyn Gebot geboidin wirt van deme Boidin inde dat ander van des Raitz meystere, involgt he dan neit na, so sal he binnen den zein Jaren in den Rait neit komen, id in benemc ime dan lifs noit.

11. Euer so vur wilch man gebedin wirt, of de deyt bidden, of seine bit, sieh in den Rait zu kesin, den sal man dat jair neit in den Rait kesin, want neman den anderin kesin sal vmbe eynge leifde noch laissen vmbe eyngen has, also sal neman bidden vur den an- deren zu hasse, vp dat he neit gekorin werde in den Rait dan sun- derligen vmbe der Stede beste.

12. Euer wanne dat man den Rait kesin sal, so sal neman eyngin vurrait hain hemeligin noch offinbair, noch irre gein sal deme anderine gelofnisse doyn as : kuys mir den, Ich kesc dir desiu, inde Mallich sal kesin vp den küredach in alle der wis, ast vur ge- schreuen stcyt.

13. Euer so insal der vader mit deme soyne, der broder mit deme brodere, der here mit deme eydeme, der Eydem mit deme beirren, noch die Rentmeystere beyde in Rayde zu samene sitzen, id inuelo mid Burgermeysterschaf, so mach id wale bestayn.

14. Euer wirt eman van den fünfzein heren afliuich, so solen die anderen eynen beiruen man kesin van sime gesleiehte in sine Stat, da he af inne sas, of mau den hain mach van gesleiehte, ast vur geschreuen steit, dar na binnen Eycht dagen, de sich verbindin sal in alle der wis, as der gein was, de afliuich wordin is. Id en were, dat he binnen eynen Mainde vur der zijt sturue, dat man eynen Nu wen Rait kesin sal. *

15. Euer so wanne eynge Rentmeysterschaf of wegemeysterschaf of der Stede slos leedich wurde, dat dan eyn eelich here van deme Engine Rade prüuen sal vp birue lüde, die sal man vort brengin vp

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eynen dach, aa man kesin sal, us den sal Mallich den Nutzten kesin in evnen brieue. die brieue sal man werpen in eyne büisse, we dan hait dat meiste Part, den sal mau an deme ampte haldene, as lange as ime des der Kait gan. wurde vur emanne gebedin mit eynger behendigeide, den sal man neit kesin.

16. Euer sal der Kait, as he vsgeit, laissen eynen Bichter van den gestin inde eynen van der Gewalt inde eynen here bi den Rent- meysteren, die vur drane saissin, inde der Nuwe Rait sal bi ecligin eynen van in kesin, also dat irre celich van desin heren zwey jair bliuen sal da ane. dis gelich sal mant halden mit deu zwen Rin- meysteren, die den veirdunck van den Elseserin bewaren solin, inde dat die morgensprage zu me Rine gehaldin werde. Alsus solent oych halden die paymentzmeystere na formen irre morgen spragin, inde die gene, den der Mist inde die Erde beuolen wirt. Inde solen die vursprochen amptherin, as sij gekoren werdent, sweren ire zijt eclich vur sich, sin ampt truweligen ze bewaren, noch da inne geyn vur- deyl zu süekene, Noch Goit, Cleynüde, nutz, Geneis, vruntschaf, deynst vur sich noch neman van sinen wegin, dat ime zu Nütze möge komen mit eynger behendigeit, id insi mit willen des Maitz. In deser wis sal man zwene bachmeystere hauen, die die bach truweligin bewaren, dat si bliue in inne flüsse, inde dit punt van der bach inde van deme Miste intrift neit an den Eyt.

17. Euer sal der Kait van in eynen kesin bi die wegemeystere, de eyn jair da ane si.

18. Euer wanne eynge sachge vur me Rade is, id si an kueren, Ciagin of an antwerdin, da sal der vader bi des soyntz, der broder bi des broders, der here bi des eidomps iude der Eidem bi des beirren Sachgin neit bliuen inde solen vsgain.

19. Euer as der Rait genüympt is inde ire eyde solin doin, so sal des Raits meyster mallige vragin, of eman eyngis heirren Kait si, is id eman, de sal in der Stede Kade neit bliuen, he ingeue des heirren Rait vp, is he is neit, so sal he dat jair engeyns heirren Rait werden, is he id inde loynt he is, vreischt dat der Rait, so sal he binnen den zein Jaren in den Kait neit komen.

20. Euer sal geyne beirre dat jair, dat he in me Engin Kade sitzt, der Stede penninge peichten noch neman van sinen wegin eyngerhande wis.

21. Euer sal neman cyngin sinen inaich of vrunt in me Rade eyn anders verantwerdin of vurhalden, dan he na vmbe vragen sprechgen wolde vp sinen Eyt.

22. Euer hait eman vur me Rade ze done, in des Kait Hai geyn

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Kaithere gain, as der Rait gesessin is, ayn vrlof des meystera, noch oych bürge werden intgein den Rait.

23. Ener sal man geynen offenen brief geuen besegilt mit deme groisme of mit deme cleinme Ingesegile uoch engeine brieue sal man besegelen vp der heren Rente aichtermailz mit der Stede Ingesegile noch gcyne vurworden eyngis burgers von Colne, man en vucrdrage is vuermitz alle Reede, also dat man des wedergeschreichte sal schriuen int Registrum van worde zu worde.

24. Euer so wileh heirre Ritter of knape Rente zu Colne hait, as lange as he der Stede inde den bürgeren deyt, as he schuldich is ze done, so sal man ime sine Rente geuen, deyt he in vngenade of vnreicht, so mach der Rait Suerdragen, so we dan an sinre Ren- ten sitzt, de sal sij vp geuen in der Steede vrbere, inde die Rent- meystere insolen oych die Rente nemanne geuen, id in si mid vr- loue des Raitz. Oych sal gein burger vp die Rente lenen, borgen noch die gelden, as lange as de heirre der Steede viant is, so wa id der Rait verneyrapt.

25. Euer hait eynch heirre zu schaffin, dat weder die Stat iß, we des heren man is, of weme he gelt schuldich is, of we des Jairs sine cleyder hait, so wanne dat man van des beirren wegen dedingt, so sal he \sme Rade gain vp den Eyt ane boisse, bis as lange dat die dedunge verent is, man inheissche in dan weder in.

26. Ener wat pünte der Rait, de zer zijt sitzt, deyt schriuen in eynch Registrum, dat in mach geyn ander Rait wandelin, de Rait, de dat deyt schriuen, in si beboit vmbe die sachge, also dat id mit des Raitz wist si inde vuerdragin werde vuermitz sy inde oych die heren, die zer zijt sitzent, mit deme mcysten parte.

27. Euer sal der Rait neit gestaden, dat eynch jüde of jfidinne of eman van iren wegen eyngcrhandc Erue, dan dat sy haint, weder eyngen kyrstene gelde, mes irre eyn mach weder den anderen Erue gelden, id in si mit willen alre Reede.

28. Euer sal der Rait neit enwech geuen zu eynen male bouen zein Marek noch vp die Stat anderwerf eynch gelt van der Steede güde mit eynger behentgeide büissen alle Reede, inde wat sy sus enwech geuent, dat *al sin zu Nütze of Eren Goi z inde der Steede. Inde so wanne der Rait in gegangen is, so solcn sij kurtligen darna den widen Rait beboden inde iren wille nemen zu geuene vuermitz den Rait inde alle Reede.

29. Euer sal der Rait zu vastaueude zu geinre Geseltschaf volleyst geuen van der Stede gude.

30. Euer so wanne der Rait gemaint wirt van enianne, de Lif-

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züycht hait an der Steede, des zijt ledin is, iude mit Iren brieuen, dat dan der Rait mit allen Heden inde mit den widen Reedin ge- noich solin doyu dar vor mit der pinen binnen yeirzenaichten dar na na formen irre briene.

31. Euer we geschickt wirt van des Kaitz meysteren, he sitze In me Rade of he haue drinne gewest, de sal doin dat, dar man In hait geschickt ane weder spraichge, he inmoige die noit züynen, die kenlich sy.

32. Euer so wat der Rait gebuit emanne done, de in me Rade sitzt of gesessen hait, de sal dat doyn vp den Eyt. Spreichge he dan, he in dede is neit, he hedde id versworen, dat sal in neit intschuldegin, he in süle doin, dat ime gebodin is, he inmüge die noit zoynen, die kenlich si.

33. Euer so we der Steede hale melt, dat man mit zwen of me van me Raede zübrengen mach, de sal nummer in der Steede Rait komen.

Dit is de gulde.

34. Inde want sich vnse heren van me Rade, die burgeremeystere, die Rentmeystere ducke versument inde arbeident vmbe der Stede wille, dar vmbe sal eyn eclich van in hauen dat jair zwenzich marck paymentz, mit namen paisschen vünue, Pyncsten vüuue, alreheilgen missen vünue inde kyrsnaicht vünf Marck inde eyn veirdeyl wintz eclichme der vurgenanter hogezide.

35. Euer so wilch RentmeyBter of burgermeister in me Rade sitzt, de sal neit dan eynneldige prouende hauen an allen dingen.

36. Euer so wat die juden deme Nuweme Rade geucnt In- gange inde Cronegelde inde des gelich durch dat jair, ast gewoinlich is, dat mach der Rait mit den burgermeysteren behalden.

37. Euer so wanne dat man rechgent vp der Rentkameren drin Mainden, so sal eclich Raithere, Rentmeyster, burgermeyster, inde de dar bi geschickt is, van in hauen eyne halue marck de dais vur ir Essen, inde we da neit in is, deme sal man neit geuen.

38. Euer as die leste Rechgenungc gedain is, so sal eyn eclich Raithere, Rentmeystere, burgermeystere inde der bisitzer hauen zweilf Türnose vur ir essen inde eynen Reyail inde ein veirdeil wintz vor sinen vsgang.

39. Euer sal man eclichme Raitheren, burgermeystere inde Rent- meystere geuen sente Margaraten missen zweilf Turnose vur sinen Stüre.

40. Euer sal der Rait zft vere ziden binnen inne jare, as sij dat

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zidich dunckt, as man büwit, der Stede besein, inde wc van in mitgeit, de sal hauen vmber zer zijt dri Turnose inde eyn veirdeil wintz, inde weirs me noit zebesein, dat solin si doyn inde dar vmbe numme hain, dann as van eyrao gezide gebart, ast vp me hüia ge- woinlich is.

41. Euer wurde eyn vrdeil beroiffin van ey nehme des Kaitz Kichtere vp me hüis vur den Rait, so sal eclige partye dar brengin eyne Marek, de Nedervellich wirt, de verlüist sine marck, der ander neit, dat mogin de gene, die dat vrdeyl wisint, mit den Rychterin deylin.

42. Euer as der Rait der Stede penninghe inde Tülle verpeycht, so sal man von deme Mailpenninge geuen vmber van deme jare zeyn marc, van deme vertsehere penninge zeyn marck, van deme berepenninge vünf marck, van deme Saltzpenninge in me Ryne vünf marck, van deme Saltzpenninge vp me lande vünf marck, van deme wigepenninghe vünf Marck, van deme wollepenningc vünf marck, van deme wegepenninge dri marck. Also we mainch jair ast der Rait vsleint, dat sij van eclichme Jare den vurgenanten winkoyf vpbueryn solin inde deylen dat vnder sich inde de burgermeystere dat half- sebeyt inde vort den anderin Reedin dat halfscheit, vort so w atkunne penninge me zu verpeychten weren, da sal man afnemen winkoyf na gebur inde deylen, ast vur geschreuen steyt.

43. Euer wat deme Rade eruelt van presencien van den Richterin vp der burgerhüis inde van des Raitz amptheirren, ast gewoinlich is, dat sal der Rait inde der bysitzer vp der Rcntkameren deylen vnder sich zu der lester Rechgeuüngen inde eclich van in sal hauen sine prouende as der wide Rait behaldin den wegemeystcren irre haluer prouenden inde irs Rcychtz inde den Richteren vp der bur- gerhüis irs Reychts.

44. Euer küympt eynge sachge of clage vur den Rait, of bedarf eman des Raitz, van deme sal geyn Raitheirre geneys, gaue, noch neman van sinen wegen nemen, noch vurdedingen, dat ime Nütze müge komen dat jair, dat he in Raide sitzt of dar na, ane argelist

45. Euer küympt vur den Rait eynge 1 dedinge, dat die Stat anegeit, da der Steede Nütz af komen müychte, so mach der Rait, of is noit is, beboydin alle Reede hüeren die sachge inde der vort helpene, of id der Stede vrber is inde solen den Rait damit laissen bewerdin, also dat der Rait der Steede vrber© vort kere. Inde so wat van den deidingen eruelt, des sal vallen der Stede drü veirdeyl vp die Rentkamere inde vort deme Rade mit den burger- meysteren eyn Eychdeil inde vort den anderin beirren, die Raide

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gehürent, dat ander Eycbdeyl. Indc wat sus eruelt, dat sal man zft dryn Mainden deylen, of man mach, der Stede deme Raide inde den anderen beirren mallige Bin gebür, wirt eman gesiekt van deme Rade zu dedingin der Steede vrber, de in Rade sitzt, of da inne gesessin hait, da sal neman sinen Nütz inne dedingin, mes si solen der Stede beste weruen, id inwere, dat id mit willen si des Raitz, dat si is redeligin geneissen, vmbe dat si siel» de vlisliger arbeydin vnr die stat, her in bouen in sal der Rait, burgermeyster noch Rentmeyster noch geyn Raithere sunderligin geneis nemen, dan ast vargeschreuen steyt, noch sinen vrber dedingen noch weruen noch neman van sinen wegen dat ime Stadin komen müge dat Jair, dat he in Rade sitzt, of dar na van eyngin sachgen, die vur den rait komen t id ensüle komen vrbere der Steede.

46. Euer beheldene deme Schriuere inde den zwen boeden irre hainer Prouenden inde irs haluen zünaltz van alle deme, dat eruallin mach van deme Engme Raide ir gebur inde van allen Redin ir ge- bur inde mallige ganze Prouende mit deme wideme Rade.

47. It si kunt, dat der Rait mit allen reeden ouerdragen haint eyndreichtligen ind willent, dat irre engheyn, die sint, noch die her na comen müegen noch nyemant van iren weegen des jüden Güets, it si erue of varendebane, gelt of siluer, cleynode of gesteyntse of eynich ander güet, dat der jüeden was, dat der Stat zugebürde, ane eyngerleye argelist geniessen noch neemen ensuelen.

48. It si künt, dat vnse heirren van me Rade mit allen Reden onerdragen haint, dat vnse Burgere, die die zwa bechge nemen ind vp zühalden pleint, suclin die bechge laissen vliessen in iren rechten vlüessen ind die niet vpneraen noch vphalden, dan zer wechgin van des satersdais zu nonen bis des sondais zu nonen ind wilgh irre dar wieder deit, de sal v marc zu bucssen gelden, ind as dicke as hee dat deit, ind der büessen en sal men eme niet laissen vp den eyt.

49. Wulde man euer eynche punt vs deme boichge doyn, so sal man allen Reedin eynts dar gebedin vp den Eyt vp die maicht inde vp die hüboisse iude man sal hauen zwene man weder eynen, e man eid vsdüe.

50. Rehalden allen Reedin volkomen maicht mit den zwen inde Eychtzich heirren, of si die bi sich nemen willent, in dit Eydboich eid me schriuen, also dat allen Reedin gebodin werde vp dri dage, dat man sich de bas berade vp den Eyd, vp die maicht, inde vp die hoboisse inde mit deme meysten parte vereeyt der punte, die man drin schriuen wflt.

He geit dat Kytboich vs, dat der Rait swirt.

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Dit is van des Kaitz meysterin.

51. In den etrsten, as eyn Rait gekorin is, so solen sij vragen, of eman van In eyngis heirren Rait si, inde gein des vs na alle irre Maicht.

52. Euer so wanne der Kait samen is vmbe der Stede noit, so inmogin sij engeyme Raitheren \Tlof geoen van In gain, id inge sunderligin die Stat ane, Geyt he dar inbonen van in, he gilt die boysse, die in des Raitz boychge geschreuen steyt.

53. Euer so wat sachge, die zeirst vur den Rait kuympt, die solen sij zeirst vurkeren, as sij dat zidich dunckt.

54. Euer sal man eyne eclichge sachge ver endene binnen veir- zein dagen, dar na dat sij vur den Rait kuympt, of man mach, sun- der argelist.

55. Euer solen sij die boysse des gerichts aichter der düre vor- derin, di sol half der Steede vallen inde dat ander halfscheit in.

56. Euer so wat brieue gesant werdent, die solen sij deme Rade antwerdin, e der Rait gescheide inde danne af antwerde dan doyn geuen, of man mach.

57. Euer so sal man deme Rade engein Crüyt geuen van der Stede güde.

58. Euer we vur me Rade of vur iren Richteren smelich of vn- gehoirsam were, den solin sij doyn wedden, of sij willent, vp des Raitz genade dat besserin na sinre bruchgen, ast den Rait zidich dunckt

59. Euer in sal der Rait gemeynligen noch neman van in sun- derligin eynch essen hauen heimeligin noch offenbair van der Steede güde noch essen lenen vp der Steede güit, id enge sunderligin die Stat ane, also dat sij der Steede inde irs seluis ere da anc be- warin, ast gewoinlich is, na deme dat sij sich haint verbunden truweligen in Raede sitzene.

60. Inde in der seiner wis mögen des Raitz meystere wyn geuen ane argelist vnder iren gesellen, wa dat meyste part intgeinwordich is inde oych nemanne anders. Id insi mit willen des meysten partz van me Rade. Geue der meyster of die meystere her in bouen emanne wyn, dat solin sij sagen deme Rade, dat eirste, dat sij bi den Rait koment, inde weme, wie veil inde war vmbe sij das ge- dain haint, bi irme Eyde.

61. Vort1) en sal der Rait, na dem dat Sy geswoiren haint, truwelichen in Raide zu sitzen, geyn essen by eynander hauen vurder

0 Dieser Passus ist von einer späteren Hand zugesetzt worden.

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dan sy van alders gehat haint, sy en dünken dan, dat it der Steede eirlich ind nutzlich sy, ind de» gelycbs en soilen sy onch nyeman eynchen wyn gheuen, id in sy mit geheisse ind verdrage des meysten partz yrre gesellen.

Dit is van den Reutmeysterin.

62. Si solin sweren zu den heylgin alle die punt, die herna ge- schreuen steint, stede ze haldene, as verre as sij sich mit irren witzen bewarin mogin ane alrekunne argelist.

63. In den cirstin, dat sij der Steede guit truweligin bewaren solin, zu intfangin, vszegeuen inde bescheidene reichte Rechgenunge dan af doyn.

64. Euer solin sij zu allen dryn Mainden rechgenen deme Rade, de zer zijt sitzt.

65. Euer solen sij alle jairs, as sij rechgenen solin, vp der bur- gerhüis swerin, ast gewoinlich is, reichte Rechgenunge ze doyn van alle deme, dat sij van der Stede güde intfangin inde vsgegeuin haint.

66. Euer solin sij beyde eynen slussil hayn, inde die zwene bisitzere mallich eynen, da man der Steede güit mit beslüist

67. Euer insolin sij noch ncman van iren wegen eynge gaue noch deyntst van emanne nemen, dat van der Stede of van der Rent- meysterschaff wegin dar rüerende si.

68. Euer soliu die, den der Steede penninghe beuolen werdint zu intfangen, mit irs seluis liue wardin inde neit me geneissen, dan in die Rentmeystere geloyft hancnt. die des wardent, solin dit sweren zu den hcilgin vur me Rade.

69. Euer so wilchir ncit in me Rade in is, de sal bi me Rade neit sitzen in Rade, man inbebode ime dan dar.

70. Euer soliu si] der Stede gewer, wat künne die sint, nemanne lenen noch geuen, noch wat zu der Stede büwe gehurt, die Stat in- bedortz dan seluer, der Ruit he ingeifs dan vrlof.

71. Euer solin sij die Lüychte vnder der marporzen alle wege doyn belüichten.

72. Euer sal irre eclich zwy pert steitlich halden inde irre eclich sal hauen des Jairs seiszich1) marck kolsh paymentz inde sine vere hogezide mit deme Rade, irre si eynch in me Rade of neit, inde wilch van in in me Rade is, de sal dar vmbe siue hogezide neit dubbil hain, vort dat inme Eydboichge in bescheidin is inde neit me.

') Statt dieser Zahl, welche in der Handschrift ausgestrichen ist, steht ain Rand« von spaterer Hand: lxxx gülden of yre wert.

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73. Ener sal des Rentmeystere vroüwe, in des hüis dat man recbgent, die leste Rechgenünge des Jaira hauen eynen Reyail inde dat gesinde dan eyne marck koltsch paymentz inde neit me vur noch na.

Dit is van den heirrin, die bi den Rentmeysterin sitzint.

74. Der Rait, de vsgeit, van in eynen heirren inde der Rait, de ingeyt, van in sal eynen kesin bi die Rentmeystere inde solin eclich, as he gekoren wirt, sweren zu den heilgin, as verre as sij sich mit iren witzen bewaren mögen ane argelist die punt, die herna ge- achreuen steint, stede zu haldeue.

75. In den eirsten der Stede güit truweligin zu bewaren na alle irre maicht inde solen da ane sitzen irre eolich zwey Jaire alle wechgin zwene dage in irre zijt, des gudestais bi deme intfengnisse inde des dünresdais bi deme vsgeuen inde die zwene dage truweligin na volgene, id indede irre eymc sunderlige Noyt, so sal he sinen slussil sirne gesellen senden inde weder nemin, also dat van in zwen vmber eyn dan bi den Rentmeysteren si.

76. Euer sal irre eclich eynen slussel hain, inde die zwene Rentmeystere eynen, mit den dryn slusselin sal man der Stede güit besleissin.

77. Euer sal eclich van den zwen heirren hain des Godistais eynen Türnoys inde des Dunresdais eynen Türnoys, vort dat inme Eydboichge in bescheiden is inde neit me.

Dit is van den Richterin van gestin hinder der duer.

78. Dit solen die Richtere, der eyne van me Rade, de inge- gangin is, der ander van me Rade, de vs gegangen is ire zijt den heyigen sweren, stede haldene vur me Nuwen Rade alle die pünt, die herna geschreuen steint, as verre as sij sich mit Iren witzen bewaren inogin.

79. In den eirsten, dat sij solen dri dyngliche dage ast geburt dyngen in der wechgen ane gayn sitzene, as man sente Lau- renzise gesungen hait, inde alle vs sitzen die Reychte zijt inde solin mallige snel gerichte doyn by iren beslen sinnen, id inbeneme in dan lyfs Noyt, of der Rait he inbedorte irre beydere of irre eyns, so sal der andere vort vssitzen inde wilch irre dis neit indede, die gilt dan Seis Schillinge boyssen.

80. Inde man sal gebeden eyn gebot vp drij Schillinge, dat an- der vp drij Schillinge. Inde we dan neit na involght, den sal man penden vur dat dat he becleit wird inde vur sine boysse.

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81. Tnde küympt he vur gerichte inde güit der scholt, so sal he sij bekennen van deme dage binnen eycht dagen zu bezalen.

82. Inde bezailt he neit, so sal man ime gebedin eyn gebot vnr bekänt gelt, Inde deyt he dan neit genoich, so solin sij in endeligen penden, des sij meichtich sint inde wes sij neit meichtig insint, dat solen sij deme Rade sagen des selucn dais.

83. Vertrecdin die Rychtere dat, so solen sij alle dage seis Schillinge boissen geldcn, bis sij gepant haint.

Dese boisse sal half vallen der Stede inde half des Raitz meyste- ren, de zer zijt sint, die solen dit vorderen.

84. Euer solen sij neit gestaden, dat eman, de zu Rade gehört, of scheffen of vursprege of eman anders vur in vp Iren gesatten Ste- den cm ans dage leyste of wort sprechge.

85. Euer wa man vnsin bürgeren scholt schuldich is, die mögen sij vorderen mit rechte intsait man in Reicht inde der Stede brieue eynwerf anderwerf dirdewerf dar vp gesant werdent, inde in noch dan neit Reicht ingeschüit, dat man den genen vur in engeyn Ge- richte doyn sal, as in dat der Rait gebüit.

Dit is van den Richterin van der Gewalt.

86. Dit solin die Richtere, der eyn van me Rade, de ingegangin is, der ander van me Rade, de vsgegangin is, ire zijt den heiigen sweren, stede haldene vur me Nuwen Rade, as verre as sij sich mit iren witzin mögen bewaren ayn argelist alle der punte, die herna geschreuen steint.

87. In den eirsten dat sij truwcligcn Gerichte solin sitzen mailig Reicht doyn inde pendin ast geburt, des sij meichtig sint, inde wes sij neit meichtig insint, dat solin sij me Rade sagen des seluen dais.

88. Euer solen sij neit gestaden, dat eman, de Rade gehurt, noch scheffen noch vursprecher noch eman anders vur in vp iren ge- satten stedin emans dage leystin of wort sprechgen.

89. Euer we vur in smelich of vngehorsame were, dat solin sij an den Rait brengen, of sij willent, dat sal dan der Rait richten na sinrc brüchgin.

90. Euer so we deme anderme des sintz eyd neympt mit gewalt of emanne des sintz af dronwit, mach man dat brengen, so sal he dat weder geuen inde sal dar eyne marck zu boyssin gelden.

91. Euer so we den anderen doyt sleyt, der sal gelden der Stecde zwa marck ze boyssen, inde van der wünden eine halue marck.

92. Euer gebedent zwene heirren van me Rade of die burger-

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meystcre of die Kichterc van der gewelde of eyn van in vnd eyme van deme wideme Rade of man in hauen mach eyngen vreede, we den bricht mit worden, de gilt vünf raarck, mid der dait zeyn marck zu boyssen, inde sal den vredin richten vp sagen des Raitz of der Richtere, inde deyt he is neit, so sal man sich halden an sin lif inde Güyt.

93. Euer drüwit oych eman deme anderen inde wirt ime vrede gebodin, of vermist sich der ander, dat he ime vrede hedde doyn gebeden, inde he in mishandelde mit worden of mit werken, de gilt die vursprochen boysse, of id der cleger zu brengen mach mit zwen personen, die in eren sint, inmach he is neit zügen, so mach he is mit sirae eyde af gain, Slügc he In her in bouen doyt, so gilt he zein marck, van der wunden vünf marck, van der bligin- der dait zwa marck, van Stoissen inde van slain eyne marck inbouen die vursprochen boysse, behalden den Richteren, den Scheffenen inde den clegerin irs Reichtz.

94. Huer solin sij bewaren, dat man in der Lyntgassen geyne benke in die Straissc insetze inde vnder Marporzen inde dat vnder der Paffenporzen inde drachgenporzen neman inste noch veyltz in haue, we her weder deyt, de gilt seis Schillinge zu boissen, inde as dncke as he id deyt, des sal vallen eyn veirdeyl der Steede inde ein veirdeil den Richterin inde dat halfsheit den zwen bodin des Gerichtz, inde die Richtere solint vort haldin, ast her gewoinlich kö- rnen is, an schriuerin inde an boydin des Gerichtz.

95. Euer solin sij, wa man me dan Seis vrouwen leyt zu eynre Lieh inde me dan die Beisse da essent vp den dach, as man die lieh bewart mit iren mannen vur of na, van deme neisten der lieh nemen zein marc zu boyssen.

96. Euer wa me dan zein vrouwen zu eyme kijntkirsten zu kirchgen geint, van deme des dat kijnt is, solin sij oych nemen zeyn marck ze boyssin, dit sal half der Stede vallen inde dat ander half- scheit in.

97. Ener so we van Bevhen bis zu sente küniberze vur der Stede mure of drüp Ryne wert eynge hemelichge kamere hait of deyt machgen vsgescheidin der Stede turne inde dat huys Ryn- berch, de sal geldeu alle dage seis Schillinge ze boissen, bis mant af deyt, dat sal half vallen der Stede, eyn veirdeyl, die id meWent, inde ein veirdeil in.

Dit is van den wogrmeysterin. 9*. Si sollen alle jairs swerin vur me Xuwen Rade den heyl- gin, stede ze haldenc die pnnt, die herna gesehreuen steint.

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In den eyrsten, dat sij engein geneis neraen solin Noch neman van iren wegen van den genin, den sij die wege düynt machgin Noch engeine gaue noch deinstz van den genen, die die wege machgent, noch der sal engeyn in irme Erue woynen Noch sij solin engeine wege machgin, id in si vuermitz den genen, den der Rait dar bi küyst.

99. Vort so sal man engeine wege machgen dan van alreheil- gin missen bis zu sentc Gerdrade missen, id in were dan des Kaitz geheisse, behaldin in irs Reychtz, ast herkomen is.

Dit is van den Bachmeysterin.

100. Si solin truweligin na alle irre maicht bewaren, dat die bach bliue in irme aldin loyffe.

101. So wilch burger van kolne die bach nympt dan des sateredais na Noynen bis des sundays zu Noynen, de sal gelden zu. boyssen v marck inde as ducke as he id deyt, dit sal half vallen der Stede inde dat ander den, die dat bewarent

Dit is van den Rynmcystcrin.

102. Dye Rynmeystere golin ire morgcnsprage bewaren, die der Rait dar vp macht, inde solin oych alle Jairs bewaren in der Müynge hoyuen zu nie aldenberge, zu Eirbach, zu heysterbach, zu hemmel- rode, zu sente Marien stat inde zu kampe, dat sij gcinc andere wine bi sich laissen legen dan ir gcwais.

Dit is van den Paymentzmeysterin.

103. Dyc paymentzmeystere solin dat payment hüdin inde be- waren iu alle der formen inde wis, as die morgenspraichge behelt, die der Rait dar vp macht.

Dese punt sal swerin zu den heilgin vur me Raide stede ze haldene, weme der

Steede slos geleint wirt.

104. So we gekoren wirt vp eyn slos, de sal dat besein, genücht ime des, so sal he id behaldene in alle der wis, as he id vijnt.

105. Inde sal da ane neit doin brechgin, machgin noch zymbe- ren noch den Rait biddin noch doyn biddin cyngehande wijs ime eid alda doin ze machgin, he indede id dan vp sinen penningh mit vrloue des Raitz, inde sal den büe da laissen, as he danne vert vp sinen Eyd. Mer die stat sal dat slos büelich halden.

Dit is van den heirrin vp den offenen porzen inde vp den zwen Turnen.

106. Sij solen alle Jairs vur deme Nuwen Rade sweren zu den

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heyigen, stede halden, as verre as sij sich mit iren witzen bewa- ren mögen, die pünt, die heraa geschreuen steint, sunder argelist.

107. In den eirsten ir eclich van in sal hauen zwene knapcn ane sinen weichtere, inde eclich der knapin of süyne, of he eynen sün in knapen stat halden wilt, sal alder sin dan zwenzich jair, der mach eyn mit ime gain inde der ander sal da vppe bliuen. Inde de eyne mach gayn deme neisten Goyfzhüis, dat deme slosse gelegin is, Missen inde sal hendelingen weder vpgain inde dat sal he sweren den heilgin sime heirren, so wanne he inthalden wirt.

108. Euer so wanne der Rait in sunderliche gebüit, die slos bewaren, so solen sij neit van den slossin gayn dan missen, mallich der kirchen, die sime slosse neist gelegen is, inde as sij misse gehoirt haint, so solen sij endeligin weder vpgayu inde bliuen da t'ppe of da benedene, also dat de van me Turne Beyhen mach gayn an den hof breympt, de vp sente seucryns porzen bis an die Capelle sente Marien Machdalenen, de van wierporzen bis an kere der smitten intgeyn heren Morartz hof, de van hanenporzen bis an dat tholhüs, de van Erenporzen bis an die aide Erenporze, de van Eygilsteyn bis an die aide porze, de van deme Xederstme Türne bis an sente küniberze inde solin zehantz weder vp gain, bis in der Rait weder büyt.

109. Euer wanne dat meyste part van me Rade, de zer zit sitzt, in die slussele van den slossin heysschent, so solen sij die, mallich die sine, deme Rade antwerden.

110. Euer solin sij des morgins mit dage auegain inde Naicht- licht zijt of binnen eynre Milen weis dar na weder vp gain ane argelist, noch engene naicht Hser kolne sin ane vrlof des Raitz.

111. Euer solin sij of ir gesinde eyrae ecligin bürgere of gaste alle ir güit vs inde in bereit sin ze laissin vuer dach, so wanne sij des gesinnent, sünder eyngerhande geneis.

112. Oych of eyngin vnser bürgere die naicht vuerleiffe of ir gesinde, dat sij die endelingin inlaissin solin dat eirstc, dat sij of ir gesinde horent, inde solin dat mit engeinre argerlist vertreckin.

113. Oych in solin sij noch ir gesinde noch neman van iren wegin mit eynger behendigeide gaue, geneis noch garuen inme arne noch eynger zijt vanme jare nemyn.

114. Oych in solin sij noch ueinan anders eyngerhande vee in der Stede grauen doyn noch laissin doyn, id in si mit willen des Raitz, wilch irre her weder dede, de sal geldin ze boyssin alle dage eyne marck inde dar sal man in van deme slosse setzin, dit sal half valiin der Stede inde half deme, de id melt.

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115. Euer wen man vmbe eynge bruchge vp der Stede slos leyt, bi den solin sij nemanne laissin, dan den, de ime sine notürte brengt, inde de sal zu hantz van ime gayn. Mes die gene sal man besmedin hendelingin, die vmbe die brachge geuangin sint, die in zu me lyüe wert geint.

116. Her vmbe sal man eclichmc van desin heirrin des Jairs drissich marck inde neit me geuen, as lange as in der Kait der slos gan.

Dit is van den hoirrin vp den beslossin porzen, vp den Turnen inde die die durüne bewarent.

117. Si solen alle Jairs vur dcme Nu wen Rade swerin zu den beilgin, stede ze baldene die pünt, die herna geschreuen steint.

118. In den eirsten der stede slos truweligen ze be waren, mallich dat ime beuoylin is.

119. Euer wanne dat dat meyste part van me Raede in die slussele beyscht van den slossin, so solin sij die, mallicb die sine, deme Raede antwerden.

120. Euer wanne in der Rait bcueilt, die slos ze bewaren vmbe sunderlige noyt, so solin sij die, mallicb sin slos, bewaren gelicber wis as die gene, die vp den offenen porzin sitzent, bis in der Rait weder büit.

121. Euer solin sij engcne naicht vsser Colue sin ayn vrlof des Haitz.

122. Euer solin sij engein vee in der stede graue laissin gain noch doyn, id in si mid vrloue des Raitz, wilch ir her weder dede, de sal gelden ze boissin alle dage eyne marck, inde man sal in van deme slosse setzen, dit sal half valiin der Stede inde dat ander deme, de id melt. Her vmbe sal man eclichme van desin des jairs vunf marck inde neit me geuen, as lange as in der Rait der slos gan.

Dit is van deme schriuere.

123. In deme eirsten sal he swerin der stede getruwe inde holt ze sine inde hale ze baldene.

124. Euer sal he engeyns beren Rait sin noch werdin noch man noch Paffe noch engeins beren Cleyder hauen noch pert nemen noch geyme heirren nariden, die Stat insende in. Noch he sal engeyme heirren borgin noch sin bürge werdin, noch nemanne in sin hüis setzin, da be gesellsbaf mit haue, as heirren ze borgin. Inde sal wonen vnder der bürgere hüis1). Inde sal der stede beste wervin truweligin na alle sinre maicht. Inde he sal engeynen offenen brief

') Die Worte >Inde sal« bis >huis« sind in der Handschrift durchgestrichen.

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van der Stede wegin vsgeuen, he in haue is zeirst eyn wederge schrichte van worde ze worde in dat Registrum gesät, vort geynen beslossenen brief, he in haue ig vrlof van me Raede. Her vmbe sal man ime geuen des Jairs hundert *) marck, vmber dryn mainden vünf inde zwentzich marck indc ein Par Cleyderc des Jairs na der Stede Eren, euer sal he hauen halue prouende inde haluen züval van alle deine, dat eruallen mach van deme Engme Rade sin gebur inde van allen Reedin sin gebur. Inde2) vort sine ganze prouende van deme wideme Rade.

t

Dit is van den zwen Boydin.

125. Alsus solint de zwene boidin halden, zu me eirsten solen si swerin der Stede getrüwe inde holt ze sine inde hale ze haldcne inde truweligin werucn der Stede beste, vort solen si engeyn gelt lenin Crüde noch geyme Matschaf ayn vrlof des Raitz gemeynligin of der meystere. Her vmbe sal eclich van in hauen alle jairs veirzich marck inde eyn par Cleydere na der Stede Eren inde geyn gelt me dan ire halue prouende inde iren haluen züval van alle deme, dat eruelt van deme Engme Rade ir gebüyr, van allen Reedin ir gebur. Inde 8) van deme wideme Rade ire ganze prouende. Euer sal man den wolpenningh inde den wigepenningh antwerdin alle satersdais Pctere of weme id der Rait beueilt, dat gelt sal he vggeuen mit wisse des Raitzmeysters inde rechgenen, wart kome, id si an kost of an wechgelde. Gebreiche ime eit, dat sal he nemen an den Rentmeysterin. Ouert ime, dat sal he halden in vrbere der Stede. vort sal peter, of deme id der Rait beueilt, halden die slussele van den Judin Porzen, inde durline, die sal he des auentz sleissin, as der dach vndin geit, id in were dat vnse heirren vp deme hüis weren inde des morgins der vroer primen vpsleissin, behaldin der jüdin bisschoue des slussilz der enger gassin, as der judin brief behelt. Her vmbe solin die juden geuen alle jairs zwenzich marck petere, of weme id der Rait beueilt inde neit me, in noch irme ge- sinde die zijt, dat ire Jarezalin dürent van den porzen.

Dit is van deme wideme Raide.

126. Der Rait, de vsgeit, sal schicken inde bewaren, dat die zwene inde Eythich in den kirspelin andere zwene inde Eychzich,

') Dem Worte »hundert« ist von anderer Hand und mit anderer Dinte vorge- setzt: Dru.

*) Die Worte »Inde vort Rade«, welche mit dem Uebrigen von derselben

Hand geschrieben sind, sind in der Handschrift ausgestrichen. ■) Die Worte »Inde - prouende« sind in der Handschrift durchgestrichen.

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der eyn eclich alder sij dan zwenzich Jare. kesin vp den dach, of man mach, die swerin »ölen vur den, die der Bait darzü geschickt hait:

Truweligin in Rade zesitzene

Dat inin&te part deme meystin ze volgene1)

Haie zehaldene, as mant in gebüit.

Den Brief inde dat eidboich zehaldene.

Na ze volgene, as man in gebüit vp ire boisse inde die zu geldene, deme Rade na volgin inde ime truweligin besten- dich sin, wanne dat man in dat gebüit.

127. Wirt ir eynch afliuich, so solin die andere in des kirspele eynen anderen biruen man enbinnen Eycht dagen dar na kesin vp iren Eyt, den solin sij dau deme Rade of den der Rait dar bi ge- schickt hait, antwerdin, de sich verbinden sal mit sime eyde, also as der gein verbunden was, de da afliuich wordin is, inde dismc Nuwen sal man die prouende geuen, id inwere dan, dat ir eynch inbinnen cyme Mainde vur der zijt, dat man eynen Nüwen Rait ke- sin sal, afliuich wurde.

Dit is van den dijngin, die eyn eclich bürgere balden sal vmbe gemacb, vrede

Inde gemeine guit der Steede.

128. Euer wa eyngerkunnc vployf eruelt Tusschen vnsin bür- geren, da sal neman sinre vrunde of mage me dan vere behoyffen. die mogin dar komen sunder wapen, deme zu radene, Gerichte nemen von deme, dat ime misscheit is. Wülde he of sine vrünt da in bouen mit gewelde vort waren, dat ze wrechgin as Rcysserie ze machgin, so sal in eyn van iren neisten de dais, de zu Rade gehürt, vreede gebedin vp lif inde vp güit, bricht he den vrede, so sal man in legin in der Stede Turn eyn jair, inde as dat jair vs is, so sal he der Stede gclden boissen hundert marck dar zü, in geuc he der neit of inmoychte he der neit geldin, so sal he vur die hundert marck vsser Collin sin, nümmer weder in ze komen, bis he die hun- dert marck bezailt hait. Queme he weder in kolne, so sal man in legin in der Stede Türn inde sal ime neit dan wasser inde broyt geuen, were oych, dat eynch maich of vrünt eyngis, deme misscheit were, of des, de missedayn hette, ime queme inde sege bi ime vere man, so sal he enwech gayn, he inheisse in bliuen, also dat ir eyn enwech gc, inde Numme dan vere in bliuen, Bleue ir me dan vere da, so sal eclich van den herin gelden zein marck inde der kneychte ecliger vünf marck der Stede ze boyssen.

') Mit anderer Dinte und wahrscheinlich auch ron anderer Hand zugesetzt: »So dat deme meystin parte die m nicht Mine inde man sij gewerdin laisse«.

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129. Were oych, dat der gein, deme misscheit were, of sine vrant dat seluer wreggin wülden inde geyn Gerichte nemen, so sal der Rait of ein deyl van in vrede gebedin. Inde so we den vreede neit in- heilde, so solin alle Rede mid den widen Reedin sich weder die gene leegen, die den vreede neit halden inwiilden, inde bestayn deme, de deme Rade gehoirsam were, were sachge of beide partyen den vreede haldin willent, so sal eclige partye ire vrunt schicken dar bi, dat vnder in zesoynen of vuermidz eynen Ouenneystere of mach, inde enmoychten sij die pariien neit sonen, so sal der Rait meychtig sin, den zwist ze scheiden na der wareide, ast herkomen is.

130. Inde wilge partie, die die soyne neit halden in wolde, we- der die solin alle Rede sin mid den widen Reedin inde deme bestayn, de gehoirsam wilt sin, Inde sal man sich gehalden an des lif inde güit, de deme Rade vngehoirsam is. were ever sachge, dat eraantz hindersedel of leynlude misschege, so sal ir heirre in raden inde helpen gerichte of besserunge danne af ze nemen, inde en wolden sij da ane neit volgin, so in sal in der heirre helpen noch radin. Inde so wat deme lemanne dann af queine, da sal aychtermailz geyne wraichge af körnen. Inde die eirste besserunge, die vur gesät is, sal in irre maicht bliuen.

131. Borcht eman sin Güit emanne büissin kolne, de sey, wat gewisheit eme gesche, want he neit inmoys emanne darvmbe pendiu, Mes he mach den sachwalde of sinen bürge mit Gerichte anesprechgin.

We oych des anders bürge wirt, de see, we he geloist werde, want he neit inmoys dar vmbc pendin, der Rait, de zer zijt sitzt, in geue is Ime vrlof.

132. Euer is eman vnsin bürgeren verbundin ze leysten inde leysten wilt, de sal vnbcsorcht sin der Stede inde vnser samenbur- gere, der Rait he in weder sage ime dri dage zeuürentz, id in si, dat he vnse samenburgere gepant, geroyft of gebrant haue, de in mach neit her inkomen, der Rait he ingeue ime vrlof.

133. Euer sal neman den anderin binnen kolne halden of ane- sprechgin, he si burger of gast, vmbe scholt of vmbe eyngerhande ander sachge, dan mit gerichte.

134 Euer eyn eclich koyfman mit sinre koymantschaf inde an- dere lüde mogin zu kolne komen, mes de scholt schuldich is, den mach man mit Gerichte anesprechgen of haldene, id insi, dat he mit der hant misdayn haue, de inmach neit zu kolne komen, he in haue vrlof van me Rade.

135. Euer so wilch burger den anderen deyt ladin büissen kolne, deme sal man gebedin, dat he af laisse, in deyt he is neit, so gilt

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he zein marek zu boissen inde leist he is dar inbouen weit, so sal man imc anderwerf dirdewerf veirdewerf eclieh gebot vp zein marek gebedin, inde leist he noeh dan neit af, so sal man sich halden an sin lif inde güit, bis he afleist.

136. Euer so we die Stat in schadin brengt mit eynger vnreichter sachgin, de sal sij draf intheuen, in dede he des neit, so sal man sich an sin lyf inde güit halden, as lange bis he den schade gebessert ha.it.

137. Euer wilch burger vsser kolne vert inde weder die Stat deyt inde sine burgerschaf vpgeit, de sal geldin der Stede ze boyssin, e he weder inkome, vünf hundert marek inde den schadin verrichten deme he den gedain hait, kuympt he dar inbouen weder in, so sal man sich halden an sin lyf inde güit.

138. Euer wirt eynchme bürgere geboydin vp lif inde vp güit, dat he vsser Colne neit inride, bricht he dat, so sal man in legin in der Stede Türn cyn Jair, as dat us is, so sal he der Stede geldin ze boyssin hündert marek darzü, ingeue he der neit, of inmoichte he der neit gelden, so sal he vur die hundert marek vsser Colne syn nummer weder in ze komen, bis he die hündert marek bezailt hait. Qucme he weder in Colne, so sal man in legin in der Stede Türn Inde sal ime neit dan wasser inde broyt geuen.

139. Euer sal der Rait nemannc vurwerde geuen, id insi mit willin of wist der scholtgemare, den Hait indunke dan, dat id bas si gedayn dan gelaissin, so mogin si id doyn, also dat mant den scholt- gemaren künt düe, as verre as man mach.

140. Euer wilch burger deme anderme intzayt of eynchme vrempten manne, de sal gelden ze boissin zeyn marek, id inwere mit willen des Kaitz.

141. Euer hait der Hait mit allen Keedin mit allen widin Heden inde rait allen Erfeychtigin luden eyndrichtligin vuerdragin, dat so wilch burger vp die Stat gevangen wurde, de gevangin in sal sich noch neman van sinen wegin mit gelde noch mit gcltzwerde mit kleynode noch mit gelüfnisse noch mit eyngerhande behendigeide, die man erdenkin mach, vslüissin noch borgin noch geyne atzünge geuen, we her weder deyt mit eynger behendigeit, an des lif inde güit sal man sich halden.

142. Euer we vur me Rade zedone hait, de sal neit dan vere man mit ime dar brengin.

143. Euer we vreuelich were vur me Rade of vur den, die der Rait schickt, of van me Rade vreveligin geinge, de sal weddin inde vp des Kaitz genade die bruchge besserin.

144. Euer süildc man dedingen mit eynchme heirren van me

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lande of mit einen vrunden intgeyn die Stat, so aal gcyn vnser bür- gere in des beirren of sinre vrnnde liait gain zu der zijt, as man dedingt, id insi mit willen inde wist des Kaitz, we her weder deyt, de sal besserin vp sagin des Kaitz.

145. Euer so wilch beirre of eman anders die Stat vrloycht inde der Rait deyt kundigin zu morgenspraicbgin, dat dan engeyn burger den noch den iren bestendich noch beredich mit wordin of mit werkin sal sin weder die Stat Noch lenen noch borgin feneryn noch bürge werdin de wile, dat dat düyrt, we dar weder deyt, an des lif inde güit sal man sich halden.

146. Euer erleyfe sich eynche sachge Tusschen paffin van geyst- licher Renten of van banne, des sal sich geyn burger of leye ane- men, we her weder deyt eynwerf, de gilt ze boissin vfinf inde zwentzich marck, anderwerf as veil, dirdewerf, we is her inbouen neit inleisse, an des lyf inde glitt sal man sich halden.

147. Euer misdeyt eman demc anderme inde vurt, dat dat ge- wrochgin süylc werdin van deine of van sinen frunden, deme misscheit is, inde heyscht van me Rade, dat man deme, deme misscheit is, vrede gebede, deme sal man geynen vrede gebedin, der geiu de is gesint he indüe gewisheit deme Rade, dat he bessere, na deme dat he gebrucht hait.

148. Euer we eynge bruche deyt, den die stat deit haldene of pendin vmbe sine boisse, setzt he sich dar weder zu gewere, of eman mit ime, werdint die gewunt of doit geslayn, da sal geyn Gerichte af gescheyn.

149. Euer so wat der Rait wist vur eyn Reicht, de zer zijt sitzt, vp iren eyd, dan af sal sich neman vur eyngin Rait beroyffin.

150. Euer weilch burger sin guit verluist, de salt eygenen, is he binnen Colne, is he dar inbüissen, so salt eman van sinen neisten of vrunden vur in doyn, dat dat guit neman anders insi, dan sin of vnser samen bürgere, e man ime der Stede brief geue.

151. Euer as eynch burger of burgerse afliuieh wirt, zu der Lych sal neman gain dan vyms kynt inde Moynen kynt, of die nairre sint, of he der neit inhait, so mach he seisse sinre vrunde bi sich nemen dan vp den dach, as man die lieh bewaren sal, so mach mallich dar komen.

152. Vort sal man neit me dan seis vrouwen leiden, inde neit me dan seys man. Inde seis vrouwen solin da bliuen essen vp den dach, as man die Lych bewart Noch vur noch na bouen dese zale, we her weder deyt, der neiste der lieh gilt zein marck ze boissen,

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dat halfscheit 8al Valien der Stede inde dat ander halfscheit der ge- welde Mevstere.

153. Euer aal man die vigilie singin in des dodin kyrspilz kircbgen. Euer solin neit me dan zein vrouwen cyme kyntkirsten gayn kirchgen, we dar weder deit, des dat kint is, de gilt zein marck ze boissen, half der Stede inde half den gewelde meysteren.

154. Euer we zynibert an der Stede Mürc weide wert of eynen züyn of eyn vryt macht binnen der Stat van deme ouersten Turne me nederetin Türne, der Rait he ingeue is dan vrlof, die gilt eyne marck ze boissen inde dat sal der Rait Endeligin doyn afbrechgin.

155. Euer sal neman van Beyhen bis sente kuniberze vur der Stede Müren inde vp der Stede Muren Ryne wert eynge heymelige kamere hauen ane alleyne der Stede Türne inde dat hüis Rynberch, we her weder deyt, de sal gelden alle dage boyssen Seys Schillinge, dat sal vallin half der Stede, eyn veirdeil den, de id bewarent, inde ein veirdeil, die id meldent, dat solin die gewelde Meystere bewaren.

15G. Oych haint vnsc heren van me Rade, die sitzent, mit vnsen heren den scheffen inde rait alle vnsen heren, die vur inde na in Raede gesessin haint, mit deme wideme Rade vmbe des bestin wille gemeynen Nütz ane gesein haint, inde haint vuerdragen inde gesät, were sachge of aychter deser zijt emanne kenlige mid unge- luckc an sinre Narüngen mislunge, gesint he is an me Rade inde sine noit clait, deme sal der Rait beredich sin, inde mit sincn scholt- gemaren reedin in Colne, so sij beste mogin, dat he sich genere inde sine scholt bezale, inde we dar in bouen Rüympde, de sal nummer in kolne komen. Querae he weder, so sal man in in der Stede slos legin inde ime wasser inde broit geuen inde nummer drüys komen. drüyge oych he sin güit Erue scholt of brieue vp emanne mit eyn- ger bchendigeit, id were gelegin binnen kolne of dar inbüissen vur den scheffenen of amptludcn van Colne of vur den schefFenen van oyrsbürch, Nederich, sente seuerine, sente panthaleone, sente Gereone, of vur eynchme Gerichte, des die Stat meichtig is, dat dat engeynrehande maicht hauen sal. Mer alle sin güit, dat he leist, id si gelegin binnen Colne of dar in büisscn, des die Stat meichtich is, dat sal man keren an sine scholtgemare na martzale, mallige marc vur Marc, na Ramynge inde Raede vnser heren der scheffen inde des Raytz, de zer zijt sitzt Oych solin vnse heren schryuen an die heren inde Steede, dar he küvmpt, dat man sich halde an sin lyf inde au sin güit.

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Behalden den Richteren iude den Scheffenen an alle den vur- sprochenen pnnten irs Reichtz.

1571). Euer in sal man neit in deisme boichge vssnidin noch casserin noch quetzschin, man inbuide id dan zu maile vs. wurde euer mit eynchmc sumenisse of behentgeide gecasseirt enich punt he inne, dat in sal neit hinderin. Id in sule bliuen, ast e was, in alle sinre maicht.

158. Euer haint onse beirren gesät mid verdrage der Scbeffene inde alre Rede, want eyne vntzeimlige gewoinde was, dat die Scheffenmeystere plagen wyn inde koechgin* in die gemeynde der Stat tzu senden vmbe wiedergaue, so haint sij ouerdragen, dat der Raet deme Scheffenmeyster, de tzer zijt gekoeren wirt, endeligen sagen sal inde gebieden, dat he nyemanne wyn of koichgen noch mit eyngher anderre wys noch gauen, mid beeden noch mit dreuwen, kirsten noch jucden, da van eme eynghe sture of bäte tzü sime dienste geschien mücge, gheeuen sal of senden. In wilger wys hee hie wieder deyt, so gilt hee van yeckliger personen vünf marck inde as ducke, as hee dat deyt, inde des en sal men niet laissen vp den eyt.

Aas dem zweiten Exemplare des Eidbuehes vom Jahre 13412).

Dat ouerdrach in Eydt der zweyer Burchgreuen. 1. Id sij zowyssen, dat vnsc herren vanme Raide oyuen ind vn- den ouerdragen haent, myt den zwen burchgreuen zo Beyen ind zo sent Cnuibcrtz eyndrechtlich werden synt also, dat man yceklichem Burchgreuen vp den zwen Turnen des Jairs geuen sal imc marc as vur syn lijff ind vur zwene knechte, dye vnsen herren beucllich syn. Vort so sal man yeckligem Burchgreuen vurschr. des Jairs geuen XL gülden vur eynen vnderburchgreuen, de yn den Turn ind Sloss helpe bewaren ind den genanegen zessen geue ind sij hoeden sali ind dat vurschr. gelt sal man yn zo allen halucn Jairen half vp der Rent- kameren betzalen, vort sal man yeckligem Burchgreuen des Jairs geuen xxv gülden, die man yn ouch zo allen haluen Jairen halff betzalen sali ind dy vnderburchgrenc sal syn in cost des ouersten

') 157 und 158 von späterer Hand.

*) Das Eidbuch Tora Jahre 1341 ist in zwei von derselben Hand geschriebenen Exemplaren vorhanden. Das eine erhielt an unbeschriebenen Stellen von spä- teren Händen Zusätze aus späterer Zeit, von denen einige hier mitgetheilt werden. Sie fallen in die Zeit anderer Eidbacher; weil sie aber undatirt sind und sich die Stelle für sie nicht ermitteln liess, so haben wir sie zusammen- gelassen und auch den Artikel über die Judenmeister, welcher die Jahreszahl 1880 trägt, nicht davon abgesondert.

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burchgreuen also, dat he yem zessen ind zo drincken geuen sali vur ind na gcwoenligen gclichs yem seluer. vort soilen dy geuangen, dy vnden zo Beyen in den stocken sitzent, eynen kneeht bauen, dy yrre warde inde de ouch vnsen herren zerzijt beuellich sy, de synen eyt doen sal, as gewoenlich is, ind den sal der ouerste burchgreue da hauen in synre cost ind sal yem Jairs eynen Kock geuen mit 8yme gesunde, vur dy cost ind zeronge soilen dy geuancgen dem burchgreuen Jairs geuen c marc ind dy geuangen solen vort dem knechte Ionen van dem dienste, den he yn deit, as sy des vnder- eynander mit yem eyns werdent. Hervrab soilen dy vursehr. vier burchgreuen dy vursehr. zwene Turne ind Sloss ind mallich sijne geuancgen trnweligen bewaren ind alle nachtz vp den Turnen slaiffen. Ind offt geueyle, dat yrre eynich noyt hedde von dem Turne zogaen, de mach dat doen zo gueder wijs ind vmbers also, dat he nyet af- gaen ensall, die sonne ensij morgens ho up ind des auentz allewege weder up dem Turn sijn sali, ee de sonne vnden ghee, ayn argelist. Ind so wanne eynich deser Burchgreuen alsus van dem Turne ghienge, so sali der ander Burchgreue, syn geselle, da vppe blyuen, also dat vmbers der Burchgreuen eyn myt eyme knechte allewege zo mynsten da sy . . vortme so solen dy vier burchgreuen yederman vp yrem Turne alltzijt by yrme eyde seluer da bij sijn, as man den geuangen zessen geuen sali, id enbenemc yrre eynchem dan eehafte noyt ind geueyllt yre eynchem also, dy selue, dem dat also geueyle, dy sal id bestellen, dat der ander burchgreue myt 'eyme gesworen knechte asdan dy wijle vur yn da bij sij, as man den geuangenen zessen geuen sali, dy truweliger ind vlysliger as vursehr. is. Ind were ouch sache dat eynghen deser vurg. burchgreuen suelchen noit Sachen ouerquemen, dat he vmbers selue bij sijn moeste ind darumb dat yem geburde, eyn nach off me van dem Turne zo sijn, so mach hc orloff van unsen herren vanme Raide zerzijt dartzo gesynnen ind be- sieu, off yem de orloff werden möge ind wurde yem dan van vnsen herren dy oirloff, so sali he eynen anderen gueden mon, dy zo Raide gehoirt, alda in synre stat hauen, dy sich dy wijle, dat yem vp dem Turne vur yn geburt zo sijn myt synen eyden verbinden sali in al der wys, as der ander gedain hait. Vort so sali eyn yecklich vnder- burchgreue alle viertziennacht zo dem mynsten mallich vnden in synem Turne by dy gevanegen varen ind sal sij all vmb ind vmb aen .allen enden truweligen besien ind verwaren by Byrne eyde, dat man yre dy wijle sij leuent in dem Turne sicher sij. vort so cnsolen dy burchgreuen den geuancgen ghien staide noch sture doin, noch troyst noch hulpe bewijsen vurder noch anders, dan vnse herren vanme

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Raide raallige beuoilen haint off noch beuelent, noch ouch nyemana myt den geuangen laissen zospreehen, noch yn brieue leueren noch laissen leueren, off yn dy yemans sende, id enwere myt wist ind willen vnser herren vannie Raide off der gheenre, dy dar bij van yren wegen geschickt weren. Alle diese vurgen. punte dese burch- greuen ind yre knechte ind gesinde, wy sij vur geschreucn steent ind mallich van yn anghecnt vur in gueden truwen gcloift ind ge- sichert ind na myt vpgereckden vingeren lyflichen zo den hielligen gesworen, vaste ind stede zohalden sonder argelist. Ind vort so haint vnse herren myt den wyden Reeden verdragen, dat man vp de vurgen. zwene Turne zo Beyen ind zo sent Cunibertz namails nye- mans wysen ensall vmb eynger bruche wille, dy he versuympt hette, noch ouch nyemans vnden in dy Turne leygen ensall, as lange as dese geuancgen da ligent, id enwere dan, dat vnse herren namails zo Raide wurden yemans namails zo legen in dy ouerste keyuye zo Beyen, dat mögen sy wale doen.

21). Euer soelin sy ir ganz harnesch irme liue hauen bi in steitlich vp der porcen of vp deim Turne In oich harneis zwein erin kneithen, da mede man sij wail wappene mach of minsten zwey panceir inde ir gebüir. Euer sal ir eyclich hauen zweine kneicht. Inde die sal he iairs leidin vür den Rait inde sal die den Rait lasin sein, ofe sy der Steide gewerlich sin, inde is, dat sy deime Raide behaint, so sal he sij ein iair behaldin.

Euer soelin sij mallich weigther hauen alle naichs vp der por- cen of vp deime Türne, de da zytligin blasen mit deim hörne inde waigen.

32). Id sij kunt, dat vnse herren vanme Raide mit allen Reden oeuerdragen haint, dat sij den staet ind dat getzal des wijden Raitz halden ind kiesen willent, also as man van alders plaich zu doin, ind haint darumb verdragen, vp dat sij die bas na uolgen den zijden, dat vn geboiden wirt, dat eyn yeclich van den vurschr. wijden Raitzherren komen sal vp dat huyss of war man vn geb.uyt, ee man die kirspels misse zu sent Laurencis anheue, ind we dan nijet da en is, so sal man die dur zudoin ind yre Meistere soilen versueken, de gilt vi den. zu boissen. Ind queme he nyet, ee man vrlof geue, so gilt he xu den. zu boissen, ind diese boissc sal he geuen vp synen Eyt, ind wc ouch alsus kumpt zu Rechter zijt ind

') Zusatz zu der Rubrik : »Vit is van den heirrin vp den offenen porzen Inde

vp den zwen Turnen.« ') Zusatz zu der Rubrik: »Dit is van demo widemc Raide.«

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40

vyss sitz, bis man vrlof geefl, dein sal man geuen XII den. zu pre- sencien. Ind queem he, as die dur zu were inde man versucht hedde ind vyss sitz, dem en sal man nyet gheuen ind gilt halue boisse, datz vi den. Ind diese boisse sal mau yrem Meistere gheuen ind die soilen sij vp yren Eyt ind bescheidenheit keren, so war sij des eyn- drech ich werden, dat yrste dat dat Jaer vyss is. Ind dan sal man yecklichem van dem vurschr. wijdem Hade geuen zu presencien vi s. ind eyn vierdeil wyns. Vort soilen die herren vanme wijden Rade Bweren, dat so wanne sij beboit werden van vnsen herren vanme Raide vmb saiche, die die Stat an geyt, sij zu vragen, so soilen sij up yren Eyt darup sprechen allet dat Goitz ere ig ind der Steede ind eyn geraeyne beste, vort so wanne as sij alsus beboit synt, so soilen vnse herren vanme Raide mit allen Heden, die dan da synt, bij die wijde Rede neder gaen ind vn erzellen alsulche saiche, dar vmb sij dar beboit weren, ind yren syn in der seluer saichen ouch mit saigen, wat sij da an dat beste duncke. Ind dan soilen vnse herren vanme Haide mit allen Reden weder vp in die kamer gaen, ind laissen sijch die wijde Rede in den vurschr. saichen beraden, ind darvp eyn yeclich man van vn vp syuen Eyt sprechen sal, dat vn der Steede ere ind eyn gemeyne beste syn duncke. Ind were dat sij dan eynen anderen syn vunden, dan den vnse herren vn gesaicht hedden, so soilen vnse herren bij sij gaen ind mit vn sprechen ind mallich den anderen vnderwijsen, so wilch der beste syn sij, da de vortganck haue ind dabij sal bestendich syn dat mynste part dem Meisten, dat die 6aiche vortganck haue mit volkomenre maicht vp den Eyt.

Juedcnmeyster.

41). Dil is der Eyt, den die tzwene herren Jairs doyn solen, die oeuermitz vnse herren vanme Raide zerzijt gekoren ind genoy- men werden soilen, vmb der Juetschaff Sachen zu hantyeren, die nu bynnen yrre Stat gesessen is ind die ouch hernamails bynnen yrre Stat zuwoynen vntfangen werden sali, wilcher zweyer herren eyn alle Jair vss dem Raide gekoren werden sali, de dat Jair vur ge- sessen hette ind sali yrre eyn vmber tzwey Jair bij diesen sachen blijuen ind geyn van yn die tzwey Jair lanck in Raide syn noch darin gekoren werden.

5. In den yersten solen sij vur sicheren ind na zu den heiigen sweyren, dat sij der Jnetsehaff sachen vurschr. gemeynligen ind be- snnder na Eren ind beste der Steede ind na yren besten synnen

') Folgt in der Handschrift hinter dem Zusatz Ober den weiten Rath.

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41

truweligen hantyeren ind varkeren solen in der voigen, as sij vnt- halden synt, of namails vntfangen werden solen, sunder dat vmb eyncherleye Sachen wille zu laissen, die dat yrren of hynderen moechten buyssen wist ind willen vnser herren zerzijt vanme Haide ind dat sij alle der Juetschaff brache trawelichen vsseren ind allen wynkouff, vnrgelt, vntfencknisse, vpkomen, allen eruall ind wie man dat anders noemen mach, die van der vurschr. Juetschaf sementligen of snnderliDgen geburden zu komen off zu eruallen, van watkunne sachen de weren, mit truwen ind mit gantzem vlysse invorderen ind die gentzligen ind volkoemeligen leuereu ind antwerden solen vp der Steede Rentkaraeren, sunder des viel off cleyne hynder yn zubehal-

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den, of des yet zu vrme of zu yemans anders nutze zu wenden of

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zukeren, ayn alreleye argelist. Ind herumb so sali man eyme yeck- lichme van yn des Jairs gheuen x gülden !) ind nyet nie, van der Steede weigen. Datum et concordatum Anno domini MCCC L xxx quarto die vi mensis Julii.

c. Das Eidbuch vom Jahre 1372.

1 2) as dat Eitboich vurschrenen dat kleirlichin inne helt.

Vort hain wir oeuerdragiu, off einge noit, wat kunne de were, unse Stat uurschreuen oeuerueilc, dar zo der Rait zer zijt der herren be doerfte, de vur ind na in engin rade gesessin haint, ind der Rait vn dar vmb dede gebeidin, so sal mallich van un Kntlichin na uolgin ind truwelichin radin ind hclpin zo den stuckin, de sij alsus vnder- hendin hcddin ind in da an bestain, so wes man oeuerdrait mit den meistin parte sunder al wederspraiche. Vort so hain wijr oeuerdragin, dat so wilch heirre, de nu in Rade silzt, zu Rade gesessin hait ind noch in Rade sitzin sal de dye punte, die in deim Eitboeche uurschreuen geschreuen ind begriffin sint, off oich de binnen desen zein iarin dar in geschreuen werden mocgen, neit sweiren in woelde, uaste stede ind unnerbruchlich zo haldin in der maissin, as uurschreuen steit, off oich desen breif mit neit segelen inweulde mit deim anderin geboede, dat de vp den Turn komen sal in al der wijs, as dat Eitboich vur- schrenen begrifende is. Vort hain wijr oeuerdragin sementlichin, dat man dat vurschreuen Eitboich neit vpsleissin noch geine punte dar in setzin, da vs doin noch wandelin in sal in eynger wijs, id in sij

') Das Wort »gülden« ist in der Handschrift durchstrichen und »marc«, wie es

scheint, von derselben Hand überschrieben. *) Der Anfang fehlt.

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oeucrmitz de Rede ind widen Rait geurlofft ind uersoicht mit deim meistin parte. Ind um dat dese punte alle ind ekelich, so we sij uurschreuen steint uaste sijn ind stede blijnen dese vurgenantc zein iar durende, so hain wijr unser Steide meiste Ingesegele an desen breiff gehangin eyne mit unsin ind unser Ekelichs ingesegelen sun- derlichin na besegelt. Ind wijr wilhem der Gijr, peter van lebarde, Gobel uan lysenkirgin, Rentmeister, Werner Oueretoltz, Scheffen, Teilman uan der poo, ludolf uam hörne, johau hirzelin uam Grijne, hilger Quattermart, Ritter, Constantijn nur lisenkirgin, Heinrich jude, Heinrich uan der Eren, Gerhart vam kosyne, Werner uan der Adoecht, der Aide, Hedenrich harduust, Richolf ouerstoltz, Werner uam spegel, Dederich uam hirz genant uan der lantzkroenen, johan uam hirze sijn broeder, Gobel uam kosijne, Rentmeister, johan scherfgin zo suauenberg, Heinrich uam kosijne in uilzengrauen, Geirhart ind De derich uan benassijs gcbroedere, johan ouerstoltz van Effren, Rittere, Scheffene, johan gijr bi sent panthaieoen, johan gijr van koeuela hoeuen, johan scherfgin in molengassin, Hedenrich Gijr vam huntgine, Scheffene, Constantijn uam hörne, Heinrich harduust, Werner Quatter- mart, Rittere, Mathijs uam spegel uan Rodenberg, Geirhart Roitstock der junge, johan uan mumraerslocb, Godart uan beien, Costijn uan lysenkirgin des Rentmeisters sun, johan uam spegel vp me Overe, Euerhart harduust, Scheffen, Heinrich uam hirze genant uan der lantzkroenen, Geirhart Roetstock der Aide, Walraue Quattermart, Heinrich uam kosijne, sun heren Heinrichs uam kosijne, Hilger hir- zelijn, franco uam hörne, Mathijs ouerstoltz, scheffen ind Emunt birkelijn, Ritter, de uur ind na in Engin Rade gesessin haint ind de zer zijt in engen Rade sitzent, gesuoren ind geloeft hauen ind ge- loeuen oeuermitz desin breiff alle ind ekelich punte dis breifs, so we si uurschreuen steint, eine mit deim Eitboeche, dat nu uan uuwens gemacht is, uaste stede ind unuerbruchlich zo haldin, in urkonde unser alre Ingesegele an desin breif gehangin, vnder wilgen Inge- segelen beide der Steide ind unser heirren uurschreuen wijr wide Rede, de uur ind na in widen Rade gesessen haint ind de zer zijt in deim widen Rade sitzint, geloift hain ind gesuorin in geloeuen ind sweiren des gelijehs uaste stede ind unuerbruglich zo haldin, so wat in desin breiue ind in deim Eitboeche beschreueu ind begriffen steit sunder alreleie argelist. Datum Anno dorn. Millesimo Trecen- tesimo Septuagesimo secundo. Feria secunda post Reminiscere.

2. In namen der heiiger driueldicheide Amen. Id si kunt allin ludin, dat der Rait der Steide uan Colne, de uur zijtz gemacht is geweist um nutz ind urber der gemeinre stat ind Burgere ind zo

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duren plagh alle weige nan zein iarcn zo zein iarin in nu verander- werft was, so hain wijr der Rait nu zer zijt mit den widen Reden ind mit vnsin vrunden, de wijr dar bij geheischt hain, an gesein nutz ind urber, de alleweige da uan komen sint, ind hain eindrecht- lichin wir Rait mit den vurechreuen unsin vrunden einen Rait ge- macht, de ain gain sal in den Jaren uns heirren Dusent Druhundert ind zwei ind seuenzich des neisten maindagis na Reminiscere ind durin sal uort zein Jair lanck na ein ander uolginde na Datum dis boegs, dat is zo verstain, dat man keisin sal XV In irrin, de nutzten ind de besten, de man hauen mag uan den gesleichtin, na ynnehalde diu Eitboichs herna uolginde. Ind alsus sal man oich keisen einen widen Rait, der ym gezale sijn sal xxxi der nutzster ind der beirf- ster, de man hauen mach, so wa de binnen Coelne gesessen sint, wilge xv ind xxxi alweige Jaers samen einen Eit doen soelen, al punten end articulen tlis Eitboichs nur ind na geschreuen neit us gescheidin uaste ind stede zo haldin.

3. In deim eirsten dat de xv heirrin uan deim Engin Rade ind de zwene Burgermeistere zer zijt ind de xxxi van deim widen Rade nur sicherin ind na zn den heiigen sweiren solen, Goitz ere, der Stede vriheit ind ere ind ein gemeine beste uort zo keren, truwelichin in Rade zo sitzin, hail zo halden, dat hailber is, ind oich, ast de meister gebedent, dat minste part deim meisten zo uolgin, so dat deim meisten parte de maicht blijue, ind da mit sij gewerdin laisse, doch also, so weim de meistere eit heisent doen off gebeident, dat de dat doen soele, we wail dat hei uan deim minsten parte were, den breif ind dat eitboech zo haldin ind so wat da inne vp den Eit ge- schreuen steit, ind binnen den eirsten neirzenachtin den breif ind dat Eitboech doen zo leisin allin Reden enge ind wijt zo veir ziden im iare, dat is allit zo verstain in der wechgin, dat man uan drin main- din gerechint hedde, ind den breif binnen den eirsten veirzenachtin, dat der Rait in geit, doen zo besegelen de gene, de vn neit besegelt in haint, doch also, dat man de Scheffen neit verparten en soele, sij in moegen in irme Eyde1) us scheidin, beheltnisse Richtere ind Scheffen irs reichtz ind solin doch schuldich sijn ire boessen zo gel- den gelijch anderin unsin heirrin.

4. Vort solin de XV heirrin Drij dage in der wegghin up irin Eit ind boisse sitzin, as man up der Marportzin Capellen gesungen hait, der Rait in wil it dan vmb noitsachin wandelin anders war.

') Das Wort »Eide« fehlt in der Handschrift, ist aber zn erganzen, wie aus dem gleichlautenden Texte des Eidbaches vom Jahre 1382 zu ersehen ist.

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Ind dia gelijchs sal der wide Rait de xxxi zwene dage in der wechgin sitzin vp irin Eit ind vp ire boesse ungeboeden. Dat is zo uerstain, der enge Rait Maindagis, Godesdagis ind vridagia ind der Wide Kait maindagis ind vridagia. Ind weir sache, dat der einich queme uan engin off uan widin Rade, as de meistere versoecht heddin, de gilt Ii Schillinge zo boissin. ind weir sache, dat hei wail queme ind neit us in seisse. bis der meister urloff geue, so gilt hei seiss Schillinge zo boissin, dat is zo uerstain, wa hei zo lange is, Ii Schillinge, of neit in queme of ewech geinge vi Schillinge. Ind wa he koempt, geit bei nur de duer, so gilt hei vi dcnar. zo boissin. geit hei up dat hüyss, so gilt hei xv den. zo boessin. geit hei in der straissin, so gilt hei Ii Schillinge zo boissin, ind koempt hei neit weder, so gilt hei VI Schillinge zo boissin ind as ducke as he dat dede. Ind de meistere in solin im neit urloff mogin geuen, sij in schicken in dan in urber des Kaitz of der Steide, ind dese boisse sal hei geiuen uur ind na up den Eit ind urijen da mit sijnen Eit, as verre as he bin- nen Coelne is.

5. Vort wilge zijt ind wanne der enge Kait off der wide Rait einichs geboetz bedarff, wilge zijt dat sij, so solen sij na uolgin zo den ziden, dat un dat gebot gebodin wijrt, up den Eit ind up de boisse, so we uurschreuen steit.

6. Vort so mogin des Kaitz meistere enge in wijt ind dey, de sij schickent in urber der Steide uss ind in gain unuerlustig irre boissin.

7. Vort solin de xv heirrin uan dem engin Rade ind de xxxi uan dem widin Rade dat iair, dat sij sitzint, as sij gebot bij ein ander haint off up de ungeboeden dage dat sij bij eijn sint, irre gcin na uolgin zo eingen graue na deim dage des begencknisse, it sij Sevent, Drissich off jairgezide, it in weir dan einsz vader, moeder, wijff, kint, broeder off suster off de eins mans wijve as na weren. lud we her weder dede, de gilt eine marc zo boissen synen gesellen, bij den he sitzt, under vn zo dcilen ind dat sal hei up den Eit geiuen ind vrijen sich da mit syns Eitz gelijch den andcrin boissen as vurs. is.

8. Vort sij zo wissin, de xv heirrin ind xxxi, de nu gekorin solin werden, dat de solin sitzin dat iair sij gekoeren werdent, moegich ind meichtig alre saehgin, dey die stat an treffent, ind sich da mit bescheidlichin zo bewarin up irin Eit. Ind wat sij oeuer- dragint eindrechtlichin off mit deim meisten parte, dat sal moege ind maicht hain, neit nog neirgen hinder sich zo brengin, it in weren dan wunderliche groisse noetsachin, der sij sementlichen eindreichtig

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wurden enge Rait ind wide Rait, so mogin sij bi Big hcischin, wes sij eindreichtig worden sint, alle Rede off wide Rede, as np de sache zo sprechin, dar nmb dat sij sij geheischt heddin. ind de solen yn na nolgin up den Eit ind up de boesse herna geschreuen ind soelen up den Eit sprechgin der Steide beste ind hale halden gelijcher wijs, off sij dat iair seluer in Rade seissen, ind wo neit inquemc, e de meistere nersucht hcdden, de gilt xn den. ind de zo male neit in- queme, de gilt II Schill, zo boissin ind urijcn sich da mit sijns Eitz, ind de boisse uan den Reden, de neit deim engen Rade zer zijt, ind dei uan den widen Reden, de sal uallin deim widen Rade zer zijt sitzinde. Ind dis gelijchs solen de xv heirrin ind de xxxi, de na deisme Rade vort uan jare zo jare gekoren werdent, bis de x iair nmb sint, halden doen ind sitzin in alre maicht ind moegen, so wc uurschreuen steit uan den xv ind xxxi uurschreuen des Raitz, de nu in geit.

9. Vort weir sachc, dat eiman, hei weir we hei weir, dit brechin woelde, off her weder doen woeld, off neit gehoersam inweir heme- lich off offenbair mit einger argelist of behendichcit, den solin sij zer stunt uur sich beboeden. Jnd wilger van deim engin off widin Rade des gewair wurde, de sal dat melden up sijnen Eit, ind solen semenclichin dar up spreggin ind ouerdragin sijnre boessen ind pinen, na deim dat he gebracht hedde ind setzen ime sijne boisse ind besse- ringe up irin Eit, ee hei van vn scheide, ind weir sache, dat hei des neit in dede off ungehoirsam weir, so sold hei lijf ind goet uer- loren hauen.

10. Vort sij zo wissin, so we alsus gekoren wirt in engen of in widen Rait dese x iair durende, dat de na uolgin ind doen sal, so wei he uur ind na geschreuen steit ind weir sache, dat hei des neit in dede ind man yin ein gebot ind dat ander geboede, dat dirde soelen eim de meistere gebeiden up den Turn ind alda sal hei ein iair uppe blijuen neit äff zo komen mit geinen sachin. ind weir sache, dat hei neit gehoirsam in were ind us der Stat ') queme, we lange hei da wssc weir, dat in sal im neit zo stadin stain ind hei sal ein iair ligen up nie Turne zo besseren ind umb des uskomen in sal gein meistcr binnen deim iair uragin up den Eit.

11. Item is oeuerdragiu, dat unse heirrin de xv noch de XXXI dat iair dat sij in Rade Bitzint, irre gein Ampt hauen nog gcrichte besitzin in sal, usgescheiden breiuemeister, wijnraeister ind einen au de Rentkamere, bchaldin oich dat unse heirrin uam Engin Rade einen

') In der Handschrift: »Sat«.

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van irin gesellhi bij deini pagamente laissin raogin, as vei re si dunckt, dat it der Steide beste sij.

Dit is de kur.

12. In den eirsten, dat unse heirrin de xv uam engin Kade keisen soelen xv ander heinin np den reichtin küerdach uan den gcsleicktin, irre ekelich einen uan sijme gesleichte, off hei in hauen mag, de nutze sij in Rade zo sitzin. Ind inmag hei den neit hauen, so sal hei einen anderin beiraen man keisen in des stat. Ind as man küist, so wanne as irre cyn genoempt hait einen biruen man uan sijme gesleichte, dan aiT hei inne sitzt, off men den hauen mach, so sal hei usgain, up dat de anderin den off einen anderen biruen man uan sijme gesleichte in sine stat keisiu mit deim meistin parte, ind off man des neit hauen inmach, so sal man einen biruen man in des stat keisin uan sijme gesleichte.

13. Yort so sij zo wissin, want de Scheffen irre heirlicheide na uolgint ind dat gerichte bewarin moessen umb kenliche noit, dat dat gerichte gein aichter deil inhaue, so hain wijr ocuerdragiu, dat man

' L< bocuen zwene scheffen in den Kait dat iair neit keisen ensoele dese

zein iair durende, up dat sij ire heirlicheit ind gerichte des de bas be- warin moegen, doch also, dat man neit da an uerbundin in sij, einen, zwene, off neirgen egeinen zo keisin, id ingeucile dan an der kur also, usgescheiden dat sij uan irin weigin allzijt einen burgermeistcr da inne hauen soelen. Ind dis gelijehs soelen de xxxi uan deim widen Kade up den reichtin kurdach ander xxxi goeder biruer lüde keisin de bestin ind de nutzstio, de si vindin off hauen mogin up den Eit, so wa de gesessin sint.

14. Item so we in eugiu off in widen rait gekoren wirt, de in sal neit weder in komeu, dan in deim veirden iare, also dat hei zwei iair da inbuyssen blijue.

15. Vort wilch man gebeiden wirt, deid bidden off seiner bid, sich in engin off in widin Kait zo keisen, den in sal man dat iair neit in Kait keisin, want neiman den anderin umb einge leifde keisin noch umb has laissin in sal up den Eit, also dat neiman bidde uur den anderin zo hasse, up dat hei neit gekorin inwerde, dan sunder- lingin umb der Steide beste.

16. Item is ocuerdragiu, wanne dat man den rait keisin sal enge ind wijt, so in sal neiman hauen geinen uurrait zo keisin hemelich off offenbair, so dat irre gein deim anderin geloefuis doen in sal as: küis mir den, ich kesen dir desen, mes mallich sal keisin up den reichtin kuirdach up den Eit in alre wisin, as vurschreuen steit.

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17. Vort so insal der uader mit deim soene, der broeder mit deim broedere, der beirre mit deim eideme, der eidem mit deim heirrin in engin noch in widin Hade zo samen sitzin. Oeeb in soelen de Rentmeistere beide neit in Rade sitzin, it in sij dan mit Burger- meisterschaf, so mag it wail bestain.

18. Item wurd eiman afliuich nan deim Engin Rade, so solin de anderin einen beiraen man keisin van gime gesleichte in gijne s t a t , da bei äff inne gas, off man den hauen mag, as vurschreuen steit, darna binnen Eicht dagin, de sich uerbindin sal in alre wijs, as der gien was, de afHiuich worden is, id in weir, dat hei binnen einen mainde nur der zijt sturne, dat man einen nuwen rait keisin sal. Ind dis gelijehs weir sache, dat einich man sturue in deim wi- den Rade, so solin sij einen anderen birnen man keisin an des dodin stat, de sieb zo allin puntin uerbindin sal, as vurschreucn steit.

19. Vort wanne enich Rentmeister off weigemeister off der Steide Bios leidich wurden, dat as dan ein ekelich herre uan deim engin Rade proeuen 8*1 up birue lüde, de sal man uort brengin up einen dach, as man keisin sal, us den sal mallich den nutzgten keigen up ginen Eit. we dan hait dat meigte part, den sal man da an halden, as lange as im des der Rait gan. Ind wurde uur eiman gebeiden mit einger behendicheit, den in sal man neit keisin.

20. Item sal der enge Rait keisin zwene heirrin by ekelig ampt, Richtere uan den gestin, Richtere uan der gewalt, bij de Rentkamere ind des gelijehs an al de Ampte an treffende den Rait, de dar up ire Eide doen ind sweiren solin, ire zijt de Ampte truwelichin zo aichterwarin, da inne gein uurdel zo soeken, goet, gelt, kleinoede, nutz, genos, uruntschaf, «leinst uur sich noch neiman uan irin wegin, dat in zo nutze moege komen mit einger behendicheit, it in sij mit uxloeae des Kaitz. Ind deser sal alweige ein bliuen sitzin, de dat iair uur gesessen hait, ind der nuwe rait, de ingeit, sal einen bij den keisen, also dat ummer ire ein zwei iair blijuen sal ind dat der egein in Rade in sij, usgescheiden dat uurschreuen is.

21. Vort wanne einge sachge uur den Rait koempt enge off wijt, uan wat kunne gachgin dat sy, so in sal der uader bij des soens, der broeder bi des broedere, der heirre bi des eidems, der eidem bij des heirrin sachin nijt blijuen, hei in soele us gain.

22. Item as der Rait genoempt is Enge ind wijt ind ire Eide doen soelen, so solin des Raitz meistere mallich uragin up den Eit, off eiman einichs heirren rait sij. is id eiman, de in sal in der Steide raide neit blijuen, hei ingeiue des herren rait up. is hei des neit, so in sal hei dat iair geins herrin rait werden. Is hei it ind loenet

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des ind ureischt dat der Rait mit der wairheit, so sal hei up den Turn gain ind da tippe blijuen ein iair.

23. Vort so in sal gein unser heirrin uam rade enge noeh wijt, hei nog neiman uan sijnen weigen, mit einger behendicheit der Steide penninge peichtin.

24. Item hait eiman nur deim Rade zo doen, in des Rait in sal gein Raitheirre gain, enge noch wijt, as der Rait gesessen is, ain urloff des meisters, noch oich gein Raitherre bürge werdin in sal int- gain den Rait.

25. Vort so wilch heirre Ritter off kneicht Rente zo Coelne hait, as lange as hei der Steide ind irin burgerin deit, as he schuldich is zo doin, so sal man eim sijne Rente geiuen. deit hei ungenade off unreicht, so mag der Rait oeuerdragin mit den widen Reden, we si dan zo Rade werden*, ind so we dan an sijnre Renten seisse, de sal si up geiuen in urber der Steide. Oech solen de Rentmeistere der Renten neiman geiuen, as man it in kunt deit, it in si} mit ur- loeue des Raitz.

26. Item so in sal gein burger up de Rente borgin off lenen noch de geldin, as lange as dey der Stat uiande sint ind unreicht doent.

27. Vort hait einich heirre zo schaffin, dat weder de stat is, we des heirren man is, off weim hei gelt schuldich is, off we des iairs sijne kleidere hait, so wanne man uan des heirren weigen dadinckt off uraicht, so sal hei us deim Rade enge off wijt gain up den Eit ain boisse, bis as lange dat verend is, man in heisch in dan weder in.

28. Item so wat punte dat der Rait deit schrijuen in einich re- gister, dat in sal gein ander Rait mogin wandelin, de Bait, de dat deit, in sij beboet up de sache, also dat it mit des Raitz wist sij ind ouerdragen werde ouermitz sij ind oech de heirren, de zer zyt sint mit deim meisten parte.

29. Vort so in sal der Rait noch zo uastauende nog zo geinre anderre geselschaf uolleiste geiuen uan der Steide goede.

30. Item so in sal der Rait neiman nog'nirgin gein gelt geuen boeuen zein marc, it in sij mit wist ind uerdrage des widen Raitz.

31. Vort so we der Steide hale meldit, dat man mit zwen off mit me zobrengen künde, de en sal nummer aichterraails in der Steide Rait koemen de wile dat hei leift.

32. Item want unse heirren uan der Rijcherzecheit ire Ampt be- nomen was ind sij des oeuersat waren, so haint unsc heirrin uam engin Rade mit den widen Reeden ind mit irin vrundin oeuerdragin, also dat man in ire Ampt ind heirlicheit weder laissent ind dat

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nerual, dat den burgermeisteren eruelt, nan nu vort dat der Rait in geit, also dat de Burgermeistere, de nu sint, Bürgermeister uort Minen solin bis an de zijt, dat man burgermeistere plag zo Reisen, ind uan dehn geldc ind rentin solin sij den burgermeisteren alsulgcu gelt genen na geboer, as in de stat geloeft hait, doeh also so wes man nur zijtz mit yn ouerkomen was, as uan der düymwagiu ind anderin puntin, de man up der Rentkameren plach zo banteiren, dat dat blijuen sal in al der wijs, as dat uur was beide uan burgersehat' ind wijnbroederschaf.

33. Item want nu alre Ampte brodersebaff genoemen ind äff ge dain is, so is ouerdragin, dat de uurgenoerapte unse heirrin uan der Rijcherzecheit der nuinme lenen insoelen ind solin oich uort gemeine satzingin mit unsin herrin oeuerdragin, as sij gewoene plagin zo sijn.

34. Vort hain wir oeuerdragin, dat de zwene, de Burgermeister geweist sint, binnen der zijt, dat sij ire Ampt neit in taaddin, uort uerdeinde Amptlude bliuen soelen gelijehe yn, ind de unuerdeinde araptlude solin oich blijuen an al irre rentin ind guldin, ast mir plach zo sijn, ind wilch unser heirren uan der Rijcherzecheit ire heirlicheit ind Rente hauen wilt, de sal golt ind bunt dragin, ind were dat hei des neit dragin in wüelde, so in sal hei gein siluer noch gemalieirt dragin, ind so wa hei dat druge, so in sal man eim sine rente neit geiuen.

Dit is de Guide.

35. Item hain wir oeuerdragin, want sich unse heirriu uam Rade, de burgermeistere ind de Rentmeistere dicke uersument umb der Steide wille, dat ein ekelich uan in hauen sal xvi guldin zo Rentin dat iair, dat he sitzt, ummer zo den veir hogezidin im guldin iud ein veirdel wijns, mit namen zo paischin, zo pinxstin, zo alre heligiu- missin ind zo kirsnaicht Ind dis gelijehs solin de wide Rede ekelich uan yn hauen Eicht guldin, zo ekelichme hogezide Ii gülden ind I veirdels wijns.

36. Vort wilch Bürgermeister off Rentmeister in Rade sitzt, de in sal dat iair neit me dan einueldiehc prouende hauen.

37. Item wurd einich urdel beroefen uan eingiu des Raitz Rich- terin up der burgerhuis uur den Rait, so sal ekeliche partije dar brengen i marc, de nederuellich wirt, verlüist sine marc, de andere neit; dat mogin de gene, de dat urdel wisent, mit den Richterin deilen.

38. Item koempt einge sache off clage uur den Rait enge off wijt, uff bedarff eiman des Raitz, uan dehn iusal gein Raitheirre uog

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neman nan sijnen weigcn genos noch gane neiuien nog dadingen, dat im zo nutze körnen moege dat iair, dat hei in Rade sitzt, off oich dar na, aiu argelist.

30. Vort sal niant mit der Steide penningin zo peichtin haldin, dat aide Eitboirh inne helt, ind oieh mit des Kaitz Richterin.

40. Item solin zwene unser heirrin uan deim engen Rade ind zwene van den widen Reden up der Rentkameren bij den Rent- meisteren sitzin, wilge im yrc Eide doen soelen gelijehe dat ge- woenlich is geweist den bijsitzem, ind der sal ahveige zwene sijn uan den nuwen Reden enge ind wijt ind zwene uan den alden, ind de solin mit den Kentmeisteren na uolgin up gereiehte dage zo reich- ter zijt, as in dat gebuert. ind wilch Rcntmeistere off bij sitzere so lange weir ind neit da inweir, as der Rentmeister ein versoekt, de gilt Ii sehilling zo boissiu ind de zo male neit inqueme, de gilt IUI Schillinge zo boissin ind we koempt ind sitz, bis man urloff geit, deim sal man geiuen im zo presencien. ind we uan in uan des Kaitz weigen geschickt weir, de in sal neit uerleisen.

41. Vort ha in wir oeuerdragin, dat gein man in Rade 8itzin in sal in engen in widen noch oich an der Rentkameren, hei in sij ein burger ind elicli gekeicht killt

42. Item hain wir oeuerdragin, dat de zwene heirrin, ein uan deim Engen ind der ander uan deim widen Rade, de alsus bi de Kcnt kamer geschickt werden solen ind de dat iair in Rade pitzint, mal lieh uan yn einen der slussel nan deim groessen segele hauen sal ind de zwene Rcntmeistere einen. Ind dat sal weiren dese vur- genante X iair, na. deim dat dit oeuerdrag gemacht is.

43. Vort is oeuerdragin, dat neiman nog in engin nog in widen Rait gain in sal, man in heisch in dar in.

44. Item is ouerdragin, dat unse heirrin uam engin Rade ind de »Scheffenc ind der wide Rait zer zijt mallich einen der Slussele hauen solen uan der Steide vriheiden ind brieuen, de nu zer Stessin sint, also dat man den slussel, den de scheffen hauen solen, eime scheffen geiuen sal, de zer zijt zo Rade gehoert, up dat der Rait de bas gereitschaff hauen moege, off ho der slussele zo einger zijt be- doerfte.

45. Vort sij zo wissin, dat de xii oeuerdragin haint mit wist ind willen unser heirrin ind alre lüde, nan der weigin sij geschickt warin, dat man dit pnnte, dat her na steit, uastc, stede ind nnuer- bruchligin haldcn sal up den Kit gelijehe den anderin uurschreueu puntin, also dat man neitme halden nog hauen in soele nu nog nummerme mit cingin gachin sunder argelist dan zweihundert weiuer

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gezauwiu, ind dat dat unse beirren seluer bewarin solen iiul dorn bewarin, dat der neit me in werde zo ewigin dagin.

40. Item is oeuerdragin, dat der nuwe Kait al iairs, as bei in geit, enge ind wijt, binnen den eirsten im weggbin al Ampte solen doen beboeden ind uan den alsulge Eide neimen, as berna in dein» boeche besebreuen nolgt.

47. Itero sij zo wissin, dat unse heirrin de XV mit allin Keden ind mit deim widin Kade eyndreiehtlichin oeuerdragin baint up den Kit zo haldin, dat durende den X iaren dat dis Kait ind dat ver- druck dan äff duren ind weiren sal man neimanne, bei sij wei hei sij, de wijnbroederschaff leenen in sal noch de meistere, de zer zijt sint, dar umb neit vragin in soelen up den Kit vurs. *).

Dit is van den herrcn, de bij den Rentroeisteren sitzent.

48. Der Kait de uss geit uan in einen beirren, in der Unit, de ingeit, nan in einen sal keisen bij de Kentmeistere ind solen ekelieb, as bei gekoren wirt, sweiren zo den beiigen, as verre as si sieb mit irin witzin bewarin mögen ain argelist de punte, de berna gesebreuen steint, stede zo baldene ind uaste ind unuerbruehlirh.

49. In den eirsten der Steide gnyt truweliehin zo bewarin na al irre maiebt beide uan inneimen ind uan usgeinen.

50. Item off sij eit segen off uerneimcn wisseni liebin, dat der Steide sehade off aicbterdeil breiehte off brengin moeebte, dat si dat meldin solin ind sagin deim Kade zer zijt.

51. Item dat sij truwcliebin na uolgin solin np (!e:i godensdaeh ind uort np alle ander dage, as in geboiden wirt up ire boisse ind prcseneie, so we de hei nur in deim boiebe kleirliebin steint*).

52. Item ir birue lüde gemcinliebin wist, dat unse beirren uan Kade mit den widen Feden deser vndersehrer.en saebin as uan bereu

') Die Rubrik des Eidbuches vom Jahre 1341: »Dit is nan des Raitx meiateriii«, wiederholt sich in diesem Eidbuche mit NVeglassung ^ 1 11 Nr. 67t und GU; eben so die Rubrik : »Dit is van den Krutmrysteriu«, mit Wegla-ssung von Nr. 66 und 73; in Nr. 72 steht ferner HO für 60 Gulden.

*) Die Rubriken des zweiten Eidbuches vom Jahre 1341 über die Richter »van gestin hinder der dner«, über die Richter »van der Gewalt«, (:brr die Wegemeiatcr (nr.r steht in diesem Kidbnche irrthnmlich ; »uan sent Geirirude b'.t zo Alre

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Geirhartz weigin uan Benasaija eindrechtlieliin oeuerdragin haiut, in den eirsten, dat want de selue her Geirhart gelijch yn uer Eyt, ver- greift ind versegelt was, dar vmb ym uan zwen unsin heirrid, de dar geschickt warin, geboidin wart, as des anderin dagis bij sy zo komen up dat huis, ind so wa hei des neit indede ind da an uraue- lich wurde, dat sij dat neit uür goet ennemen ind dat sij dat weul- den richtin, bouen wilch gebot hei ureuelich uss Coelne voer, des hei neit doen in soelde na formen sijns Eitz ind breiffs, den hei mit in gesegelt hait. Vort so hait hei da oeuer ind aen geweist, da breiue geschreuen ind gesant worden sint beide heirren ind Steiden, de neit uoeglich in warin up de Stat zo schrijuen, des hei oich billich neit gedain hauen in soelde. Ind dar vm eme unsse heirrin breiue santen up alsulgc Steide, da hei zo hüis ind zo herbergin was zo den zidin, in wilgin brciuen sij yn sijns Eitz ind sijns segels dadin manen, in vre Stat zo komen, as dat all weige irin Bürgerin ge- woinlichin is geweist zo geschein, des hei neit indeide ind anderwerff urauelich ind vngehoirsam wart, war umb vnse heirrc vam Bade mit allin redin, Enge ind wijt, veir irre gesellin schikdin an sijn wijff m up einen Sundach zo morgin ind dadin ir sagin, dat sij uoere bij heren Geirharde ind yme seichte, dat hey zo Colne queme tuschin deim seluen dage iud deim neistin vridage darna bij vnse heirrin uam Bade ind neit van danne in schede, it in weir mit unser heirrin willin, ind so wa hei oich des neit indede, dat hei as dan nummerme zo Colne komen in seulde, noch sij noch irre beider kin- dere, de up dese zijt unbestait weren, de wile dat hei ind sij leifde, ind darzo so seulde sijn goit unsen heirren eruallin sijn, behaldin sijnen kinderin, de bestait weren, irs kintdeils. Ind want hei in al desin geboidin beid uür ind na urauelich ind ungehoirsam worden

heiligin missen«, für: »uan alreheügin missen bis zti sente Gertrude missen«) wiederholen sich ; ferner die Rubriken Qber die Bachmeister, Rheinmeister und Payementsmeister. Die Rubrik : »Dese punt sal swerin zu den heilgin viir me Raide stede ze haldene, weme der Steede slos geleint wirt«, fehlt in diesem Eidbuche. Ferner wiederholt sich die Rubrik : »DU is ran den heirrin vp den offenen porzen inde vp den zwen Turnen« ; eben so die Rubrik : »Dit is van den heirrin vp den beslossin porzen, vp den zwen Turnen« ; der Zusatz in der Ueberschrift : »inde die die durline bewarent«, fehlt jedoch in diesem Eidbuche. Ferner wiederholt sich die Rubrik Ober den Schreiber; die Besoldung besteht aber hier in 300 Mark. Die Rubriken: »Dit is vau den zwen Boydin«, »Dit is van deme wideme Raide«, »Dit is van den dijngin, die eyn eclich bürgere halden »al vmbe gemach vrede inde gemeyne guit der itede«, fehlen.

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ig, so haint unsc heirrin uam Kade alle Rede ind wide Rede, de uür iud na in engen ind in widen Rade gegessen hauent, semeutlichgin ouerdragin, dat de vurgenante her Geirhard nummerme zo Colne kö- rnen in sal, as lange as hei leift. ind off hei dar enbonen weder in queme, so gal man yn in einen der Stedc turne leigin, nuramer dan ngg zo komen, also lange as hei leift. Vort solin sijn wijf ind kindere, de alsus mit ym us varent, des gclijchs nommerme zo Colne komen, as lange as hei leift. Ind nmb dat dit uestlichin gehaldin werde, so sal man dit verdraeh schriuen in unser heirren Eitboich, up dat dit neit gebrochgin noch her weder gedain in werde mit geinen vunden noch list, de erdaicht is off erdaicht werdin mach, sunder argelist. Oich dat dar umb gein Meister dar umb aichtermails nummerme uragin noch gein man dar up antwerdiu in sal, hei sij van engme off uan wijdme Kade. Ind so wilch man oich uan Engme off van wijdme Kade dar umb uraigde off dar up ant werde, de sal meineidich sijn ind gal dar zo deim ein iair ym Turne ligen. Ind dit sal man al den genen, de in Engme ind wijdme Rade sitzint, of de noch namails dar yn ge- koren werden solin, in yren Eit zein de wile si leyuent, we wail dese iair dis Eitboechs, dat nu is, vmbe weren, nochtant sal dit uaste stede ind ganckhafftich bliuen gelijger wijs as hudc zo dage, ind man in sal nummer Eitboig gemaggin noch der uurschreuen breiuc geinen besegelin, dis ouerdrach in sij gentzlichin da inne begriffin uan worde zo worde ind van punte zo punte, ast nu lijgt, ind uort al iairs in den Eit gezogin werden. Datum anno dorn. McccLXX quinto feria Tercia post urbani pape.

53. Item ir birue lüde gemeinlichin wigt, daMmse heirren vam Rade mit den widen Reden deser vnderschreueure sagghin as uan heren johans weigin uan kouelshoeuen eindreichtlichin oeuerdragen hauent in deim eirsten, waut her johan vurgenant gelijch yn uer Eit, verbreift ind versegelt was, dar vmb ym van zwen unsin heirrin, de dar geschickt warin, gebodin wart, as des anderen dages bij sij zo komen np dat huys, ind so wa hei des neit in dedc ind da an urauelig wurde, dat sij dat neit nur goit in nemen ind dat sij dat weulden richtin, bouen wilg gebot hei nrauelich us Colne voer, des hei neit doen in solde na formen sijns Eitz ind breifs, den hei mit in gesegelt hait. vort go hait hei da oeuer ind ain geweist, da breiue geschreucn ind gesant worden sint beide heirrin ind Stciden, de neit uoichlich in warin np de Stat zo schriuen, des hei oich billichin neit gedaiu hauen in soelde, ind dar na eyme unse heirrin breiue santen up alsulge Steide, da hei seiner intgainwonlig was zo den zijdin, in wilgin breiuen sij yn sijns Eytz ind sijns segclg daden manen, in vre

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Stat zo komcn, as dat alweige irin Bürgerin gewoenlieh is zo gc- schein, des hei neit in deide ind anderwerf urauelig ind ungehoirsam wart. War uinb unse beirrin nara Rade mit allin Hediu Enge ind wijt veir irre gesellen schikdin an sijn wijf as up einen sundach zo morgin ind dadin ir sagin, dat si uoerc bij heren jolmnne ind im seiehte, dat hei zo Colne queme tuschin dcim schien dage ind des ncisten vrijdagis dar na bij unse hcirrin uam Rade ind neit danne inScheide, it in weir mit nnser heirrin willen. Int so wa hei oig des neit in dede, dat hei as dan nummerme zo Colne komm in seulde, nog oich sij noch irre beider kindere, de np dese zijt nnbestait weren, de wijle dat hei ind sij leifdin, ind darzo so soilde sijn goit unsin heirrin sijn cruallin behaldin, sijnen kinderin, de bestait weren, irs kintdeils. Int want hei in allin desen geboidin beid nur ind na urauelich ind ungehoirsam worden is, so haint unse heirrin nam Rade alle Rede ind wide Rede, de nur ind na in Enge ind in widin Rade gesessen hauent, sementligin oeuerdragin, dat der vurgenante her johan nuni- lncrme zo Colne komen in sal, also lange as hei leift ind off hei dar enboenen weder yn queme, so sal man in in eynen der Steide Turn leigen, nummerme dan uss zo komen also lange as hei leift. Vort solin sijn wijff ind kindere, de alsus mit yra uss uarent, des gelijehs nummer zo Colne komen also lange as hei leift. Ind umb dat dit uestlich gehaldin werde, so sal man dit uerdrach schriuen in unser heirrin Kitboig, um dat dit neit gebroggin nog her weder gedain in- werde mit geinen vunden noch list, dey erdaicht is off erdaicht werden mag, sunder argelist. Oich also dat gein Meister dar umb aichtcrmails nummerme uragin nog gein man dar up geantwerdiu in sal, hei sij uan Engme off uan wijdme Rade ind so wilch man oich uan Engme off uan wijdme Rade dar umb uraigde off dar up antwerde, de sal raein eidig sijn ind sal darzo ein jair im Turne ligin. Ind dit sal man al den genen, de in Engme ind in wijdme Rade sitzint off namails dar in gekorin werden soelcn, in yrin Eit zein de wijle sij leiuent, wc wail dese iair dis Eitboichs, dat nu is, um we- ren, nog dan sal dit uaste stede ind ganekhaftig bliuen gelijeher wijs, as hude zo dage, ind man in sal nummer Eitboig gemaggiu noch der vurschreuen breiue geynen besegelen, dis oeuerdrach in sij gentzlichin da innc begriffin uan worde zo worde ind uan punte zo punte, ast nn ligit ind uort al iar in den Eit gezogin werden. Datum anno dorn, mccclxx quinto in uigilia festi diuisionis apostolorum.

54. Vort is ouerdragin, dat unse heirrin zer zijt alsulge zwene breiue, as sij mit irre Steide meiste Ingescgelc ijren bürgeren ind uort al den genen gegeiucii hauent, de iairs ertliche rente off lijffzoicht an

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der Steide haoent, uaste stede ind unuerbruchligin Luiden Bolin np irin Eit gelijche den anderin puntin in deisine Kitboiehe gesehreuen, sunder darwedcr zo doen mit einger argclist off behendicheit.

55. Yort haiut al Rede ocucrdragen beide Enge ind wijt, dat gein Rait, de zer zijt Bitz, geine Heute Ertlich noch lijfzoicht neyman geiucn in solin, it in sij oeuermitz al rede ocucrdragen, gcschei- den de aide Erfmanleue.

d. Aus dem Eidbuche vom Jahre 1382.

1. llie beginnet dit Eytboich, de» geraympt ind oeuerdragen wart oeuermitz vnse heerren gemeynligen van allen Keden Enge ind wijt in den iairen vns heerren, do man Bebreif mccclxxxii na goitz geburde.

2. In name der heiliger drijueldiebeit amen. Id »ij kunt allen laden, dat wir der Rait der Steede van Coelne, de vurtzijtz gemacht is geweiat umb nutz ind vrber der gemeynre Stat ind Bürgere ind zu dnren plach allwege van zien Jaeren zien Jaeren, so hain wir der Rait nu zerzijt mit den Wijdeureden ind mit allen Reden ange sien nutz ind urber, die allweege da van komen Bynt, ind hain eyu dreehtligen eynen Rait gemacht, de angeit in den Jaeren vns heren duscut drnhundert zwev ind evehtzieh de» versten Maendachs na dem Simdage in der uasten, as man syngt Reminiscere, ind duren Bai vort zien Jaere lanck naeynander uolgende na datnm dis boichs. dat ig zu verstain, dat man kiesen Ball uunftzien heerren de nutzesten ind die besten, die man hauen mach van den Gebleichten na ynue- halde dis Eydtboichs her na uolgende. Ind alsus sal man ouch kiesen eynen wijdenrait, der in dem getzale Ball syn eyninddrissich der nutzster ind der bierfster, die man hauen mach, so wa die byn- nen Coelne gesessen synt.

Dit is vau der preseudiu.

3. Vort want eyn ycekliger van den XV heerren des Engen Raitz vurmails plach zu hauen xvi gülden dat Jair, dat hc in Raide sass, bo is nu verdragen, dat man yn der nu vort nunime geuen en sali.

4. Ind vp dat sij die bes na uolgen, so Bai man eyme yeckligem heerren van yn geuen np die drij vngeboiden dagc uurschr. Maen- dachs, Gudesdachg ind vrijdaehs, de dan da were, al die Meistere

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ucreoekent ind vss seesse, bis die Meistere urloff geuen VI s. pre- sencien. Ind we nyet da en were, as die Meistere uersoekent, off ouch wail da were ind nyet vbs en seesse, bis die Meistere urloff peuen, dem en sal man gheyne presencie geuen, ind he sal doch syne boisse gelden, so wie vursehr. steit, he en were dun geschickt in vrber der Steede mit wist des Raitz.

5. Ouch is vcrdragen, want man cymc yeckligen manne uan dem wijdenraide Jairs zu geuen plach viu gülden, dat man yn der ouch van nu vort nümme geuen en sal. lud up dat sij die bes na uolgen, so sali man eyme yeckligem manne van yn geuen up die tzwene üngeboiden dage vurechr. as Maendachs ind vrijdachs, de dan da were, as die Meistere versoekent ind vss seesse, bis die Meistere vrloff geuen, vi s. zu presencien. Ind we nyet da en were, as die Meistere versoekent off ouch wail da were ind nyet vss en seesse, bis die Meistere urloff geuen, dem en sal man gheyne presencie geuen, ind he sal doch syne boisse gelden, so wie vurechr. steit, he en were dan geschickt in vrber der Steede mit wist des Kaitz. Ind so wat presencien alsus oyuerde van engen off ouch